Water can kill but you were too pretty

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Warnung: 
- erwähnter Tod von Nebencharaktern

Autors Note:
Ich hab absolut keinen Plan von Schiffen und Seefahrt, also verzeiht bitte, wenn etwas nicht ganz richtig ist ><

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Die Sonne schien auf die beschäftigten Hafenarbeiter herab und ließ ihnen den Schweiß über die Schläfen laufen. Die Mittagshitze machte das Schleppen der schweren Kisten keinesfalls leichter und Changbin konnte nur hoffen, dass das große Handelsschiff bald fertig beladen war, damit er eine kleine Pause im Schatten der Häuser machen konnte.

"Na, schon gespannt auf die Fahrt?", ertönte die Stimme Wooyoungs neben ihm. Wooyoung war ein alter Kindheitsfreund von Changbin und hatte mit ihm zusammen angefangen, im Hafen zu arbeiten. Und obwohl sie unterschiedlichen Mannschaften beigetreten waren, -Changbin hatte sich der Gruppe eines weiteren Freundes angeschlossen, während Wooyoung einem jungen Captain namens Hongjoong folgte- , blieben sie dennoch gut befreundet.

Changbin hatte Wooyoungs Captain bereits des Öfteren getroffen, da Chan, Changbins bereits erwähnter weiterer Freund und Captain, mit Hongjoong befreundet war und sich die beiden jungen Kapitäne gelegentlich auf einen Plausch trafen.

Soweit Changbin sagen konnte, war Hongjoong ein erfahrener Seefahrer, der sich vom simplen Hafenarbeiter zum Captain gearbeitet hatte und nun mit seiner eigenen Mannschaft sowohl Handels- als auch Entdeckungsreisen unternahm. Trotz seines Erfolges und guten Rufes war Hongjoong immer ein anständiger Mann geblieben und half ab und zu zusammen mit seiner Mannschaft am Hafen (,seinem 'Nest', wie er gern sagte,) aus und belud Schiffe befreundeter Mannschaften. So wie heute.

"Kann man so sagen. Es ist zwar nichts Neues mehr, jedoch jedes Mal wieder ein anderes Abenteuer. Auch wenn es nur von einem Hafen in den nächsten geht", antwortete Changbin dem Jüngeren, während sie beide die schweren Kisten voller Ladung nebeneinander abstellten und sich erschöpft aufrichteten. Glücklicherweise schienen keine weiteren Holzkisten auf sie zu warten und so konnten die beiden sich ihre verdiente Pause holen.

Nach einer Weile verabschiedete sich Wooyoung mit einer Umarmung von Changbin und wünschte ihm eine gute Reise.

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Es war eine stürmische Nacht, so dunkel, dass selbst die stärkste Laterne auf dem Handelsschiff nur spärlich die nassen Taue, die überall festgeknotet oder in den rauen Händen der Crewmitgliedern waren, beleuchtete. Stürme waren zu dieser Zeit nichts Ungewöhnliches und doch nichts weniger Schlimmes. Eine Tragödie reihte sich an die nächste, ein versunkenes Schiff an das nächste und ein ertrunkener Seefahrer an viele weitere.

Changbin hoffte, nein wünschte dennoch, diese Nacht würde nicht in so einer Tragödie enden und doch wusste er, dass dieses Wetter selbst den erfahrensten Seemann in den sicheren Tod brachte. Es war hoffnungslos.

Als eine besonders starke Böe das Schiff zum Schwanken brachte und eine Welle, bestimmt größer als drei Männer aufeinander gestapelt, auf das Deck krachte, kenterte das Schiff.

In seinen letzten, panischen Atemzügen, dachte Changbin sich noch 'es ist vorbei' und er schloss die Augen, als er spürte, wie ihn das kalte Wasser umgab und sich schließlich in seine Lungen presste.

Dann wurde alles schwarz.

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Als Changbin seine Augen öffnete, blickte er dem strahlend blauen Himmel entgegen, dessen Helligkeit leicht in seinen Augen weh tat. Während er sich an das Licht gewöhnte, fielen Changbin der Sand unter seinen Fingern und die Wellen, die er sanft rauschen hörte, auf.

Der Seefahrer konnte sich lediglich an das Unwetter erinnern, und daran, dass er über Bord gegangen war. Er vermutete, er hatte immenses Glück gehabt und wurde an den nächsten Strand gespült, obwohl die Entfernung, die zwischen dem Schiff und dem nächsten Stück Land lag, ihn daran zweifeln ließen. Aber wie hätte er es sonst lebend an Land geschafft?

Baby Gays' Darktober [2022]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt