14

500 34 10
                                    

Der Rest des Abends verlief im Anschluss an das Abendessen überraschend unspektakulär, ebenso wie der nächste Tag. Womit Elian absolut nie gerechnet hätte, nachdem er nun wusste, in welchen Kreisen er verkehrte. Doch das einzige, was sein Herz dazu veranlasste, ihm bis hinunter in die kleine Fußzehe zu rutschen, war der Moment am nächsten Tag, als er das erste Mal auf den Hausherren und GEN1 Cristiano della Rovere persönlich traf. Welchen die gleiche einschüchternde Aura umgab, wie die anderen, die er bisher getroffen hatte. Und welche ihn besonders an Kitais Ausstrahlung und Pheromone erinnerten, die der Mann verströmte, ohne auch nur einen Finger zu rühren. Doch bis auf die einschüchternde Aura, welche ihn als Omega automatisch schlucken ließ, schien der Mann ganz in Ordnung zu sein.
Zuvor hatte er die Erlaubnis bekommen, nachdem sie, nach einer kleinen Sightseeing-Tour vom Auto aus, auf Mister della Roveres etwas höher gelegenen Anwesen angekommen waren, den restlichen Abend auf ihrem Gästezimmer zu verbringen. Während Elric seinem Bruder und ihrem Gastgeber den Rest des Abends noch Gesellschaft leistete. Was er sofort genutzt hatte, um den in den Boden eingelassenen Whirlpool im Badezimmer einer ausgiebigen Inspektion von innen zu unterziehen. Bis er vor Müdigkeit beinahe eingeschlafen wäre. Woraufhin er sich im Halbschlaf etwas Bequemes angezogen und ins Bett geschleppt hatte. Und erst gegen Mittag, mit dem Kopf auf Elrics Brust, wieder aufwachte.
Dann hatten sie die restlichen Stunden auf der riesigen Terrasse verbracht. Wo er die Möglichkeit hatte, den Gesprächen der Vampire als stiller Zuhörer zu lauschen, während er die von einem Dienstmädchen zubereiteten Sandwiches verputzte. Was so einige neue Fragen aufwarf, die er sich vornahm, Elric zu einem späteren Zeitpunkt definitiv zu stellen.
Und nun, wie der GEN2 am Vortag schon erwähnte, saßen sie, nur wenige Stunden später, erneut in Ravyn und Elrics Millionen teuren Blechkübel auf dem Weg zurück nach Atlanta. In welchen er sich gezwungenermaßen erneut hatte begeben müssen.

Ich hasse fliegen!

Nelio winselte leise in seinem Kopf, was nicht dabei half, dass sich Eli selbst besser fühlte.

Da würde ich lieber tagelang durch einen Wald laufen -! Wenn wir abstürzen, war es mir eine Freude, ein Teil von dir gewesen zu sein!

Jetzt mal doch nicht gleich den Teufel an die Wand!

Elian schnaubte genervt, wandte seinen Blick wieder in Richtung Fenster und ließ seinen Kopf in seine aufgestützte Hand fallen.

Schau mal, die Wolke sieht aus wie ein Drache -.

„Was hast du denn, Elian?"

„Da draußen ist ein Drache!"

„Kann nicht sein - unsere Mutter lebt nicht mehr."

„Was?!" Elis' überraschter Blick flog zu Elric, der diesen lächelnd erwiderte.

„Das heißt ‚Wie bitte'." Ravyn ließ sich mit gehobenen Augenbrauen neben seinen Sekretär sinken, überschlug lässig seine Beine und lehnte sich entspannt zurück. Während Elric nur Sekunden später belustigt gickelte, kaum sichtbar den Kopf schüttelte, und von seinem Bruder wieder in Elians Richtung blickte.
„Das war ein Scherz -. Zumindest das mit dem Drachen. Obwohl unsere Mutter sich ab und an tatsächlich wie einer benommen hat. Sie hatte unseren Vater definitiv im Griff.
Magst du nicht herkommen? Ich sehe doch, dass du dich nicht wohlfühlst, und auf dem Hinflug hat es dir auch geholfen. Dein Wolf, ... nicht wahr?"
Elric streckte seine Hand in Richtung des Jüngeren. Woraufhin Elian sich schwer ausatmend und mit dazu passendem Gesichtsausdruck erhob, leicht nickte und sich von dem Vampir zu sich ziehen ließ.
„Ja. Nelios Unruhe ist nicht hilfreich. Er denkt, dass wir nicht heil ankommen." Was die Vampire in seiner unmittelbaren Umgebung wiederum zum Lachen brachte. Elric eingeschlossen. „Keine Sorge, Elian, ... das wird nicht passieren!"

Two Hearts - Seelenbund-Trilogie Band 2 (BoyxMan) [Leseprobe] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt