001 - Prolog

82 8 2
                                    

P R O L O G 

☀️

heute

Die Sonne brannte auf Kaydens Arm, den er lässig aus dem Fenster des alten Mustangs hängen ließ. Seine dunklen Locken fielen ihm in die Stirn. Auf der Nase eine Sonnenbrille. Auf den Lippen ein Lächeln.

»Bist du soweit?«, fragte Holly.

Nachdenklich blickte er durch das Fenster hinaus auf seine Freunde, die auf den Stufen hinauf zu seiner Bar saßen. Sara, im schwarzen Tanktop und hochgestecktem Zopf, nippte an einem Cider. Neben ihr Alexey, in der einen Hand ein Glas Bier, in der anderen den Schlüssel zur Bar, den ihm Kayden soeben überreicht hatte. Sein Kopf lehnte an der warmen Wand, sein Gesicht der Sonne zugewandt.

»Ich denke schon«

Kayden nahm den Blick von seinen Freunden und schaute zum Beifahrersitz, auf dem Holly Platz genommen hatte. Ihre Füße hatte sie auf das Armaturenbrett gelegt. Ihre nackten Zehen wippten zu einem alten Song der Rolling Stones mit.

Er schenkte ihr ein unsicheres Lächeln. »Es gibt etwas, das ich noch machen muss, bevor wir aufbrechen.«

Holly zog die Augenbrauen in die Höhe.

»Ich möchte an dem Haus vorbeifahren, indem meine Mutter wohnt. Dem Haus, in dem ich aufgewachsen bin«, fuhr er fort.

»Du musst das nicht machen, Kayden, das weißt du.«

»Doch, ich muss damit abschließen können«, sagte er und startete den Motor.

Holly schwieg. Ihr Blick hinaus gerichtet. Sie winkte Sara und Alexey zu.

»Jetzt verschwindet schon! «, rief Sara abwinkend und lehnte ihren Kopf an Alexeys Schulter. Der hob nur die Hand und rief: »Ich schleppe euch nicht ab, wenn eure Blechschüssel am Straßenrand stehen bleibt! «

Kayden warf einen letzten Blick durch den Rückspiegel. Er gab es ungern zu, doch würde er sie vermissen: Sara und Alexey. Denn die Geschichten, die hier geschrieben worden sind, hatten ihn zu dem Menschen gemacht, der er heute war. Es waren Geschichten, die er nie vergessen würde. Geschichten, die Hoffnung und Mut benötigten, erzählt zu werden. Über das Suchen und Finden, des eigenen Glücks im Leben. Und dafür war er ihnen dankbar. Vor allem aber war er Peter dankbar.

Mit knatterndem Motor fuhr der alte Mustang los in Richtung Westen, seine Gedanken bei seinen Freunden. Er lächelte in Richtung Holly.

Die legte ihre Hand kurz auf seine. Dann begann sie etwas aus ihrer Hosentasche hervorzuholen. Ein Foto, dass sie in der Mitte zusammengeklappt hatte.

»Es gibt etwas, was ich dir erzählen möchte«, begann sie langsam. In ihrer Stimme  vernahm er Unsicherheit.

Kayden nickte. Er war bereit. 

❤️

(E-Book und Paperback findet ihr in Verlagsqualität und vollständig lektoriert auf Amazon unter dem Titel "Die Bar in der Mayfield Street" von Marina Barthez. Vom 01.06-06.06 ist das E-book umsonst)

Einsame SeelenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt