30. Auf Wiedersehen

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Hallo ihr Lieben, 

sorry für die lange Abwesenheit. Mich hat es echt umgehauen und da war an Schreiben und Überarbeiten nicht zu denken, mein Kopf war einfach zu müde... 

Aber jetzt geht es weiter. So viel sei schonmal gesagt: Weltenende ist ganz nah :)

Danke fürs Lesen, ihr Lieben!

Liebe Grüße

_lost4words_

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Jennifer genoss den Nachmittag mit Mîrîahna sehr. Die Elfenprinzessin führte sie in die königliche Badeanstalt, die sie schier sprachlos machte. Denn es war kein einfaches Badezimmer, es war ein Paradies. Es erinnerte sie beinahe an eine Therme, nur, dass überall echte Büsche, Blumen und Gräser wuchsen. Das Schwimmbecken erinnerte an eine Thermalquelle und war mit gelblich-braunem Sandstein umrandet. Das Wasser gluckerte und dampfte und lud regelrecht zum Eintauchen ein.

Mîrîahna hatte ihr ein Badekleid aus grober Baumwolle gereicht und als sie umgezogen waren, waren sie zusammen die Sandsteintreppe ins Wasser hinabgestiegen. Ein wohliger Schauer überlief Jennifers Haut und sie seufzte tief. Wie lange hatte sie sich nicht mehr mit warmem Wasser gewaschen? Wie lange war sie nicht mehr im Schwimmbad oder in der Badewanne gewesen? Es war viel zu lange.

Stunden verbrachte sie mit Mîrîahna im herrlich warmen Nass, trieb dahin und plauderte über alltägliche Dinge. Sie erzählte ihr viel von ihrem alten Leben und Mîrîahna gab ihr einen Einblick in ihr Leben. Und als sie mit runzeligen Fingern und Zehen das Bad verließen, waren aus den beiden so etwas wie Freundinnen geworden.

Als Jennifer mit noch immer guter Laune wieder an ihrem Zimmer ankam und die Wachen davor sah, da kam ihre Erinnerung zurück. Die Erinnerung daran, dass sie Ivar aus dem Kerker auf ihr Zimmer geholt hatte. Sie hoffte inständig, dass es weder Evîher noch Lhunîa bereits herausgefunden hatten. Sie wollte den Streit so weit wie möglich nach hinten herauszögern.

Als sie den ersten Wachmann passiert hatte und schließlich ihr Zimmer betrag, fand sie weder Lhunîa noch Evîher dort, lediglich den zweiten Wachmann und Ivar. Sie atmete erleichtert aus, bat den Wachmann, am Fuße der Treppe zu warten und lief zum Sofa hinüber, auf dem Ivar noch immer gut gefesselt lag und die Zimmerdecke anstarrte.

„Was verschafft mir die Ehre?", fragte er, ohne seinen Blick von der Decke abzuwenden.

„Ich fürchte du hast da etwas missverstanden, du befindest dich auf meinem Zimmer." Er lachte, nur um zusammenzuzucken und sich mit den gefesselten Händen an die Wunde in seiner Schulter zu fassen. „Das geschieht dir recht", Jennifer konnte sich die Worte nicht verkneifen. Sie setzte sich neben dem Kopfende des Sofas auf den Boden und fasste vorsichtig seine Stirn an. Seine dunklen Augen richtigen sich blitzartig auf sie. „Die Ruhe hat dir gutgetan, deine Temperatur ist besser geworden. Lass mich nach deiner Wunde sehen." Er knurrte. „Bevor du dich beschwerst, solltest du dich daran erinnern, dass dein Leben noch immer am seidenen Faden hängt." Er schwieg, was es Jennifer leichter machte.

Sie rückte noch etwas näher an ihn heran, zog sein Hemdkragen zur Seite und legte die Schulter frei. Mit einigen Handgriffen öffnete sie den Verband und inspizierte die Wunde. Zarte, rosige Haut hatte sich bereits über der Öffnung gebildet und es war wenig Grind zu sehen. Die Wunde war unnatürlich schnell geheilt und was Evîher und Lhunîa entgangen war, fiel Ivar auf.

„So sieht keine Wunde aus, die wenige Tage alt ist." Jennifer nickte.

„Ich weiß."

„Hast du mich mit deiner Hexenmagie vergiftet?"

Weltenende: Die verlorene PrinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt