Prolog
»Die Drachen sind also gefallen?«
Vor der bebenden Stimme zusammenzuckend verbeugte sich der Bote noch ein Stück mehr. Wieder fragte er sich, warum immer er solch schlechte Nachrichten seinem Meister überbringen durfte.
»Ja, Mein Herr«, schleimte der Diener und küsste weiterhin den Boden.
»Tze. Welch eine Schande für den Norden«, schimpfte der Mann herablassend. Seinem Ton zufolge hielt er anscheinend sowieso nicht viel von diesen Dämonen.
»Die Miko?«
»Sie lebt im westlichen Schloss«, antwortete der Bote ehrlich.
»Bei dem Hund.« Das war keine Frage, sondern eine Feststellung. Er konnte einfach nicht verstehen wie eine einfache Miko zu einer Daiyoukai werden konnte und legendäre Drachen-Dämonen besiegte, ohne einen Verlust zu erleiden.
»Der Süden soll sich dem Westen anschließen, habe ich gehört.« Nun kam eine weibliche Stimme hinzu und der Diener bekam eine Gänsehaut, als eine kalte und feuchte Präsenz an ihm vorbei glitt.
»Was weißt du darüber?« Bei dem strengen Tonfall ging der Herr wohl davon aus, dass sein Bote ihm nicht alle Details preis geben wollte.
»D-das ist mir nicht bekannt, mein Herr.«
Er flehte um sein Leben, betete zu den Kamis und hoffte, dass man ihm seinen Fehltritt verzeihen würde. Im Grunde genommen konnte er dafür nichts, denn diese Information hatte man ihm auch nicht mitgeteilt. Ihm war nur bewusst, dass diese Miko trächtig war, einen Sohn zur Welt brachte und mehr nicht.
»Das heißt, das Gebiet des Westens nimmt jetzt auch den Süden ein?« Offensichtlich lag die Antwort auf der Hand. An der Aussage der Herrin zweifelte niemand. Die Kreaturen, die es törichterweise einmal versuchten, überlebten nicht einmal mehr den Tag.
»Ist dir klar, welche Nachrichten du hier mitteilst?«
Schwach und ängstlich nickte der Bote. Innerlich hoffte er auf Barmherzigkeit seines Gebieters.
Er durfte nicht einmal aufsehen, da erklang ein ohrenbetäubendes Klirren und der Rumpf des Dieners wurde zwischen Brust und Bauch zweigeteilt.
Die Herrin sah grinsend auf die Leiche hinab, sie genoss den Anblick des Todes. Je mehr Blut spritzte, umso ansehnlicher fand sie das Schauspiel.
Der Herr reinigte sein Katana, steckte es wieder weg und setzte sich auf seinen Thron. Er mochte solch eine Sauerei nicht und verzog angewidert das Gesicht, als er einen Tropfen Blut auf seiner Hose erblickte. Er wollte es gerade säubern, da hielt ihn die Frau auf.
Mit einem leidenschaftlichen Blick leckte sie es weg und fuhr mit ihrer Hand in Richtung Mitte des Mannes.
Seufzend ergab sich der Meister seinem Schicksal und zog sie auf seinen Schoß.
»Mach aber schnell, wir haben zu tun!«
Ein erregtes und vorfreudiges Lachen erklang, während sich ihre Körper miteinander vereinigten.
Beide freuten sich schon auf das Kommende und würden einen teuflischen Plan entwickeln.
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Zweifelhafte Entscheidung
FanfictionElf Jahre sind seit dem Kampf mit den Drachen vergangen. Mit jedem Tag mehr kann Kagome die Harmonie ihrer kleinen Familie spüren. Schöner könnte es wirklich nicht sein. Doch kann das Glück des jungen Paares anhalten? Leider scheint der Frieden in...