💛Nervenkitzel💛

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Sanjis Sichtweise:

Seit ihrer „Aussprache" im Krähennest schien alles wieder so wie immer zwischen dem grünhaarigen Schwertkämpfer und dem blonden Schiffskoch. Die Rivalität zwischen den beiden Männern war ungebrochen, sodass wieder mit giftigen Sprüchen um sich geworfen wurde und so mancher Streit in einem Kräftemessen endete. Das war es zumindest, was der Rest der Strohhutbande mitbekam. Was allerdings unbemerkt von den Augen anderer stattfand, war weitaus hitziger und intimer, als sich wahrscheinlich irgendeiner der Strohhutpiraten hätte vorstellen können.

Es war etwa 12 Uhr als Sanji gerade in der Kombüse mit den Vorbereitungen für das Mittagessen der Crew beschäftigt war. Er war, untypisch für ihn, spät dran und das nur, weil der nervige Schwertkämpfer sich mal wieder mit ihm hatte anlegen müssen. Was fiel dem Säbelrassler auch ein, seine liebenswürdige Nami als „geldgierig" zu beleidigen? Sie wusste eben mit Geld umzugehen, ganz im Gegensatz zu dem dämlichen Mooskopf, welcher mehrere tausend Berry bei der Navigatorin an Schulden angesammelt hatte. Er hatte also gar keine andere Wahl gehabt, als der Gentlemen der er nun mal war, die Ehre der wunderschönen Orangehaarigen zu verteidigen, indem er sich ein hitziges Wortgefecht mit dem Schwertkämpfer geliefert hatte, welches in einem spontanen Duell geendet war. Aber durch diesen ungeplanten Kampf, war Sanji nun im Verzug mit der Essenszubereitung und er konnte doch seine liebreizenden Damen nicht hungrig warten lassen. Also beeilte er sich, die Kartoffeln für das geplante Gratin zu schälen und in feine Scheiben zu schneiden.

Die Abläufe waren ihm so vertraut und routiniert, dass er begann in Gedanken abzudriften.
„Ist er etwa eifersüchtig?", ein leichtes Grinsen huschte über sein Gesicht. Ihm gefiel der Gedanke, dass Zorro tatsächlich eifersüchtig auf die Navigatorin war, weil Sanji sie mal wieder mit Komplimenten überschüttet hatte. Der Blick des Schwertkämpfers war einfach unbezahlbar gewesen. Sanji hatte seitdem viel mehr auf die Reaktionen des Schwertkämpfers geachtet und ihm waren so viele Dinge aufgefallen, welche er vorher nie bemerkt hatte. Wie hatte er das vorher nicht mitbekommen? Es war so verdammt offensichtlich. Ihre ständigen Streits und Schlagabtausche entstanden nicht einfach als purer Rivalität zueinander, vielmehr schien es dem Schwertkämpfer unheimlich gegen den Strich zu gehen, wenn Sanji in seiner Gegenwart mit Robin oder Nami flirtete. Bei jeder dieser Situationen brachte Zorro eine genervte oder abfällige Bemerkung, welche Sanji zwangsläufig auf die Palme bringen musste. Und Sanji konnte es nicht leugnen, aber es gefiel ihm unheimlich Zorro damit zu ärgern. Es gab ihm ein Gefühl von Macht, den sonst so kalten und unnahbaren Schwertkämpfer so aus dem Konzept zu bringen.
Hinzu kam, dass ihre hitzigen Diskussionen, wenn gerade niemand zusah, nur allzu oft darin endeten, dass die beiden Männer sich ihrem sexuellen Verlangen hingaben. Wobei es natürlich nie über die Berührungen mit ihren Händen hinaus ging. Und so sehr Sanji es sich anfangs nicht eingestehen wollte, er genoss die Berührungen des anderen unheimlich. So sehr, dass es ihm teilweise schwer viel, seinem Verlangen nicht vor den Augen der restlichen Crew nachzugeben. Aber so etwas würde er seine lieben, unschuldigen Damen niemals sehen lassen. Außerdem würden die anderen es nur falsch verstehen und annehmen Sanji könnte schwul sein oder noch schlimmer, romantische Gefühle für den Schwertkämpfer haben. Sanji hatte sich anfangs unendlich oft den Kopf darüber zerbrochen und seine eigentlich unerschütterliche Männlichkeit in Frage gestellt. Es war ihm nicht begreiflich gewesen, warum er sich so von Zorro angezogen fühlte. Er und schwul? Niemals! Als ob er jemals einen Mann vor seine heißgeliebten, femininen Wesen stellen würde. Er erkannte sich in diesen Momenten selbst nicht wieder und es war sogar soweit gekommen, dass er allen Ernstes vor Zorro angefangen hatte zu weinen wie ein kleines Kind. Absolut erbärmlich. Anfangs hatte er noch versucht Zorro und seinem Verlangen aus dem Weg zu gehen, aber dem hatte der dämliche Spinatschädel ja um jeden Preis ein Ende machen wollen und ihm quasi nachgestellt, bis er ihn doch allein unter 4 Augen erwischt hatte. Aber wenn Sanji ehrlich war, war er auch erleichtert über die Aussprache mit Zorro, weil sie ihm gleichzeitig eine passende Erklärung für diese eigentlich unerklärliche körperliche Anziehung zu dem Schwertkämpfer geliefert hatte und er somit seinem erbärmlichen Verhalten ein Ende machen konnte.
Niemals könnten Gefühlte für den Schwertkämpfer der Grund dafür sein, so viel war sicher. Es musste einfach die lange Abstinenz von jeglichem intimen Körperkontakt sein, welche ihn dazu brachte, sich den Berührungen des Schwertkämpfers hinzugeben. Denn sowohl Namilein, als auch Robin-chuan schienen zu seiner Frustration auf keine seiner Avancen eingehen zu wollen und auch die zuckersüßen Frauen, welche er auf den vielen Inseln, die sie auf ihrer Reise besucht hatten, umworben hatte, wollten seinem unendlichen Charme einfach nicht erliegen. So sehr er sich auch bemühte, sein Glück mit Frauen war überschaubar, also genau genommen lang es bei absolut null. Auch wenn er das niemals zugeben würde, seine einzigen sexuellen Interaktionen mit Frauen fanden in seiner Fantasie statt. Somit war es die einzig plausible Erklärung, dass Sanji so sehr das Verlangen nach körperlichem Kontakt hatte, dass ihm auch der dämliche Säbelrassler recht war. Und so sehr er sich auch wunderschönen Frauenkörpern verschrieben hatte, Sanji konnte nicht leugnen, dass Zorros durchtrainierter Körper sogar in seinen Augen durchaus attraktiv war.
Seit Sanji sich diese Erklärung für sein Verlangen nach dem Körper des grünhaarigen Schwertkämpfers wie eine Art Mantra eingeredet hatte, hatte auch die Scham und die Unsicherheit nachgelassen, welche sich zuvor nach jedem intimeren Kontakt mit Zorro eingestellt hatte. Stattdessen hatte er tatsächlich Gefallen daran gefunden, die Beherrschung des Schwertkämpfers immer wieder auf die Probe zu stellen. Inzwischen achtete er besonders darauf, genau dann mit Nami oder Robin zu flirten, wenn der Schwertkämpfer in der Nähe war, nur um haargenau seine Reaktion beobachten zu könnten. Er genoss es richtig, Zorro damit zu triezen. Es gab ihm ein unbeschreibliches Gefühl der Macht, genau zu wissen, wie er den sonst so teilnahmslosen Schwertkämpfer aus der Fassung bringen konnte. Zudem wusste er, dass auch Zorro nicht die Finger von ihm lassen konnte und die Hitze des Gefechts in einem günstigen, unbeobachteten Moment schnell zu einem heißen Austausch von begierigen Berührungen wurde. Und verdammt, er war süchtig danach.

SanjixZorro - ZoSan Yaoi/Lemon (GER)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt