𝗣𝗿𝗼𝗹𝗼𝗴

265 11 3
                                    

14.07.2018
Am Abend vor dem WM Finale Frankreich - Kroatien

I am not the only traveler
Who has not repaid his dept
I've been searching for a trail to follow again
Take me back to the night we met

Es war ein klarer Nachthimmel, Sterne standen am Himmel und der Mond schien kräftig. Es war fast Vollmond. Kühle, angenehme Luft zierte Russlands Hauptstadt Moskau. Morgen war es wieder soweit, das Finale der Weltmeisterschaft 2018. Frankreich gegen Kroatien. Beide wollten den Titel, beide wollten gewinnen. So auch Lucas Hernández und Benjamin Pavard, zwei Spieler der französischen Nationalmannschaft. Es war wie ein dauerhaftes Kribbeln, eine extra Dose Adrenalin, die sie seit Beginn der WM begleitete. Es wurde immer größer und morgen war es endlich soweit. Niemand bereitet einen darauf vor mit 22 eine Weltmeisterschaft zu spielen und dann auch noch im Finale zu stehen. Die Stimmung in der Mannschaft war gut, voller Elan und Tatendrang den Pokal morgen nach Hause zu holen. Aber für manche war das eben auch ein wenig zu stressig.

And then I can tell myself
What the hell I'm supposed to do
And then I can tell myself
Not to ride along with you

So kam es, dass Lucas und Benjamin sich aus dem Hotel geschlichen haben und jetzt in irgendeinem Park saßen. Moskau war eine komische Stadt, komische Leute. Auf keinen Fall unhöflich oder so, sondern einfach komisch. Obwohl es mitten in der Nacht war, deutlich zu kalt für Juli, war in der Stadt ein andauernder Betrieb. Auf den Straßen waren unzählige Leute und Autos. Jeder unterhielt sich mit irgendjemanden und es war eine merkwürdig, fröhliche Stimmung.
Die beiden Franzosen fielen auf, wurden von vielen komisch angestarrt. Vielleicht wurden sie erkannt, vielleicht lag es aber auch an ihren Outfits. Dick eingepackt in Pullis der Nationalmannschaft saßen sie nun dicht nebeneinander auf einer Bank in mitten von Moskau. Unsicher ob sie jemals den Weg zurück zum Hotel finden würden, genossen sie einfach die Stille. In ihnen war dieses besondere Gefühl, einerseits die Aufregung, andererseits auch der stolz mit ihrem Land dort zu stehen.

I had all and then most of you
Some and now none of you
Take me back to the night we met
I don't know what I'm supposed to do
Haunted by the ghost of you
Oh, take me back to the night we met

Die beiden kannten sich inzwischen seit 4 Jahren, als sie 2014 das erste Mal in Frankreichs U19 aufeinander trafen. Und wenn jemand dachte sie haben sich von Anfang an gut verstanden, da hat derjenige sich getäuscht. Sie konnten anfangs absolut nichts miteinander anfangen. Partnerübungen gestalteten sich als schwierig. Lucas sah Benjamin immer als diesen komischen schüchternen Lockenkopf, während Lucas auf Benjamin arrogant wirkte, weil er gerne mit seiner Zweisprachigen Kindheit prahlte. Dann spricht er halt französisch und spanisch, na und? Muss man deshalb so damit angeben, dachte sich Benjamin damals so oft.
Und irgendwann hat es einfach klick gemacht, eine Wanderung im strömenden Regen und zwei Junge Erwachsene, die unfähig waren den anderen zu folgen. Irgendwie haben sie sich zusammengerauft, nachdem sie sich 2 Stunden in der Höhle in der sie sich befanden, angeschwiegen haben. Sie bemerkten nur zusammen einen Ausweg aus der Situation zu finden. Benjamin merkte, dass Lucas eigentlich ein sehr netter Kerl war und auch Lucas bekam den ruhigen 18 jährigen zum sprechen.
Seit dem verstanden sie sich immer besser, freuten sich auf jede Länderspielpause und wurden Zimmernachbarn und irgendwann beste Freunde. Die Entfernung war nicht leicht, einer spielte in Stuttgart und der andere in Madrid, trotzdem schafften sie es sich regelmäßig zu sehen.

When the night was full of terrors
And your eyes were filled with tears
When you had not touched me yet
Oh, take me back to the night we met

Hier im dunklen Moskau herrschte eine angenehme Stimmung zwischen den beiden Franzosen.  Irgendwie komisch wie die alleinige Anwesenheit des anderen beide von ihnen so beruhigte.
„Bist du aufgeregt?"
„Wäre komisch wenn nicht oder?"
„Ja vielleicht"

Sie schwiegen einen Moment.

„Irgendwie immer noch so surreal, wir spielen einfach eine Weltmeisterschaft und gewinnen morgen vielleicht den Titel"
„Ich werde alles dafür tun, damit es möglich wird"
„Ich auch"

Lucas Kopf sank an Benjamins Schulter, wo er die Augen schließ.

„denkst du es ist das alles wert?"
„Auf jeden fall, zukünftige Generationen werden sich an uns erinnern und wir können eine Ära prägen"

„Lucas Hernández und Benjamin Pavard verändern die Welt! Damit könnte ich leben"
„ vielleicht tun wir das ja wirklich"

Und wer weiß was die Zukunft bringt. Jetzt gewinnen sie erstmal die Weltmeisterschaft.

I had all and then most of you
Some and now none of you
Take me back to the night we met
I don't know what I'm supposed to do
Haunted by the ghost of you
Oh, take me back to the night we met
—————————————-

So hier haben wir den Prolog. Ich bin immer noch überwältig von eurem positiven Feedback gestern, das hat mich gleich motiviert diesen Teil noch den Feinschliff zu verpassen. Lasst gerne Feedback da wie ihr die Idee mit Lieder findet (wird nicht in jedem Kapitel so sein).
An dieser Stelle will ich auch Werbung für einen Oneshot , den ich vor etwas einer Woche geschrieben habe, machen. Er handelt nicht von Benji und Lucas, sondern von zwei vom 1.FC Nürnberg. Würde mich freuen wenn dort auch mal vorbei schaut :)

𝐔𝐧𝐜𝐨𝐧𝐝𝐢𝐭𝐢𝐨𝐧𝐚𝐥 || 𝐇𝐞𝐫𝐧𝐚𝐧𝐝𝐞𝐳 𝐱 𝐏𝐚𝐯𝐚𝐫𝐝 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt