𝐹ü𝑛𝑓𝑢𝑛𝑑𝑧𝑤𝑎𝑛𝑧𝑖𝑔

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„Romy? Pia? Was passiert hier? Warum kann ich euch sehen?", sprach plötzlich eine schwache Stimme in meinen Gedanken.

„Jesper! Du kannst uns hören!" Erleichterung durchflutete mich. Es hatte tatsächlich geklappt! Wir hatten eine Seelenverbindung zu Jesper erzeugt!
„Nicht nur das. Ihr seid auch irgendwie in meinem Kopf. Ganz schön gruselig."

„Tut uns leid, dass wir so hereinplatzen. Aber wir wollten wissen, wann du das Zeichen verkündest", erklärte ihm Romy.

„Ich hatte auf das Okay von Pia gewartet", erklärte Jesper. „Doch mein Handy ist Strott. Deshalb konnte ich sie nicht erreichen. Aber da ihr jetzt hier seid, gehe ich davon aus, dass ich loslegen kann."

Jesper selbst erschien zwar nicht in der Seelenverbindung, doch man konnte das Lächeln auch durch seine Worte hören. Ich fragte mich, ob seine schwächeren Kräfte der Auslöser dafür waren. Auch wenn ich selbst Anfängerin in der Seelenverbindung war, konnte ich bisher jedes Mal ganz leicht mein Abbild den anderen Teilnehmern zeigen. Doch bei Jesper ging das anscheinend nicht.

Pia wirkte trotzdem sichtlich zufrieden. Sie hatte ihren Freund doch nicht verloren. Er hatte die ganze Zeit auf ein Zeichen von ihr gewartet. Ich sah in es in dem überlegenen Grinsen auf ihrem Gesicht.

„Uns geht es gut, aber der Welt wohl nicht mehr so lange. Sollten dir Kazumi, Sverre und drei der Auserwählten begegnen, sag Bescheid."

„Warum? Was ist mit ihnen?", fragte Jesper besorgt.
Pia winkte ab. „Das zu erklären, würde jetzt zu lange dauern. Kümmere dich lieber darum, dass Zeichen an unsere Verbündete zu schicken."

„Na gut", sagte Jesper. „Ich suche mir mal kurz eine ruhige Ecke, dann hole ich das Herz hervor."

„Wie hast du es eigentlich geschafft, es aus der Feuerstadt mitzunehmen. Hat niemand es bewacht?", fragte Pia interessiert.

„Nein, keine Wachen. Der Angriff kam auch für uns unerwartet. Plötzlich wurde durchgesagt, dass wir uns jetzt an die Oberfläche begeben sollen, um uns gegen die Menschen zu wehren. Da auch die Wachen des Herzes keine Ahnung hatte, was vor sich ging, haben sie ihren Posten verlassen. Ich musste es einfach nur einpacken." 

„Und das hat das Herz sich gefallen lassen?", fragte Pia wieder. Ich wusste nicht, was sie damit meinte. Sie hatte mir zwar erzählt, dass das Herz ein Eigenleben führte, aber wie weit es denken oder handeln konnte, wusste ich nicht. Da war sie besser informiert.

„Es wusste, dass ich es retten will und nicht angreifen oder zerstören. Deshalb hoffe ich auch, dass es mir gleich helfen wird", erklärte Jesper. „Ok, ich bin so weit. Hier scheint keiner zu sein, der mich angreifen könnte. Aber einen Hinterhalt kann ich leider nicht ausschließen. Ich hole es jetzt trotzdem aus meinem Rucksack."

Leider konnten wir noch immer nicht sehen, was genau Jesper tat. Das Bild durch die Verbindung war einfach schwarz. Doch ich war zu aufgeregt, um ihn darauf hinzuweisen. Außerdem lief uns sowieso die Zeit davon.

Kurz war alles leise.

„Herz?", fragte Jesper vorsichtig. Er musste es nun wohl hervorgeholt haben und versuchen, es zu einer Tat zu überreden.

Dann konnte ich aus Romys Sicht eine Veränderung wahrnehmen.

Ein gezielter Feuerstrahl flog direkt auf sie zu. Er glitt in die junge Hybrid hinein und brachte ihre Haut zum Leuchten. Jesper stieß ebenfalls einen überraschten Laut aus.

Danach herrschte Stille auf allen Seiten.
„Romy?", rief Luna erschrocken. „Geht es dir gut? Jesper? Hallo?"

„Ja. Es ging mir nie besser." Die Hybrid lachte. „Das Herz hat die Verbündeten gestärkt. Es hat jedem von uns ein Stück seiner Kraft geschenkt."
„Ja", berichtete auch Jesper. „Ich fühle mich voll neuer Energie. Als könnte ich die Welt erobern."

SOON - Das Ende von Sonne und Mond (III)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt