Kapitel 1 - Albus Dumbledore

115 6 4
                                    

Früher Sommer. Die zarten Blumen zierten die giftgrünen Wiesen, auf den hohen Bäumen sangen Vögel ihre liebsten Lieder. Eine leichte Brise wehte durch die Täler und ließ die Luft auffrischen. Inmitten dieser Idylle lag ein kleines Dorf – Godric's Hollow. Es schien so friedlich wie das ruhige Wetter. Kinder spielten auf den befüllten Straßen und ältere Menschen machten sich in den frühen Morgenstunden auf den Weg ihre Einkäufe zu erledigen.

Dort, in diesem Dorf, befand sich das Haus einer alten Zaubererfamilie. Wie idyllisch die Landschaft und das Leben im Dorf auch schien, ein trauriger Schatten stand über diesem Haus. Die Dumbledores wohnten dort, doch ihnen widerfuhr ein tragisches Schicksal, das nur die Wenigsten im Dorf kannten. Es tummelten sich viele Gerüchte über dieses Haus, eins wäre es, dass eine kranke Schwester dort leben sollte, doch was steckte alles hinter solchen Gerüchten?

Vorab, das Gerücht ist wahr, doch wollen wir die Schwester nicht mit dem Blick der Gesellschaft sehen, sondern als eine ganz normale Schwester. Sie lebt zusammen mit ihren älteren Brüdern in diesem Haus, Albus und Aberforth Dumbledore. Eine Familie, die innerhalb weniger Monate zerrissen wurde und nun lag das Sorgerecht aller an den Händen des ältesten – Albus Percival Wulfric Brain Dumbledore. Er war gerade einmal von Hogwarts ausgeschult, wollte die Welt entdecken, doch musste viel für seine Familie aufgeben. Es ärgerte ihn aber nicht, klar, Albus verspürte eine gewisse Wehmut, doch er fühlte sich verpflichtet, seiner Familie zu helfen und für sie da zu sein.

Im besagten Dorf befinden sich noch andere Zaubererfamlien und eine Person, die Albus stehst unterstütze: Bathilda Bagshot. Sie war die Nachbarin der Familie Dumbledore und half der Familie, nach all den tragischen Ereignissen, einen festen Fuß in der Gesellschaft zu halten. Dafür war Albus ihr immer dankbar gewesen. Sie war auch die einzige Hexe im ganzen Dorf, die von den wahren Begebenheiten der Familie wusste. Sie wusste von der kleinen Schwester Ariana und von dem Schicksal das den Eltern Kendra und Percival widerfahren war. Bathilda bewahrte dieses Geheimnis steht's in sich und sprach mit niemandem im ganzen Dorf darüber.

Albus musste seit seiner Zeit als Vormund für die Familie auf vieles verzichten. Er hatte eine Weltreise geplant, doch all seine Pläne wurden über Bord geworfen – in einem Schlag veränderte sich sein komplettes Leben. Er würde von sich selbst wohl kaum behaupten, dass er einsam war, doch an Freunden fehlte es ihm in Godric's Hollow. Es gab wenige junge Zauberer in diesem Dorf und die die es gab konnten Albus auf gewisse Weise nicht leiden. Somit war er viel auf sich allein gestellt, das war okay, auch wenn er gerne einen guten Freund gehabt hätte.

Was seinen Bruder anging war das Verhältnis ziemlich bröckelig. Beide konnten sich nur bedingt leiden, doch mussten nun miteinander auskommen. Sie taten es für Ariana, für ihre Schwester. Sie war auch der einzige wahre Grund, weshalb Albus noch nicht den Koffer gepackt hatte und abgehauen war.

Wie fast jeden Nachmittag stand der junge Zauberer in der Küche, er musste schließlich die ganze Familie ernähren und Aberforth war dabei nur eine bedingte Hilfe.

Das weiße Seidenhemd war aufgeknöpft und das Gesicht hinter den langen, rotbraunen Haaren versteckt. Durch das kochende Wasser stieß Dampf in sein Gesicht. Es war doch sonst schon so verdammt warm und jetzt musste er sich auch noch einer weiteren Hitzequelle aussetzen? Gedanken wie diese gingen dem jungen Zauberer ständig durch den Kopf. Er konnte doch gar nicht wirklich kochen, warum musste er es also auch tun? Am liebsten hätte er das Tuch geschmissen, doch er tat das hier für seine Schwester, das musste er sich immer wieder einreden.

Ein sanftes Stupfen an seiner Schulter ließ ihn aufblicken. „Albus, wann gibt es essen", fragte eine zarte, junge Mädchenstimme. „Bald, versprochen Ari, die Suppe muss nur noch etwas aufkochen", entgegnete ihr Albus sanft. „Warum machst du im Sommer Suppe, das kannst du doch auch im Winter kochen?", hackte das Mädchen nach. Albus seufzte, er hatte all das satt, jeden Tag die selbe Diskussion, jeden Tag, die selben Probleme. „Weil es schnell und einfach geht. So und keine widerrede, wir sollten froh sein, überhaupt etwas auf den Teller zu bekommen!". Vielleicht war er etwas zu direkt gewesen, denn Ariana drehte sich beleidigt um und ging aus der Küche. Durch den Unfall war sie auf einem Stand eines kleinen Kindes, doch was sollte er machen? Er liebte Ariana nur manchmal gingen ihm die Nerven durch. Tag für Tag dasselbe und nichts schien sich zu ändern. „Essen!", schrie kurz darauf durch das Haus. Er konnte es kaum erwarten, die Standpauke seines Bruders zu hören.

Die drei saßen schweigend am Esstisch. Die Stimmung war angespannt und Albus merkte, dass sein Bruder sich einige Bemerkungen über das Essen vor Ariana verkniff. Sobald die Teller jedoch leer waren und Ariana in ihrem Zimmer verschwand wandte er sich sogleich an Albus. „Musst du dich vor Ari immer gleich so aufregen? Willst du, dass uns das ganze Haus um die Ohren fliegt?". Albus versuchte sich zusammen zu reisen, doch sein Bruder ließ nicht locker. „Und kannst du bitte mal was anderes als Suppe kochen? Davon wird mir noch ganz übel". Das brachte das Fass nun zum Überlaufen und der Geduldsfaden von Albus riss: „Wenn es dir nicht passt, dann koch doch selber!". Nun schien die Situation zu eskalieren. Kleine Auseinandersetzungen wurden schnell zu etwas großem und das in letzter Zeit immer häufiger. Um dem entgegenzuwirken, stand Albus prompt auf und verließ wutentbrannt das Haus. Er hörte noch Aberforths laute Stimme, als er die Tür hinter sich zuschlug.

Die frische Luft tat ihm gut, auch wenn es gerade zur Mittagszeit besonders warm war. Alles war besser als in diesem Haus zu sitzen und sich mit seinem Bruder über Kleinigkeiten zu streiten. So begab sich Albus auf einen kleinen Spaziergang durch das Dorf, hin zu seinem Lieblingsplatz – dem See. 


Das war also das erste Kapitel meiner neuen Geschichte hier auf Wattpad. Ich würde diese Fanfiction gerne als eine Art Prequel zu "Blutsbrüder" ansehen. Es ist allerdings nicht nötig, besagten Teil gelesen zu haben. Ich wünsche euch viel Freude an der Geschichte und hoffe, dass ich im Stande bin regelmäßig zu Updaten. Man liest sich und bis bald :) 

Der Anfang von unserem EndeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt