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Als er bei mir angekommen war zeigte ich ihn als erstes den Tisch mit den ganzen Fotos von den Kindern.
,,Das könnte unser Howard sein den wir suchen."
Sagte Jack während er Fotos und Videos mit seinem Handy machte.
,,Könnte?! Ich bitte dich Jack! Das ist er eindeutig!"
Es war eine kurze stille.
,,Ohne richtigen Beweismitteln ist er nur ein Verdächtiger..."
Das konnte doch nicht sein ernst sein. Er wollte Beweismittel? Die habe ich ihm gegeben, aber anscheinend ist ihm das nicht genug.

,,Wir müssen das Team anrufen, sie werden uns die nötige Ausstattung bringen."
In diesem Moment bekamen wir laute Schritte zu hören. Wir beide zuckten gleichzeitig zusammen. Die Schritte kamen immer näher und näher bis sie vor der Tür waren.
,,Schnell unter den Tisch!", befahl mir Jack halblaut. So schnell ich konnte kroch ich unter den Tisch und Jack versteckte sich in einem kleinen Schrank wo er gerade noch hinein passte. Das Türknarren beim Öffnen der Türe war nicht zu überhören. Schwere schritte gingen auf mich zu. Ich sah nur wie sich zwei Füße vor mich stellten. Mein Herz klopfte wie verrückt und ich konnte nur schwer atmen. Ich hatte Angst jeder Zeit entdeckt zu werden.

Plötzlich klingelte ein Handy. Im erstem Moment hatte ich Angst das es meines war, aber als ich bemerkte das der Mann der vor mir stand, sein Handy aus der Tasche holte beruhigte ich mich wieder.
,,Ja, Hallo?", sagte eine tiefe und dunkle Stimme.
,,Ja ich hab alles...in zehn Minuten beim Hafen."
Der Mann legte auf und war gerade dabei den Raum zu verlassen, als ich meine Hand aus Versehen gegen die Tischwand schlug. Mein Herz blieb für einen kurzen Moment stehen. *Oh nein!* Der mysteriöse Mann drehte ich nochmal um und ging durch den Raum. Als er vor dem Schrank stand wo Jack sich drinnen versteckte, bekam ich schreckliche Angst. Er wollte gerade den Schrank öffnen als eine andere Stimme zu hören war.
,,Sir...wir müssen los, der Boss wird sonst ungeduldig."
Der Mann musterte den Schrank nochmals verließ aber dann den Raum.

Ich kroch unter dem Tisch hervor und sagte, als ich mir sicher war das niemand außer mir und Jack mehr hier war:
,,Du kannst raus kommen."
Jack stieg aus dem Schrank hervor.
,,Das war knapp!"
,,Aber jetzt schnell wir müssen ihnen hinterher! Soweit ich verstanden habe wollen sie zu einem Hafen!"
Ich rannten hinaus und so schnell wir konnten zu Jack's Auto. Mit ungefähr 200 km/h fuhren wir durch die Straßen. In mir war so ein Kribbeln, ( das die Menschen auch Adrenalinkick nennen) wie ich es schon lange nicht mehr hatte.

Nach ungefähr zehn Minuten waren wir an einem Hafen. Schnell stiegen wir aus und versteckten uns in einem Gebüsch, wo uns niemand sehen konnte, wir aber eine perfekte Sicht auf alles hatten. Howard traf sich mit einem jüngerem Mann der geschätzte 20 war. Sie plauderten sehr lange, als dann plötzlich ein sehr großes Schiff kam und die beiden mitnahm.
,,Ok Alice bereit?", fragte mich Jack.
,,Für was bereit?"
Ich kam mir dumm vor als ich fragte, aber ich hatte wirklich keinen Plan was er vorhatte.
,,Wenn ich das Zeichen gebe, dann rennst du auf das Schiff zu und versuchst an Bord zu kommen."
Das konnte doch wohl nicht sein Ernst sein.
,,Was nein! Ich bin..."
Doch er ließ mich nicht ausreden und rannte los in die Richtung des Schiffes. Es passierte alles so schnell, dass ich geistig nicht mehr mitkam.

Nach ein paar Sekunden sah ich Jack auf dem Schiff wie er mir das Zeichen gab. Ich rannte los und hatte Herzklopfen bei dem ich dachte das mir mein Herz gleich aus der Brust springen würde. Ich schaffte es zum Glück auf das riesige Schiff, wo mich Jack gleich empfing. Wenige Minuten später legte das Schiff ab und fuhr los.
,,Ok gut...und wie soll es jetzt weiter gehen?"
Fragte ich mit einem kleinen Hauch von Panik in meiner Stimme.
,,Jetzt gehen wir ein bisschen herumschnüffeln."
Ich war erstaunt das Jack in diesem Moment so gelassen war.
,,Sollen wir uns aufteilen?"
Jack schüttelte den Kopf.
,,Nein das sollten wir lieber nicht tun...ich glaube zusammen sind wir hier besser dran."

Wir gingen hin und her, als wir dann plötzlich auf eine Tür trafen. Jack hielt sein Ohr an die Tür um zu kontrollieren ob jemand hinter der Türe ist.
,,Die Luft scheint rein zu sein, bleib aber trotzdem hinter mir."
Ich hob meine Augenbraue.
,,Danke aber ich kann mich auch gut alleine beschützen."
Langsam öffnete ich die Türe und ging hinein. Niemand war in dem Raum ( dachte ich jedenfalls ). Plötzlich schrie Jack auf:
,,Alice pass auf!"
Ich war nicht schnell genug um mich umzudrehen und jemand schlug mir mit einem Eisenteil in den Bauch. Ich fiel zu Boden und hatte einen stechenden Schmerz im Bauch. *Apropo alleine beschützen* dachte ich genervt.
Jack nahm eine Eisenstange und schlug den Mann gegen den Kopf. Er wurde auf der Stelle ohnmächtig. Schnell eilte er zu mir, um mir aufzuhelfen.
,,Geht es dir gut?"
,,Ja ich werd's überleben."
Der Schmerz hörte zwar nicht auf, aber es gab jetzt etwas wichtigeres als das, denn wir standen in einen Raum voller selbst angebauter Pflanzen und es waren nicht nur irgendwelche Pflanzen...nein es waren alle möglichen Drogen.

Cannabis, Marihuana, Gras, Weed usw.... wirklich alles war zu sehen.
,,Diesen Kerl buchten wir ja mal sowas von lange ein."
Sagte Jack mit einer nicht überhörbaren Schadenfreude.
Wir gingen näher ran um alles abzufotografieren und um nach Möglicher DNA zu suchen. Mein Schmerz wurde immer größer und als ich auch die Stelle schaute wo mich dieser mann verletzt hat, sah ich das die Wunde stark blutete. Kurz überlegte ich ob ich es Jack sagen sollte, aber ich entschied mich dagegen und versuchte es mit meinem T-shirt zu verdecken. *Wird schon* dachte ich mir. Ungefähr eine halbe Stunde fotografierten wir alles ab, als plötzlich eine Stimme ertönte.

,,Was machen sie da?"
Blitzartig drehten wir beide uns um.
,,Wer sind sie und was machen sie hier?"
Bevor ich reagieren konnte fing Jack an zu sprechen.
,,So eine Frechheit!"
Dieser Mann und ich machten gleichzeitig einen Verwirrten Gesichtsausdruck.
,,Du kennst uns nicht?! Sei froh das ich dich nicht bei deinem Chef melde!"
Jack zwinkerte mir zu und langsam merkte ich was abging, also spielte ich mit.
,,Nein, sowas lasse ich mir nicht gefallen! Ich werde wohl ein Wörtchen mit deinem Chef wechseln müssen."
Früher war ich immer in einem Theater Club und hatte mehrere Auftritte, deshalb fand ich das ich eine sehr gute Schauspielerin war.
,,E...Es tut mir leid...Wer sind sie denn?"
Er klang so unbeholfen und verzweifelt... Um ehrlich zu sein hatte ich schon ein bisschen Mitleid mit dem Fremden.
,,Kommen sie näher.", sagte Jack. Der Mann ging auf uns zu bis er direkt vor uns stand.
,,Ich flüstere dir was in dein Ohr."
Ich wusste nicht was Jack vor hatte, aber ich vertraute ihn einfach mal. Der Fremde hielt sein Ohr hin als Jack ihn mit voller Wucht gegen das Gesicht schlug. Der Mann fiel zu Boden und versuchte sich zu sammeln, doch Jack war schneller und schlug auf den unbeholfenen Kerl ein. Nach einer Zeit verlor er das Bewusstsein. Jack zerrte ihn in die Ecke, wo er ihn auf den anderen Mann legte.
,,Jack was sollte den das?!", schrie ich schon fast verzweifelt. Der Junge macht mich noch fertig.
,,Mir fiel nun mal nichts anderes ein...Wenn du eine bessere Idee gehabt hättest dann raus damit."
Ich verstummte, denn eine bessere Idee hatte ich keines Falls.
,,Also los wir haben alle nötigen Beweismittel, jetzt schicken wir dem Team unseren Standort!"
,,Nein! Was wenn das Mädchen an Bord ist?"
Jack dachte kurz nach.
,,Ok wir holen das Mädchen, aber dann müssen wir runter von hier."
Wir rannten hinaus und durchsuchte alle Räume und Orte des Schiffes, konnten jedoch außer ein paar alkoholisierten Männern nichts finden.

,,Alice ich glaube nicht dass, das Mädchen hier ist."
Ich wollte Antworten aber ich konnte irgendwie nicht. Mir wurde schwummrig vor Augen und ich konnte mich gerade noch auf den Beinen halten.
,,Alice ist alles gut?"
Ich fasste mir auf die Stelle wo ich vorhin geblutet hatte und sah, dass der Blutfleck immer größer wurde. Meine Hand war voller Blut und das T-Shirt konnte die rote Flüssigkeit schon nicht mehr aufnehmen.
,,Omg Alice!"
Das war das letzte das ich hören konnte, bevor mir schwarz vor Augen wurde.

The woman- and the little girlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt