Kinktober

Day 11 - Piercing

Es war ein herrlicher Herbstnachmittag. Die Blätter der Bäume, die am Straßenrand standen, waren bereits gelb und rot verfärbt und die Sonne brachte sie noch einmal extra zum Strahlen. Aki hielt das Motorrad direkt vor dem Laden, in den er wollte und stellte den Motor aus. Kentaro lockerte seinen Klammergriff hinter ihm und stieg von dem Fahrzeug ab. Auch seinen Helm zog er vom Kopf und schüttelte leicht die weißen welligen Haare auf. Aki hatte in der Zwischenzeit auch den Helm abgenommen und griff nun nach Kentaros Hand. Wie immer strahlte der Jüngere und freute sich auf die Überraschung, die Aki ihm versprochen hatte.

Ohne viel Getue ging Aki mit seinem Partner in ein Tattoostudio. Vor einer Weile hatte sich Kentaro darüber beschwert, dass Aki auf ihm ständig Knutschflecken und Bissspuren hinterließ. Der Ältere hatte ihm erklärt, dass das einfach nur Besitzmarkierungen waren, denn so konnte Aki am besten die Gefühle, die er für Kentaro empfand, ausdrücken. Der Schattendämon hatte aber einen Einfall gehabt, wie Kentaro und er ihre Zusammengehörigkeit nach außen tragen konnten.

Kentaro sah sich nun neugierig in dem Studio um und war gespannt, was Aki vor hatte. Sie gingen zusammen zum Tresen.

"Wir haben einen Termin. Das Paartattoo", sagte Aki ganz knapp und neben ihm stieß Kentaro einen Freudenschrei aus. Der Jüngere konnte ja gar nicht glauben, was er da hörte und freute sich einfach riesig.

"Was wird es? Was hast du dir ausgedacht?", fragte er aufgeregt und Aki zog nur eine Augenbraue nach oben.

"Ein Möbiusband. Du bekommst es hinter dem linken Ohr und ich an der Seite des rechten Ringfingers", erklärte Aki mit nüchterner Stimme. Doch Kentaro strahlte gleich noch viel mehr. Ihm gefiel die Idee und er nickte dann zustimmend.

"Ja, lass uns das machen."

Wenige Minuten später saß Kentaro auf einem Stuhl und drehte den Kopf zur rechten Seite, damit der Tattoowierer genug Platz hatte, um das Unendlichkeitszeichen hinter Kentaros Ohr zu stecken. Da die Haut dort direkt auf dem Knochen lag, war es ein wenig schmerzhaft, aber nicht so sehr, dass Kentaro sich daran stören würde. Da das Tattoo auch nicht allzu groß war, war er schon nach kurzer Zeit fertig und durfte, nachdem der Mann eine schützende Folie drauf geklebt hatte, wieder aufstehen. Nun war Aki an der Reihe. Zwar bekam er das Tattoo an der Hand, doch setzen musste er sich trotzdem. Während Aki das gleiche Tattoo bekam, schaute sich Kentaro die Bilder an der Wand mit Tattoos und auch Piercings an. Bei einigen der Bilder blieb er schließlich stehen und legte den Kopf schief.

"Reicht dir meiner nicht, dass du dir andere anschauen musst?", kam es plötzlich von Aki, der fertig und hinter ihn getreten war. Kentaro bekam rote Ohren und drehte sich blitzschnell zu ihm um.

"Nein ... ich habe nur darüber nachgedacht, wie sich das wohl anfühlt ... da ein Piercing zu haben", nuschelte der Jüngere und Aki zog wie üblich nur einen Augenbraue nach oben.

"Willst du es herausfinden?", antwortete sein Partner und Kentaro starrte ihn sprachlos an. War das sein Ernst?

Wenige Minuten später ließen sie sich von dem Mann, der sie eben noch tätowiert hatte, über das Piercing beraten, das Kentaro auf den Bildern entdeckt hatte. Kentaro war begeistert und Aki stimmte dann auch dem Piercing zu.

Kentaro musste sich nun natürlich hinter einem kleinen Vorhang ausziehen und auf einen Stuhl setzen. Er hatte noch immer rote Ohren und Aki reichte ihm seine linke Hand, damit er diese drücken konnte, wenn der Schmerz zu groß war. Der Mann aus dem Studio fackelte auch nicht lange und so konnte Kentaro kurze Zeit später zwei glänzende Kugeln an der Spitze seiner Männlichkeit bewundern. Noch immer schmerzte es, doch Kentaro hatte im Gegensatz zu nicht-magischen Wesen eine sehr schnelle Heilungsrate. In weniger als 24 Stunden würde alles verheilt sein und Aki konnte sich wieder mit ihm austoben.

"Gefällt es dir?", fragte Kentaro seinen Partner, als sie den Laden wieder verließen. Aki war bereits dabei, seinen Motorradhelm wieder aufzusetzen, doch Kentaro konnte ein leichtes Zucken der Mundwinkel sehen. Das war dem Jüngeren Antwort genug.