Sternschnuppen

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-Kapitel Vier-

Es ist Abend. Der Tag hat sich wie eine Ewigkeit angefühlt. Zum Glück ist es Freitag. Das bedeutet, dass ich lange wach bleiben kann ohne morgen wie ein Zombie in der Schule rumzuhängen. Pünktlich um acht, sehe ich Eddies Van vor dem Haus parken. Er steigt aus und lehnt sich gegen das Auto, um auf mich zu warten. Ich schnappe mir schnell meine Tasche und verschwinde aus der Tür. Als ich auf Eddie zulaufe, lächelt er mich an und beginnt mich zu mustern. Ich trage einen geknöpften Jeans Mini Rock mit einer schwarzen Strumpfhose darunter. Einen Rollkragen Pullover über den ich noch einen Grandpa Pullover gezogen habe. Beides in den Rock hineingesteckt. Das Outfit wird von meinen geschnürten Stiefelletten abgerundet. Das Einzige, was nicht dazu passt ist die Handtasche. Die Handtasche, die meine Mutter mir geschenkt hat, um mir eine Freude für mein hartes Training zu machen. Die Handtasche, die ich mir nie im Leben selbst ausgesucht hätte, weil ich sie furchtbar finde. Die Handtasche, die ich seither benutze, um meine Mutter nicht traurig zu machen. Ich entgehe seinem Blick und sage „du bist pünktlich" „hast du das angezweifelt?" „natürlich nicht" sage ich gespielt sarkastisch. Er schmunzelt und fragt „können wir los?" „ja gerne" er öffnet mir die Tür und schließt sie, nachdem ich eingestiegen bin. Er fährt los als ich frage, wo es eigentlich hin geht. „Das verrate ich nicht, aber es wird dir bestimmt gefallen". Na gut, dann vertraue ich ihm mal. „Wenn du mir schon nicht verrätst, wo es hingeht, darf ich wenigstens die Musik auswählen. Ich wühle mich durch das Chaos seiner Kassetten Sammlung und stoße auf eine Kassette von Metallica. Ich lege sie ein und entspanne ich beim Klang der Musik. Ich spüre seinen Blick immer wieder zu mir rüber huschen. „Du starrst mich an Munson" „ich habe dich einfach nur falsch eingeschätzt" antwortet er mir verstohlen. „Dann wird es Zeit, dass du mein wahres ich kennen lernst" erwidere ich lächelnd. Sein Blick richtet sich wieder mit einem leichten lächeln auf die Straße. Zwanzig Minuten später kommen wir an einem beleuchteten Golfplatz an. Hier war ich tatsächlich noch nie. Ich bewundere die vielen Lichter und Menschen, die auf dem Platz unterwegs sind. „Schön, nicht wahr?" sagt Eddie. „Sehr schön! Danke, dass du mich hergebracht hast" Ich fange seinen Blick mit meinen Augen ein und schenke ihm ein Lächeln. Er schaut mich kurz schmunzelnd an und nimmt mich dann an der Hand. „Komm wir holen uns die Schläger und etwas zu trinken. „Eddie ich kann auch etwas bezahlen. Ich bin nicht der Meinung, dass der Mann beim ersten Date alles bezahlen muss..." „ich möchte aber gerne" antwortet er mir und streckt mir die Zunge heraus, während er den Geldschein auf den Tresen legt. „Nächstes Mal bin ich dran" entgegne ich ihm. „Das sehen wir dann" schmunzelt er und nimmt mich wieder an der Hand, um mich zum ersten Loch zu führen. Ich genieße das Gefühl seiner Hand in meiner. Er ist als erstes dran und trifft das Loch beim ersten Schlag. Ich sehe ihn überrascht an und frage „bist du öfter hier?" „ich war früher oft mit meinem Onkel hier". Nun bin ich an der Reihe. Er zeigt mir, in welchem Winkel ich mich am besten hinstelle. Er stellt sich hinter mich und legt seine Hände um meine. Er greift nach ihnen und zeigt mir die Bewegung, in der ich den Ball treffen soll. „Unglaublich, dass du noch nie gegolft hast". Dank seiner Erklärung treffe ich das Loch bereits beim zweiten Schlag. „wow ein Naturtalent". Wir spielen weiter und unterhalten uns über die verschiedensten Dinge. Über Musik, seine Band, die nächste Kampagne (über die er nicht viel erzählen will, falls ich nochmal mitspielen möchte) und mehr. Der Golfplatz leert sich immer mehr, als wir zum nächsten Loch kommen. Eddie liegt mit ein paar Punkten vor mir. Ich stelle mich auf, darauf eingestellt, dass der Schlag eine Katastrophe wird. Ich schlage zu und treffe das Loch mit einem Schlag. Begeistert springe ich auf und ab, während Eddie mich ungläubig ansieht. „Wie hast du das denn jetzt gemacht?" fragt er lachend „glück schätze ich" antworte ich. Leider reicht es jedoch nicht mehr, um ihn zu besiegen. „Nächstes Mal gewinne ich, dass verspreche ich dir". Ich nehme seine Hand und wir schlendern mit unseren Getränken in der Hand zur großen Wiese. Ich schaue hinauf in den Sternenhimmel, als eine Sternschnuppe über uns fliegt. „Hast du das gesehen?" frage ich begeistert. „Nein, was denn?" fragt er verwundert. „Da oben war eine Sternschnuppe!" ich lasse mich auf dem Boden nieder und lege mich auf die Wiese. Er schaut mich an und legt sich dann neben mich. „Wenn wir Glück haben, sehen wir vielleicht noch eine" sage ich ihm. Er lächelt mich an und schaut dann wieder in den Himmel. Wir schauen eine Weile in angenehmer Stille nach oben, bis tatsächlich zwei weitere Sternschnuppen über uns hinweg fliegen. Meine Augen leuchten bei diesem schönen Bild. „Wow" lächle ich. Er dreht sich zu mir auf die Seite und betrachtet mich. „Wenn man mir vor einer Woche gesagt hätte, dass ich hier mit Ellie Henderson auf der Wiese liegen und Sternschnuppen beobachten würde hätte ich laut gelacht". Ich schaue ihn an und antworte „musst du diesen Moment jetzt wirklich so zerstören" und beginne zu lachen. „Ich sage nur die Wahrheit" erwidert er schmunzelnd. „Ich hätte auch nicht damit gerechnet, bin aber sehr froh darüber" entgegne ich und richte meinen Blick wieder in den Himmel. Dabei greife ich nach seiner Hand. So liegen wir dort noch eine Weile, halten unsere Hände und sehen uns die Sterne an.

Eddie fährt mich nachhause und bringt mich noch bis zur Haustür. „Es war wirklich schön... wollen wir das Wiederholen?" „sehr gerne" antworte ich und verabschiede mich mit einem Kuss auf seine Wange. Ich schließe die Haustür hinter mir und lehne mich lächelnd dagegen. Eddie dreht sich grinsend um und läuft zurück zu seinem Van. 

Deeply in loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt