1. Neue Schule, neues Image (POV Tsuki)

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Ich war so froh, als ich die Highschool endlich hinter mich gebracht hatte. Mein Ruf war nicht der Beste und das verschreckte viele Leute. Ich fackelte nicht lang und schlug zu, wenn mir jemand dumm kam. Aber ich wusste, ich musste das ablegen, um in der Oberschule keine Probleme zu bekommen. Über die Ferien hatte ich begonnen, mir Gedanken über meinen späteren Beruf zu machen und habe festgestellt, dass ich mit dem ein oder anderen Äger an der Backe keine Zulassung für die Uni bekam. Mein bester Freund Yams wusste, wie ich eigentlich war und das sich etwas ändern musste, er sagte mir seine Unterstützung zu. Gut, ich hatte ihm schon einmal gegen so ein paar Idioten geholfen und seitdem waren wir Freunde. Ich beschütze ihn und er versuchte, mich von Ärger fern zu halten, was nur ab und zu funktionierte. Wir entschieden uns gemeinsam, dem Volleyballclub bei zutreten. Vielleicht würde mir das ja helfen. Ich hatte zwar nicht sehr viel Lust darauf, besonders nachdem, was mit meinem Bruder damals war und da ich ja jetzt auch noch auf die selbe Schule ging wie er damals, aber was sollte ich tun.

Um ehrlich zu sein war  meine unsoziale Art eigentlich immer ein Schutzmechanismus, um andere Menschen nicht zu nahe kommen zu müssen. Ich hatte Angst, wieder verletzt zu werden und so verletzte ich zuerst. Ich konnte gut zuschlagen, war aber auch verbal nicht gerade unbewaffnet. Alles in allem eben ein Arschloch. Aber zu meinem Glück schien ich an der neuen Schule nicht der Einzige zu sein, der seine scheiß Art nicht im Griff hatte. Ich hatte mitbekommen, dass der sogenannte "König des Spielfelds" und irgend so ein komischer Knirps am ersten Tag schon für ordentlich Wirbel gesorgt hatten. Gut für mich. So fiel ich nicht so schnell auf, wenn ich mich nur etwas zusammen nahm. Unser zukünftiger Käpten hatte entschieden, dass ihr Schicksal von einem Spiel gegen Yams und mich abhing, was mir und meinem Ego sehr gut gefiel. In ein paar Tagen würde dieses Spiel stattfinden, als wir zufällig die beiden auf dem Weg nach Hause beim Trainieren sahen. Ich konnte mir diese Gelegenheit nicht nehmen lassen um den König kennen zu lernen. Ich hatte viel vom ihm gehört und auch gelesen. Seine Arroganz kam der meinen sehr nah und sein Ego konnte sich mit dem meinem messen. Aber, ob er sich auch verbal wehren konnte gegen mich, dass hatte ich nirgends in Erfahrung bringen können und so blieb mir nichts anderes übrig als ihn ein klein wenig zu provozieren. Als er sich garnicht gegen mich wehrte, war ich enttäuscht. Ich war so abgelenkt von der feigen Einstellung, dass ich den kleinen Grundschüler, der mit ihm trainiert hatte, komplett vergessen hatte. Als er sich zwischen mich und dem König stellte, kaum größer als ein abgebrochener Gartenzwerg, beeindruckte mich sein Mut doch etwas. Er stellte sich prompt auf die Seite des Königs. Yams zog mich mehr oder weniger aus der Situation, was auch besser so war. Wir traten also unseren Heimweg an.

Als Yams und ich uns an unserer Kreuzung trennten, entschied ich mich dagegen nach Hause zu gehen und ging lieber zu einer alten, verranzten Sporthalle, die ich jetzt schon seit mehreren Jahren besuchte, von der Yams aber nichts wusste. Dort trainierte ich ohne Trainer Thaiboxen, konnte meinem Frust freien Lauf lassen. Die Grundkenntnisse hatte ich in meinen aktiven Jahren zur Grundschulzeit und zur Anfangszeit der Highschool gelernt, aber nachdem ich diese angewandt hatte um mir Platz zu schaffen, nahmen mich meine Eltern aus dem Sport. Ich zog mich in der Umkleide um, meine Sportsachen hatte ich dort in einem Spint verstaut, um jederzeit trainieren zu können, und stellte mich an einen der Boxsäcke auf. Ich begann mit Faustschlägen, rechts, links, rechts, rechts, links, und das wiederholdend. Während des Trainings analysierte ich die ganze Sache noch einmal. Der König war genau so arrogant, wie er von jedem beschrieben wurde. Es folgten gezielte Tritte, 20 mit rechts, 20 mit links. Den kleinen Zwerg, den kannte ich nicht. Für seine Größe hatte er sehr viel Mut bewiesen, was man ihm anerkennen musste. Ich begann, mich langsam auf das drei gegen drei zu freuen, nur um die beiden zu zerquetschen und diese jämmerlich Hoffnung aus ihren Augen verschwinden zu sehen. Das mag brutal klingen, aber ich würde ihnen damit einen Gefallen tun. Meine Kombinationen aus Faust und Fußschlägen, die ich automatisch begonnen hatte, wurden immer schneller und härter. Ich legte meine Aufregung in die Trainingseinheit und grinste dabei diabolisch. Nach einer weiteren Kombination entschied ich, dass ich genug für heute getan hatte und zog mich wieder um, bereit, endlich nach Hause zu gehen. Auf dem Weg kehrten meine Gedanken zurück zu dem Gartenzwerg und dem König. Niemand wird mit der Art des Königs zurecht kommen. Er wird das Team nur noch mehr nach unten ziehen, was am Schluss alle leiden lassen wird. Was den Gartenzwerg betrifft, wenn er keinen Libero spielen will, sehe ich für ihn wirklich schwarz. Der Sprung vorher war zwar ganz nett, aber das wird ihm nicht helfen, besonders wenn er nicht mehr wächst, was in unserem Alter nicht selten wäre. Klar, so redete ich mir schön, dass ich sie einfach nur schlagen wollte. Ich schlief an dem Abend mit einem Grinsen auf den Lippen ein.

Dass sie das Spiel gewonnen hatten, kratzte an meinem Ego mehr, als ich zugeben wollte. Die Zwei schienen sich blind, im wahrsten Sinne des Wortes, zu verstehen. Das sie vorher nicht in der gleichen Schule waren, machte die Sache für mich interessant. Kageyama ging mir ja so unglaublich auf die Nerven, ich musste einen anderen Weg finden, wie ich ihn loswerden würde. Ich verbrachte das Wochenende in der Boxhalle, ich war morgens um neun Uhr der Erste, machte Krafttraining und Boxeinheiten, und war Abends der Letzte der ging. Ich musste meine Wut und meinen Ärger noch vor Monatg morgen loswerden, sonst sah ich für die nächste Begegnung mit dem König schwarz. Er bildete sich so unglaublich viel darauf ein, dass ihm der Zwerg blind vertraute. Ich beanspruchte meine Muskeln am Samstag bis aufs Äußerste, war am Abend kaum in der Lage nach Hause zu gehen. Aber ich musste etwas tun, sonst hätten sowohl ich, als auch der König, ein Problem.

Das Böse, aus dem Träume gemacht sindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt