💚Geständnis💚

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Zorros Sichtweise:

Zorro wusste nicht, wie spät es war, als er mit schmerzendem Kopf und aufsteigender Übelkeit auf dem Boden des Krähennests aufwachte. Es war das erste Mal seit langem, dass der Schwertkämpfer so viel getrunken hatte, dass er verkatert aufwachte. Stöhnend richtete er sich auf und streckte seine durch die unvorteilhafte Schlafposition eingeschlafenen Glieder. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass die anderen gerade beim Frühstück sein mussten. Zügig richtete er seine Kleider und seine zerzausten Haare, legte sein nichts verratendes Pokerface auf und begab sich zur Küche. Auch wenn ihm wirklich nicht nach Essen zu Mute war, da alleine der Gedanke daran erneut Übelkeit in ihm aufsteigen ließ, wollte er nicht, dass seine Kameraden von seinem Frustsaufen erfuhren.

Die Übelkeit hinunterschluckend, quälte Zorro sich das Frühstück hinein während er krampfhaft versuchte den Blicken des Kochs auszuweichen. Dieser schien ihn stattdessen mit Blicken durchbohren zu wollen. „Hör auf mich so mitleidig anzustarren. Du bist echt der Letzte, von dem ich Mitleid brauche", dachte sich Zorro, während ihm erneut die Geschehnisse des gestrigen Tages durch den Kopf schossen. Leider hatte der Alkohol nicht seine Erinnerungen an seinen Eifersuchtsausbruch und den ungeplanten, unerwiderten Kuss gelöscht. Diese waren noch genauso präsent und schmerzhaft wie am Tag zuvor. Auch Robin schien ihn ständig wissend anzulächeln. Verdammt, was wusste sie eigentlich alles? Und was war zwischen ihr und Sanji? Die Fragen ließen ihn nicht los, also beschloss er die Archäologin zur Rede zu stellen.

„Was kann ich für dich tun, Schwertkämpfer-san?", fragte Robin ihn mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht, als sie außer Sichtweite der anderen waren. Zorro wusste nicht, wie er das Thema am besten ansprechen konnte, ohne seine Gefühle für den Koch direkt preiszugeben. Er musste erst herausfinden, was Robin bereits wusste und viel wichtiger, warum sie auf einmal so ein Interesse an Sanji zu haben schien.
„Hat es vielleicht etwas mit einem gewissen blonden Koch zu tun?", hakte Robin weiter nach, da Zorro scheinbar keine Antwort auf ihre Frage geben konnte. Zorro schaute sie mit vor Überraschung geweiteten Augen an und sah ein wissendes Lächeln auf den Lippen der Archäologin. Also wusste sie es doch! Es war einfach unmöglich etwas vor ihr geheim zu halten.
„Wie kommst du darauf?", fragte er, während er ihrem Blick auszuweichen versuchte, welcher bis in seine Seele zu blicken schien. „Hmm, ich weiß nicht. Vielleicht hat dich die Tatsache verraten, dass dir die Eifersucht jedes Mal förmlich ins Gesicht geschrieben ist, wenn Sanji mal wieder mit Nami oder mir zu flirten versucht?", neckte sie den Schwertkämpfer. Zorro spürte sofort, wie ihm die Röte ins Gesicht stieg bei der Erkenntnis, dass seine Gefühle so einfach zu lesen waren. Was war nur los mit ihm? Er war doch sonst nicht so leicht aus der Fassung zu bringen.
„Achja? Wenn dann bist du bist doch diejenige, die mit der dämlichen Kringelbraue flirtet", versuchte er in einem herausfordernden Ton zu kontern, in der Hoffnung so von sich ablenken zu können. Aber zu seiner Überraschung fing Robin einfach nur an zu kichern. „Du hast mir das wirklich abgekauft, oder? Es ist wirklich süß, wie du deine Gefühle verstecken möchtest. Aber ich weiß doch schon längst, was zwischen dir und Koch-san passiert.", erklärte die Archäologin ihm. „Ist es wirklich so offensichtlich?", Zorro wurde klar, dass es einfach keinen Sinn mehr hatte es weiterhin zu leugnen. „Nun ja, ihr solltet euch für eure ‚intimen Momente' vielleicht in Zukunft etwas weniger offensichtliche Orte aussuchen als zum Beispiel die Kombüse", erneut grinste ihn die Archäologin wissend an und Zorro hatte das Gefühl, dass sein Gesicht vor Scham inzwischen aussehen musste wie eine Tomate. „Wenn du das alles weißt, warum flirtest du dann mit ihm?!", die Frage platzte weitaus harscher aus ihm heraus, als er es eigentlich wollte. „Das weißt du immer noch nicht? Ich wollte dir etwas auf die Sprünge helfen. Du schienst dir noch nicht so sicher über deine Gefühle, aber ich glaube das hat sich inzwischen geändert, oder?", beschwichtigte Robin ihn. „Das heißt...du willst gar nichts von ihm?", fragte er, um sicher zu gehen. „Nein", gab die Archäologin knapp und entschieden zur Antwort. Zorro merkte, wie ihm ein riesiger Stein vom Herzen fiel. Dies hielt allerdings nicht lange an, da die Tatsache, dass Sanji seinen Kuss nicht erwidert hatte, weiterhin grausame Realität war. Selbst wenn er in Robin keine Konkurrenz befürchten musste, änderte dies nicht die Tatsache, dass Sanji niemals Gefühle für ihn haben würde. „Naja, aber in einem hast du dich geirrt. Sanji hat kein Interesse an mir", seufzte er. „Da wäre ich mir an deiner Stelle nicht so sicher", Zorro wusste nicht wieso, aber Robin sagte dies mit absoluter Überzeugung in der Stimme. „Wie meinst du das?", er glaubte ihr nicht wirklich, obwohl er wusste, dass die Archäologin eine ausgezeichnete Menschenkenntnis besaß. „Es gibt einen ganz einfachen Weg rauszufinden, ob er deine Gefühle erwidert oder nicht", erklärte sie ihm lächelnd. Zorro war immer mehr verwirrt: „Und der wäre?" „Na, wie bei dir auch. Wir machen ihn eifersüchtig", sagte Robin nüchtern. „Ja, als ob. Ich hätte dann lediglich einen Fuß im Gesicht, weil er sich darüber aufregt, dass ich mich an seiner auch so tollen Robin-chan vergreifen würde", erwiderte er sarkastisch. „Nun ja, das wäre eine Möglichkeit. Aber was, wenn er nicht so reagiert? Egal, wie er reagiert, du hättest dann zumindest eine Antwort", erklärte die Archäologin ihm rational. Zorro musste zugeben, dass ihm Robins kalte, rationale Art manchmal schon ein wenig unheimlich war. So sehr er Gewissheit über Sanjis Gefühle ihm gegenüber haben wollte, ihm gefiel es nicht mit den Gefühlen anderer Menschen zu spielen.

SanjixZorro - ZoSan Yaoi/Lemon (GER)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt