❥𝘀𝗲𝘃𝗲𝗻 - 𝗯𝗲𝗻𝗷𝗮𝗺𝗶𝗻

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Als ich genau zu Beginn des Trainings in die Kabine hetzte war ich mir eigentlich sicher mit Abstand der letzte zu sein. Umso erstaunter war ich, als der Platz neben mir, Lucas Platz leer war. War er krank? Normalerweise hatten wir die Abmachung uns immer zu schreiben wenn der eine fehlte, einfach um den anderen nicht zu beunruhigen, aber ich hatte keine Nachricht bekommen. Da ich schon zu spät war und keine Lust auf Strafrunden hatte beeilte ich mich mit umziehen und hetzte danach auf den Platz wo die Mannschaft bereits um Nagelsmann herumstand. Mit einem mahnenden Blick seinerseits stellte ich mich neben Serge in den Kreis und hörte zu.

„Du bist spät" murmelte dieser mir entgegen

„Ich weiß" sagte ich relativ außer Atem

„Benji weißt du, was mit Lucas ist?" fragte Nagelsmann mich.

„Keine Ahnung er hat mir nichts geschrieben" gab ich zurück.

Damit fingen wir das Training an. Ein wenig Sorgen machte ich mir schon um ihn, weil er mir normalerweise immer schrieb oder sich zumindest krank meldete. Einfach unentschuldigt zu fehlen war eigentlich so gar nicht sein Ding.

Wir liefen uns erstmal warm, bevor ich mit Serge zusammen die Partnerübungen machte.

In der Mittagspause versuchte ich Lucas mehrmals zu erreichen und auch Serge und Leon probierten es immer wieder, alle ohne Erfolg. Inzwischen machte ich mir wirklich Sorgen um ihn und wäre am liebsten zu ihm nach Hause gefahren, wenn wir nicht wieder auf den Platz gemusst hätten.

Ich stand mit Kingsley etwas abseits als eine Lucas mit hängenden Armen langsam den Platz betrat und erstmal zu Nagelsmann zitiert wurde. Der Trainer wirkte sehr sauer und man konnte von weitem sehen, dass er langsam immer wütender wurde. Lucas hingegen schien lustlos und unmotiviert. Als Nagelsmann mit ihm fertig war stellte er sich etwas an den Rand und begann ein paar Übungen mit dem Ball zu machen.

Ich merkte sofort, dass etwas mit ihm nicht stimmte denn selbst wenn wir zu weit weg waren um ihn genau zu sehen, wäre er normalerweise sofort zu uns gekommen. Deshalb schauten Kingsley und ich uns kurz an, nickten einmal und gingen dann zu Lucas, wo dieser auch gleich von der Nummer 11 einen Arm um die Schulter gelegt bekommen hat.

„Wo warst du heute Morgen, wir haben uns Sorgen gemacht" fragte ich ihn.

Er zuckte einfach nur einmal mit den Schultern, löste sich aus Kingsleys Griff und begann wieder lustlos mit dem Ball zu spielen. Dabei ging er einige Meter von uns weg.

„Was ist denn mit dem los, wir wollten nur helfen" meinte King neben mir ein wenig genervt.

„Irgendwas stimmt nicht, ich versuche später nochmal mit ihm zu reden, alleine" entgegnete ich ihm.

Wir brachten das Training hinter uns, aber Lucas war absolut nicht bei der Sache. Immer häufiger wurde er vom Trainer ermahnt und musste dann auch am Ende noch bei ihm bleiben. Er genauso, wie ich, bekamen ein kleines Straftraining reingeschoben und absolvieren jetzt unsere Runden.

Lucas sagte nichts, war völlig in seinen Gedanken gefangen und lief einfach nur neben mir her. Inzwischen machte ich mir wirklich Sorgen um ihn, denn vorgestern war doch noch alles in Ordnung.

„Was ist los Lucas?" fragte ich ihn, als wir unsere letzte Runde liefen.

„Nichts, was soll sein?"

„Ich bin nicht blöd, ich kenne dich und merke wenn etwas nicht stimmt"

„Es ist alles gut Benji"

„Nein ist es nicht und ich mache mir Sorgen um dich"

„Lass mich doch einfach in Ruhe und kümmere dich um deine eigenen Sachen"

Da wir unsere Runde gerade beendet hatten, stürmte er einfach vom Platz ins Gebäude. Natürlich weiß ich, dass man ihn in so einer Situation am Besten erstmal in Ruhe lassen sollte, aber ich wollte auch nicht das er so in sein Auto steigt. Also folgte ich ihm. Weil er sein Tempo innen verlangsamte hatte ich keine Schwierigkeiten ihn einzuholen und in den Raum der neben uns war rein zu ziehen. Dieser stellte sich als irgendeine Putzkammer heraus und ich bezweifelte dort jemals schonmal gewesen zu sein.

„Was soll das? Ich hab doch gesagt ich will nicht mit dir reden" dabei versuchte er sich aus meinem Griff zu lösen. Ich hatte aber eindeutig die bessere Position, weswegen ich ihn gegen die geschlossene Tür drücken konnte.

„Ich will dir nur helfen Luci" redete ich nun schon einiges leiser.

„Mir kann man aber nicht helfen" schrie er immer noch zurück.

„Versuche es doch wenigstens, ich bin immer für dich da"

Einen Moment zögerte ich und Lucas nutzte die Chance sich aus meinem Griff zu lösen. Ich dachte er will jetzt wieder weglaufen, aber so schnell konnte ich gar nicht schauen hatten er seine Lippen auf meine gepresst. Einen Moment zögerte ich, bevor ich begann den stürmischen Kuss zu erwidern. Wie ich das vermisst hatte

„Halt einfach die Klappe Benji" presste er zwischen zwei Küssen heraus. Seine Hände wanderten an meine Hüften und er drückte mich stürmisch gegen die Tür hinter mir. Meine Hände wanderten automatisch in seinen Nacken und ich zog ihn näher zu mir.

Einen Moment verblieben wir so, uns küssend in einer Abstellkammer befindend, bevor seine kalten Hände langsam unter mein Oberteil wanderten, meine Muskeln nachfuhren und er es mir ausziehen wollte. Erst da merkte ich, wie falsch das ganze war, er war verletzt und sauer und ich war nicht bereit nur deshalb mit ihm zu schlafen.

Mit meiner freien Hand drückte ich ihn an seiner Brust ein Stück zurück und sah ihn an.

„Was?" fragte er mich irritiert.

„So nicht Lucas, du bist verletzt und sauer und weißt nicht was du willst"

„Das stimmt doch gar nicht"

„Natürlich stimmt das und ich bin nicht bereit nur deshalb mit dir zu schlafen"

„Für was für ein Arschloch hälst du mich?"

Sein Ton wurde wieder genauso scharf wie einige Minuten zuvor und dabei ging er einen großen Schritt zurück.

„Ich halte dich für gar kein Arschloch, aber du bist eindeutig verletzt und du weißt ich bin immer für dich da, trotzdem werde ich nicht nur deshalb mit dir schlafen das halte ich nicht aus" zum Ende hin wurde ich immer leiser.

„Ach weißt du was du kannst mich mal" schrie Lucas mich wieder an, ehe mich zur Seite schob und aus dem Raum stürmte.

Ich blieb zurück und lehnte mich wieder gegen Tür, wo auch bereits die ersten Tränen über meine Wangen liefen. Ich merkte wie sich meine Brust schmerzhaft zusammenzog und ich mich wieder genauso fühlte wie nach meiner Rückkehr nach München. Die Panik stieg langsam in mir auf. Der Kuss war wunderschön, ich hatte seine Berührungen so vermisst, aber so kann ich das nicht. Ich kann ihm nicht mehr Nahe sein, wenn ich weiß das er danach wieder zu seiner Frau geht, das er mich nur küsst, mit mir schlafen will, weil er ein Ventil für seine Gefühle braucht, dass er mich einfach benutzt.

Natürlich mache ich mir Sorgen um ihn, aber ich habe ihm angeboten darüber reden zu können und dann lasse ich mich nicht so benutzen.

Irgendwann trugen meine Beine mich nicht mehr und ich rutschte einfach die Tür herunter auf den Boden. Die Tränen liefen weiter über meine Wangen und ich versuchte einfach nur irgendwie Luft zu bekommen. Wieso muss es auch immer wieder schlimmer werden...

Ich habe es dann auch mal wieder geschafft, aber ich denke nicht das noch regelmäßig Kapitel kommen werden :/
Anyways ich hoffe das Kapitel gefällt euch und ich wünsche euch frohe Ostern <3

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 07, 2023 ⏰

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𝐔𝐧𝐜𝐨𝐧𝐝𝐢𝐭𝐢𝐨𝐧𝐚𝐥 || 𝐇𝐞𝐫𝐧𝐚𝐧𝐝𝐞𝐳 𝐱 𝐏𝐚𝐯𝐚𝐫𝐝 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt