𝑁𝑒𝑢𝑛𝑢𝑛𝑑𝑧𝑤𝑎𝑛𝑧𝑖𝑔

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Noch einmal wollte ich mich bei meinen Freunden versichern, dass wir auch wirklich flogen und ich mir die Reise durch das All nicht einbildete. Denn spüren konnte ich durch die Quelle nichts.

Doch schließlich übernahm Jesper den Part der Erklärung. Wie auch immer er es anstellte, er flog bei uns. „Ja, wir sind mit Lichtgeschwindigkeit unterwegs. Ich sehe es ganz deutlich."

Gleichzeitig wie Pia erkannte ich jedoch, was das für ihn bedeutete. „Jesper, wir wissen nicht, wie lange du mit deiner Energie im All bleiben kannst. Bei den Natesim funktioniert es nur eine Stunde, dann verlieren sie sie. Keiner weiß, wie das mit den Hybriden aussieht und du bist auch kein echter Hybrid, sondern nur aus der zweiten Generation."

„Ist doch egal." Er winkte ab. „Dann verliere ich sie halt. Bis heute wusste ich eh nicht, dass ich sie hatte. Hauptsache die Welt wird gerettet."
„Das stimmt!", sagte Romy freudig. Selbstlos war sie, dass musste man ihr lassen. Durch die Seelenverbindung sah ich sie sogar lächeln.

Wenn ich daran dachte, wie ich vor Wochen meine Energie für einige Tage verloren hatte, stellten sich mir die Nackenhaare auf. Natürlich würde ich sie ebenfalls dafür geben, die Welt zu retten, doch schön war das Gefühl nicht gewesen.

Seit ich von der Energie wusste, konnte ich mir nicht mehr vorstellen, ohne sie zu sein. Sie war ein wichtiger Teil von mir, wenn nicht sogar der wichtigste.

Gerade wollte ich fragen, wie wir nun weiter verfahren wollten. Bis zur Sonne würden wir mit Lichtgeschwindigkeit ungefähr acht Minuten brauchen, deshalb hätte man in dieser Zeit noch einmal unseren Plan durchgehen können.

Doch eine weitere Stimme schnitt meine Gedanken ab. „Unser Schicksal ist zwar ungewiss, doch ich werde auch bleiben."

Hatte ich mir das eingebildet? Oder hatte Jacob William gerade etwas Nettes gesagt? War er wirklich bereit dafür, seine Energie für uns zu opfern, oder spielte er mit uns?

„Was war das?", fragte Jesper selbst nach. Er wollte seinem Vater wohl auch nicht glauben.

„Ich werde auch bei euch bleiben", wiederholte dieser. „Wenn ich meine Energie jetzt von der Quelle abkopple, werde ich ohnehin nicht in einer Stunde wieder in der Atmosphäre sein. Dafür sind wir schon viel zu weit weg."

Gut, das war ein Punkt, der seine Absichten erklärte, ohne, dass er uns helfen wollte. Trotzdem spürte ich, dass dies nicht die ganze Wahrheit war.

Vielleicht wollte uns William ja doch helfen.

„Verstehen Sie langsam, dass wir die Erde auch für euch Bändiger retten?", fragte ich ihn gespannt. „Wir wollen keinen Krieg mit euch. Am liebsten würden wir mit euch gemeinsam auf der Erde wohnen. Doch wir haben Angst davor, dass ihr uns bei einem Pakt einfach hintergeht."
„Die Herrschaft über die Erde stand uns von Anfang an zu. Sanna und Mano haben das nicht zugelassen und deshalb müssen sie jetzt dafür büßen."

„Wir wissen beide, dass dies nicht die Wahrheit ist. Wir Natesim würden euch ja sogar zustimmen, dass es unsere Vorfahren gewesen waren, welche die Scheiße gebaut hatten. Doch über die Jahre seid ihr von der Opferrolle zu Tätern geworden. Wenn ihr die Weltherrschaft wollt, werden wir euch aufhalten." Ich sprach ganz sachlich, trotzdem spürte ich, wie sich Wut in William auftat.

„Mir geht es nicht um die Weltherrschaft. Ich will Sverre fallen sehen."

„Jaaa", sagte ich gedehnt. „Ich weiß. Aber das ist nochmal eine ganz andere Geschichte. Dabei kann ich Euch leider nicht unterstützen."

SOON - Das Ende von Sonne und Mond (III)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt