12. Kapitel - Unsere Kinder schlafen miteinander

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Charlotte:
Hast du deinen Papa noch erwischt?

Fiete:
Jap hab ich

Charlotte:
Wo wollte der denn hin?

Fiete:
öh ich glaube Türkei war es, hat nen Termin dort

Charlotte:
Cool! Deine Mama ist hübsch

Fiete:
Ist sie das?

Charlotte:
Ja du hast ihre Augen

Fiete:
Und Papas großen Zinken

Charlotte:
Das hast jetzt du gesagt. Was machst du heute noch?

Fiete:
Ich hab heut nichts mehr bestimmtes vor, und du?

Charlotte:
Hast du Lust ins Kino zu gehen?

"Mooooom", laut rufend polterte der Teenager die Treppen nach unten, "Fährst du mich in die Stadt? Ich gehe mit Charlotte ins Kino!"

"Das Mädchen von heute Mittag?", neugierig steckte Annalena den Kopf durch die Tür ihres Büros. Etwas an diesem Mädchen gefiel ihr gar nicht. Sie sah wie Ärger aus. Wie viel Ärger.
"Genau die. Also? Fährst du mich?"

"Jap."

_____

Charly stand in schwarzen Jeans und einer weißen Bluse vor dem Kino. Warum lief ein Mädchen in diesem Alter so rum? Seufzend brachte Anna den Wagen am Straßenrand zum Stehen.

"Hallo Charlotte", mit einem falsch freundlichen Lächeln ließ die ehemalige Ministerin das Autofenster runter und beobachtete wie ihr Sohn ausstieg und ums Auto herum zu seinem Date lief.

"Hallo Frau Baerbock, es freut mich sehr Sie wieder zu sehen", dem konnte Annalena nicht zustimmen also nickte sie nur kurz. Etwas an dieser Charlotte kam ihr verdächtig vertraut vor.

"Wie hießt du gleich nochmal?", auf ihre gespielte Gleichgültigkeit hin erntete sie einen genervten Blick von ihrem Sohn den das Mädchen nur mit einem Lachen abtat.
"Charlotte Joly."

Joly. In Anna zog sich alles zusammen. Sie hatte recht behalten. Charlotte bedeutete Ärger. Viel Ärger.
"Wie Premier Joly", überrascht riss Fiete die Augen auf. Schnellchecker.

"Ja wie Premier Joly", lachend schüttelte Charlotte den Kopf. Für sie hatte das längst nicht mehr so viel Bedeutung wie es noch vor einigen Jahren hatte. Mélanie war ihre Mutter und was sie beruflich tat war ihr egal geworden. Als kleines Kind fand sie das wirklich cool aber nach all den Jahren, Mélanie war inzwischen länger im Amt als es Justin Trudeau gewesen war, hatte das an Gewichtung verloren.

"Mama hat früher mit ihr zusammen gearbeitet als die beiden noch Außenministerinnen waren, das muss so um 2020 gewesen sein!"
"Das Peak war 2022, ja", Anna nickte und holte dann tief Luft, "Ich muss dann auch los, komm nicht zu spät nach Hause Fiete."

Annalenas Auto war noch nicht einmal vollkommen auf ihrem Parkplatz zum stehen gekommen da hatte sie schon Roberts Nummer gewählt. Es war ihr egal, dass er gerade in einem Meeting war. Sie war zu alt für dieses Drama und vor allem war sie zu alt das alleine durchzustehen.

"Habeck?", der Kanzler schloss leise die Tür des Saales als er den Anruf entgegen nahm.
"Ja ich weiß ich hab dich ja angerufen", genervt schlug die Brünette gegen das Lenkrad, "Die Charlotte mit der dein Sohn ausgeht ist Mélanies Tochter!"

"Oh."

"Ist das alles was du zu sagen hast? Ich hab mit ihrer Mutter UND ihrem Vater geschlafen Robert und jetzt wird sie sich von unserem Sohn vögeln lassen", sie war auf 180.

"Na na jetzt bleib mal ruhig vielleicht vögelt ja auch sie ihn, muss ja nicht jede Joly darauf stehen dominiert zu werden", seufzend lehnte Robert sich gegen die Wand. Da hatte ihr Sohn sie ja ordentlich in die Scheiße geritten.

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