R E V E N G E [ Villain Deku AU ]

1. Give up!

Er war gefangen. Gefangen in dem Selbstmitleid, dass seinen Kampfgeist immer weiter zurück drängte. Er war kurz davor alles zu glauben, was sein ehemaliger Kindheitsfreund immer zu sagen pflegte:

Ohne Quirk ist es für dich unmöglich, eines Tages ein Held zu werden, Deku!

Izuku war eben mehr der Träumer als Realist. Bisher war ihm diese Tatsache versteckt geblieben, da er sich immer mir all seiner Kraft an seinen großen, fern scheinenden Traum geklammert hatte. Aber jetzt verließ ihn die Kraft und der Faden, der einmal seinen Traum dargestellt hatte, entglitt seinen Fingern, die sowieso schon immer sehr ungeschickt mit allem schienen, mehr und mehr. 

Vielleicht sollte er die Hoffnung doch aufgeben und aus einer Alternative seine neue Zukunft stricken. 

- - -

»Ich habe eine Bitte, Kacchan.« sagte Izuku, als der Unterricht beendet und Katsuki mit einem teuflischen Grinsen zu seinem Tisch gekommen war. 

Mit gesenktem Kopf saß er noch immer auf seinem Stuhl, obwohl der Unterricht bereits seit fünf Minuten beendet war. Katsuki konnte einen dunklen Schatten erkennen, der sich über das Gesicht des grünhaarigen zog und seine grünen Augen verdeckten. Als hätte ihn der letzte Funke seines Lebenswillens verlassen.

»Huh?« machte Katsuki und hob fragend eine Braue.

Auch seine beiden Lakaien, Masashiro und Naoki, sahen den sitzenden verwirrt und verständnislos an. Jetzt hob Izuku den Blick und sah tief in die rubinroten Augen des Blonden. 

»Ich gebe unter einer Bedingung auf: Werde der Nummer #1 Superheld, zudem ich aufsehen kann. Werde stark genug, so das es für uns beide reicht. Ich will nicht bereuen, dass ich aufgegeben habe.«

Izuku's Stimme schien keinerlei Emotionen zu beherbergen und hielt sich während er sprach in der selben Tonlage. Sie wurde weder lauter, noch leiser. Katsuki schauderte, fasste sich aber schnell wieder und sah Izuku mit seinem üblichen, überheblichen Grinsen an.

»Wenn das alles ist, wonach du verlangst! Ich war immer schon stärker als du, also hat es bisher immer schon für uns beide gereicht, huh?!« sagte er.

Ein Lächeln bildete sich auf den Lippen des kleineren. Es war ein trauriges Lächeln und er nickte. Dann stand er auf und sah Katsuki kalt an.

»Stimmt. Aber ich warne dich. Solltest du mein jetziges Vertrauen ausnutzen, bringe ich dich um. Und glaube mir: Sobald ich mein Training beendet habe, werde ich sehr wohl in der Lage dazu sein. Unterschätz mich nicht.«

Der silberhaarige von den zwei Lakaien, Masashiro, wich zurück und zog dem schwarzhaarigen an dem Ärmel seiner Uniform. Immer schon waren sie Katsuki hinterher gelaufen, sowie es Izuku auch immer getan hatte. Nur mit dem Unterschied, dass sie beide erfolgreicher darin gewesen waren, mit ihm Schritt zu halten. Sie kannten Katsuki und wussten, dass er die beiden nur aufgrund der Quirks akzeptierte. 

Aber sie kannten auch Izuku -zumindest hatten sie geglaubt, ihn zu kennen. Der grünhaarige war immer eine ungeschickte, kleine Heulsuse gewesen, die sich mit aller verbliebenen Kraft an den Zipfel von Katsuki's Aufmerksamkeit geklammert hatte, in der Hoffnung, er würde Izuku nur verarschen. Das er in Wahrheit doch noch sein Freund sein wollte. 

Aber der Izuku der jetzt vor ihnen stand, war ihnen fremd. Sowie dieser kalte Ausdruck in den Augen. Ein rötliches Glühen war in seinen smaragdfarbenen Augen zu sehen und hinterließ eine Gänsehaut auf den Körpern der beiden Jungen.

Eine Veränderung war dem schwarzhaarigen, Naoki, schon da aufgefallen, als Katsuki zu Izuku sagte, er solle doch vom Dach der Mittelschule springen und im nächsten Leben auf einen Quirk hoffen. Als er sich zu ihnen umgedreht hatte, war da auch dieser rötliche Schimmer gewesen.