Etwas verspätet aber Hallöchen meine Mandarinen
Hier eine neue Episode von verkehrte Welt
„Hallo schöne Frau", lächelnd ließ Anna sich auf ihre Couch fallen. Ihre Gedanken kreisten immer noch um ihre eigene Schwangerschaft. Schwanger. Von Robert Habeck.
Die Panik stieg erneut in ihr auf. Was wenn sie es wieder verlieren würde? Was wenn sie ihr Kind wieder nicht beschützen könnte? Egal ob Justins Kind, Roberts Kind, es könnte selbst von Christian Lindner sein, all das war ihr egal. Alles war präsent war, ist die Angst erneut zu versagen. Als Mutter zu versagen bevor sie überhaupt eine richtige Mutter war.
Mélanie wirkte müde und das war gerade alles auf was die Deutsche sich konzentrieren wollte. Auf seine Mélanie.
„Wie gehts dir?"
„Sehr gut und dir?", lächelnd lehnte Mélanie sich auf der Couch zurück auf der sie mit einem Sitzdonut saß. Hätte sie gewusst, dass das alles so schmerzhaft sein würde hätte sie einen Kaiserschnitt gewählt. Dann wären die Schmerzen wenigstens nicht an einer Stelle die pausenlos beansprucht war.
„Mhm auch", Annalena setzte ein Lächeln auf das falscher nicht hätte sein können, „Zeigst du mir Charlotte jetzt endlich mal so richtig?"Schmunzelnd, die Unsicherheit über ihre deutsche Freundin überspielend, schwenkte Mélanie die Kamera auf ihre Tochter die schlafend in ihrer Babyschale lag und schlief. Sie trug den blauen Strampler den sie von Anna geschenkt bekommen hatte. Das Logo das darauf abgebildet war, ist von einem Fußballverein den Anna so mochte. So viel wusste Mélanie.
„Gott sie ist so süß", Annas Augen wurden wieder glasig. Sie hatte heute schon genug geweint aber es wollte einfach nicht aufhören. Heute waren die Gefühle, die Gedanken an damals intensiver denn je. Sie hatte den Herzschlag ihres Kindes gehört, hatte gesehen wie es sich bewegte.
Wie ihr Sohn sich bewegte.
„Ist wirklich alles gut bei dir Anna?", nachdenklich legte die Blonde den Kopf schief während Annalenas Blick mit traurigem und irgendwie doch mit einem glücklichen Lächeln die Tochter der Kanadier beim Schlafen beobachtete.
„Alles bestens."„Irgendwie glaub ich dir nicht", nachdenklich drehte die Blonde die Kamera zu sich zurück und blickte die Deutsche besorgt an. Etwas stimmte definitiv nicht.
„Ich hab nur ein kleines Problem", interessiert hörte Mélanie zu, „So ein ganz kleines. So ein vier Monate altes."
Es blieb still. Die Stille wurde von Sekunde zu Sekunde drückender. Der Kloß in Mélanies Hals wurde größer, schnürte ihr beinahe die Luft zum atmen ab. Vier Monate.
„Mélanie sag bitte etwas", verzweifelt fuhr sich die Brünette durch die Haare.
„Vo- von wem?", die Stimme der älteren zitterte leicht.Anna war nicht ihr Counterpart, das wurde ihr gerade mehr als schmerzlichst bewusst. Sie hatte Sex mit der deutschen Außenministerin gehabt aber das war alles gewesen was die beiden Frauen miteinander verband. Da gab es keine Bindung zueinander. Annalena hatte das Recht mit Anderen zu schlafen. Hatte das recht schwanger zu sein. Das Recht ein eigenes Leben zu haben so wie sie es selbst ja auch hatte.
„Robert Habeck", da war wieder Annas kühle, raue Stimme. Die die sie an den Tag legte wenn sie versuchte ihre Gefühle zu verheimlichen. Ihre Gefühle zu verheimlichen wenn sie am stärksten waren. So wie sie es waren wenn es um ihre Schwangerschaft ging und allem was damit zusammen hing.
„A- aber da lief doch schon was zwischen uns."
„Das war nachdem wir uns das letzte Mal gesehen haben. Und es waren nur ein paar Mal. Außerdem Mélanie hatten wir nur Sex ich bin dir nicht zur Treue verpflichtet."
„Schöne Scheiße Anna.. und jetzt?", seufzend legte Mél leicht den Kopf in den Nacken um die aufsteigenden Gefühle zu unterdrücken. Annalena war schwanger. Ihre Annalena bekam ein Kind.„Jetzt bekomme ich ein Kind von Robert Habeck", seufzend griff Anna nach der Packung Zimtsterne die auf dem Wohnzimmertisch lagen. Die, die sie sich online bestellen musste weil einfach nicht die Jahreszeit für Zimtsterne war, ihr Körper das aber einfach nicht wahr haben wollte. Dabei wurde der Kleine gar kein Dezemberkind.
„Blöd, dass du keinen Zweitnamen hast", grinsend blickte Anna Mél wieder direkt an.
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Verkehrte Welt
HumorSie hatte nichts gesucht, als Mélanie plötzlich in ihr Leben trat. Und doch ließ sie Anna alles was sie wollte hinterfragen. War sie bereit ihre eigenen Bedürfnisse hinten anzustellen und einfach nur zu lieben?