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Jimin

*

Ich spürte die Blicke allzu deutlich auf mir. Ich glaubte sogar zu sehen, wie sie meinen Löffel verfolgten, wie ich ihn in die Suppe tauchte und hoch hob in meinem Mund. Es würde nur noch fehlen, wenn sie alle selbst den Mund aufmachen würden. 

Wenn die Situation nicht so ernst wäre, würde ich lachend von Stuhl fallen. Doch nichts passierte. Niemand sprach, nur die vielen Augen verfolgten mein Tun. Wir saßen am Küchentisch. Alle!

Sobald ich mich von Namjoon und Jin gelöst hatte, knurrte mir doch tatsächlich der Magen. Sofort war Eomma sprungbereit und ehe ich mich versah, haben mich Bogum und Yoongi zum Küchentisch gebracht. Ich saß am Kopfanfang, Yoongi gleich an meiner rechten Seite. 

Er hatte sofort seinen Stuhl nahe an mich gestellt. Seine Hand lag auf meinem Oberschenkel. 

So dürr…

Eomma stellte mir eine dampfende und wirklich gut riechende Suppe hin. Als ich anfing zu essen, schloss ich für einen kurzen Moment die Augen und schwelgte in Erinnerung. Die Suppe kochte sie immer wenn jemand aus unserer Familie krank war, ja sogar für meine ganzen Jungs. Eomma, war für meine Jungs ebenfalls wie eine zweite Eomma oder gar Schwester. Wir waren eben eine Familie. 

Und umso mehr hasste ich mich, dass ich mich so dumm entschieden hatte. Immer wieder hob ich den Löffel in mein Mund. Es war einfach so lecker und diese warme Flüssigkeit in meinen Magen zu spüren, das war unglaublich gut. Meine Hände wurden warm. Diese Gefühl kannte ich schon lange nicht mehr, mir war die letzten Monate, auch vor dem Unfall immer kalt. 

Mein Teller war alle und still starrte ich auf ihn herab. Schade! Ich war so ausgehungert…

"Möchtest du noch etwas Jimin?", fragte mich Eomma. Ich blickte hoch und in ihre Augen und dann wieder zu meinem Teller, als ich langsam nickte. 

"So beherzt habe ich sich noch nie essen sehen. Tut verdammt gut, das zu sehen!", sprach Bogum in den Raum. 

Eomma stand auf und nahm meinen Teller, als ich zu Bogum sah. Dieser blickte mich nun warm an, bis ich ebenfalls leicht verschmitzt lächeln musste. 

Ich räusperte mich. 
"Tut mir leid, Hyung, aber… du kannst einfach nicht kochen, da kocht sogar Namjoon Hyung besser."

Jeder lachte.

"Hmpf! Ich glaube du benötigst noch eine Spritze, meinst du nicht? Ich habe noch eine in XXL Spritze da.", konterte Bogum, grinste jedoch. 

Mein leichtes Lächeln verschwand nicht, auch wenn ich spritzen hasste. Bogum wusste, dass er nicht kochen konnte. Selbst er verzog ständig das Gesicht, sobald er kochte. Es kam schon öfters vor, dass er Salz mit dem Zucker verweckselte, oder das Paprikapulver mit dem Chillipulver. 

"Nach den Jahren hat sich auch bei mir nichts geändert. Ich koche genauso schlecht wie vorher.", lachte nun Namjoon. 
"Da sind wir schon mal zwei.", nickte Bogum lächelnd zu Namjoon. 
"Gott! Ihr würdet so was von verhungern.", sprach Jin und rollte mit den Augen. 

Wieder ertönte Gelächter. Eomma kam aus der Küche und stellte mir wieder einen recht gut gefüllten Teller mit Suppe hin. Wieder begann ich langsam zu essen, jedoch schaffte ich diesesmal nicht alles. Nur die Hälfte. Doch scheinbar reichte dies Bogum, er sah mich mit Stolz an, das es fast schon beschämend war. 

Was musste er sich für Sorgen gemacht haben? Wie schwer habe ich ihm seine Monate gemacht, nach meinem erwachen? Er hat seine Heimat für mich verlassen, um mir zu helfen.

Vor ein paar Monaten wunderte es mich jedoch, wieso Bogum nie die Polizei gerufen hatte. Er habe nur begründet, dass es zu unsicher sei.

Ihn hier, mit den anderen sitzen zu sehen, glaubte ich wirklich, dass er schon immer geahnt hatte, das etwas faul war. 

"Bist du Müde Jimin?", fragte mich Yoongi, als ich mich zurück lehnte. Tatsächlich war ich das, die warme Suppe und das Sättigungsgefühl war so schön, das ich am liebsten sofort die Augen zu machen wollte, daher nickte ich nur. Ich war einfach kaputt.

"Dann lege dich hin und schlaf etwas. Wir können dich gern wecken, sobald Sihyuk mit den Polizisten vorbei kommt.", sprach Bogum. 

Yoongi stand neben mir auf. Verwirrt sah ich zu ihm hoch, jedoch hob mich Yoongi ohne weiteres Wort sanft auf seine Arme. 
"Ich bringe dich in unser Schlafzimmer, dort kannst du in ruhe schlafen.", sprach er aus. 
"Gut Idee!", blickte Bogum zu uns. Er stand ebenfalls auf. 

"Leg ihn schon mal ins Bett. Ich gebe Jimin noch etwas Schmerzmittel."
Bogum ging zu seinem Koffer und wühlte darin rum. 

Und ehe ich mich versah brachte mich Yoongi ins Zimmer und ich hörte nur wie die anderen mir einen guten Schlaf wünschten. Kaum lag ich im Bett, was auch einst mir gehörte, übermannte mich die Erschöpfung und ich spürte schon gar nicht mehr wie Bogum mir das Schmerzmittel gab. 

Ich spürte nur Sekunden später die herrlich Wärme neben mir und der herrliche Duft von Yoongi. Und während ich in den Schlaf driftete, schlich sein ein Lächeln auf mein Lippen und ich fühlte mich seit langem wieder geborgen.

*

Copper-Curly 

The Ways of Fate ||• Yoonmin •||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt