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Dienstag
Heute war der erste Tag seit Wochen, an dem ich aufgestanden bin und mir meinen Arbeitstag selbst gestalten konnte. Da mich meine Chef nun für den Fall wegen Sarah Couln eingetragen hat, musste ich nicht mehr zwingend auf die Polizei Station. Ich konnte auch zu Hause bleiben und dort nach Hinweisen suchen, dies wär mir aber zu langweilig. Deswegen entschied ich mich um 6:00 Uhr ins GYM zu gehen. Ich war nicht so der große Fan von Gewichten Stämmen oder Laufband laufen, aber ich liebte es zu boxen und weil es bei dem GYM in unserer Stadt einen extra Boxabteil gab, ging ich regelmäßig dort hin.

Schnell holte ich mir mein Sportoutfit aus dem Schrank, nahm mir meine Sporttasche mit und fuhr auch schon los. Ich wusste, dass ich heute noch meinen Chef anrufen musste, wegen der Hinweise die wir gefunden haben, aber zuerst musste ich einen freien Kopf bekommen.

Im GYM angekommen ging ich sofort in meine Lieblingsabteilung. Ich war es gewohnt alleine dort zu sein, deswegen war ich verwundert, dass dort schon jemand war. Als ich näher ran ging erkannte ich die Person.
,,Jack?"
Er hörte mit seinem Training auf und starrte mich an. Sein weißes T-shirt war mit Schweiß getränkt, was darauf hindeutete das es schon länger hier sein musste.
,,Alice?", fragte er mich genau so verwundert.
,,Sag bloß du boxt auch?", fragte Jack mich verblüfft.
,,Ja...Wieso denn nicht?"
Er grinste und ich hob meine Augenbraue.
,,Na ja ich dachte nur weil...DU nicht gerade der Typ Mensch dafür bist."
Ich bemerkte, dass er mich mit Absicht provozieren wollte.
,,Ach wirklich? Ich nehm das jetzt mal zu deinem Glück nicht allzu persönlich ."
Mein Grinsen konnte ich mir einfach nicht verkneifen.
,,Lust auf einen kleinen Kampf?"
*Will er mich jetzt echt herausfordern?* Andererseits konnte ich einfach dieses Angebot nicht abschlagen.
,,Immer."
Erneut fing er an zu grinsen. Mir war klar, dass ich mich nicht aufgewärmt hatte, aber dafür war jetzt keine Zeit mehr. Wir gingen auf die Matte die extra für solche Kämpfe geeignet war. Mit einem kribbeln im Bauch zog ich mir meine Boxhandschuhe an.

,,Auf drei! Eins...Zwei...Drei!"
Wir fingen an uns gegenseitig zu bekämpfen. Mit jedem Angriff den er machte merkte ich, dass Jack kein Anfänger war...nein ganz im Gegenteil, er war vielleicht noch besser als ich. Als ich einmal nicht richtig aufpasste, sah ich nur noch seine Faust in Richtung meines Gesichtes fliegen. Schnell kniff ich die Augen zusammen und machte mich auf einen Schlag in mein Gesicht gefasst. Doch es passierte nichts. Langsam öffnete ich meine Augen wieder und bemerkte das er kurz vor mein Gesicht halt machte.

,,Du bist gut, aber ich bin besser," kam es aus Jack schadenfroh heraus.
Ich hasste es zu verlieren. Es war schon in meiner Schulzeit so und es wird auch immer so bleiben.
,,Übertreib mal nicht das war nur Glück."
Gab ich gereizt von mir und verdrehte dabei meine Augen.
,,Oh das können wir gerne mit noch einer Runde austesten."
Die erste Runde ging eine halbe Stunde lang, deswegen war ich jetzt auch zu erschöpft für eine zweite Runde.

,,Nein Danke..."
Ich trank einen Schluck kaltes und erfrischendes Wasser aus meiner Wasserflasche.
,,Ok kann ich dich dann auf einen Café einladen?"
Ich überlegte kurz. Ich und er könnten ja dann zusammen weiter nach Spuren suchen.
,,Ja gerne aber zuerst würde ich noch schnell in meine Wohnung fahren um mir andere Sachen zu holen."
,,Ok gut...Ich hole dich dann einfach ab."
Ich hob meine Augenbraue.
,,Und woher soll ich wissen wann du da bist?."
,,Ohuuu stimmt ja...Dann wirst du mir wohl leider deine Nummer geben müssen damit ich dich anrufen kann."
Der Schachzug war klug das musste man ihm lassen. Er wusste anscheinend, dass ich nicht nein sagen würde und gab mir sein Handy damit ich meine Nummer eintippen konnte.
,,Na dann, bis gleich."
Er zwinkerte mir noch zu und verließ dann das GYM.

Als ich zu Hause war, ging ich sofort duschen, dann zog ich mir ein graues T-Shirt und eine blaue Jeans an. In diesem Moment bekam ich einen Anruf.
,,Komm runter ich bin da," sagte Jack's Stimme.
Ich ging aus meiner Wohnung und nach wenigen Sekunden war ich unten. Jack stand mit seinem Auto schon bereit. Ich stieg ein und er fuhr los. Aufmerksam musterte ich ihn von oben nach unten. Er hatte ein blaues Hemd mit einer nicht verständlichen Italienischen Schrift und eine etwas weitere, schwarze Jeans an.

The woman- and the little girlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt