Alles verloren

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(Rückblick)

„Vater!" erklang die angstvolle Stimme von Nex Johnsen einem braunhaarigen Mädchen, als sie den dunklen Himmel sah. Sie rückte sich ihre runde Brille näher an die Nase als könnte sie es nicht glauben, was sie sah. Bis eben gerade war alles noch blau und hell gewesen und sie hatte die Vögel beobachtet, wie sie munter nach Körnern suchten und nun erschien ein riesengroßer Totenkopf aus rauchartigen Nebel, wodurch eine Schlange bedrohliche schlängelte. Der ganze Himmel hatte sich verdunkelt und voller Angst funkelten die Augen des Mädchens zu ihrem Vater.

Schnell stürmte der besagte Mann zum Fenster und sah mit dem Schrecken selbst hinaus. „Los! Ab in den Keller!" Rief er und packte die junge Frau am Arm und zerrte sie in Richtung Kellertür. Er hatte dies schon erwartet. Es stand über all in den Zeitungen, dass der dunkle Lord Todesser schickte, um Blutsverräter zu töten. Auf dem Weg dorthin schnappen sie sich noch ihre Zauberstäbe für den Notfall und schlossen die Tür zu.

„Mutter! Sie ist noch draußen" rief Nex entsetzt und wollte die Tür öffnen. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Ihre Sorge galt in diesem Moment so vielen Menschen, die nicht bei ihr waren. Ihrer Freundin, mit der sie schon mehr als ein halbes Jahr glücklich zusammen war, ihrer Mutter die draußen doch nur spazieren war und ihren Freunden, die vermutlich genau wie sie, voller Angst irgendwo hockten.

Sie waren feige, allesamt. Doch niemand war den Todessern gewachsen. Sie waren stark, doch nicht stark genug. Oder nicht viele genug?

Der Schweiß rann den beiden die Stirn herunter und ihre Gedanken rasten. Edward Johnsen hielt seine Tochter mit Leichtigkeit davon ab, ihre Mutter zu suchen. Er war ein großer, edler Mann mit guter Herkunft. Doch nicht so gut, als dass die Todesser sie verschonen würde. Sie alle waren Blutsverräter. Und standen ganz oben auf der Liste, von denjenigen die sterben sollten.

Schreie halten von draußen rein und plötzlich traute sich keiner von den beiden mehr zu atmen. Der Mut war Nex plötzlich vergangen und der pure Schrecken drehte ihr den Magen um. Es waren die Schreie ihrer Mutter. Sie kämpfte und es klang so, als würde sie verlieren. Ihre Hände krallten sich in den Anzug ihres Vaters. „Wir müssen was tun", flüsterte sie Tränen erstickt. Die Angst schien ihr gewaltsam die Luft zu nehmen und das Adrenalin piepte schmerzhaft in ihren Ohren. Wackelig nickte der Vater und sah seiner Tochter tief in die Augen. „Bleib hier und spiel nicht die Heldin!" Seine Stimme war so ernst wie sie es schon lange nicht mehr erlebt hatte und bevor sie antworten konnte, war er bereits aus der Tür verschwunden. Was war aus ihm geworden? Sie kannte ihren Vater als einen Kerl, der immer einen Witz parat hatte und immer wusste, was zu tun war. Seine Augen funkelten immer voller Freude, doch nun sah man den buchstäblichen Tod in ihnen, der darauf wartete sie abzuholen.

Ein lautes »Stupor« war zu hören und darauf hin ein Knall. Würde ein Muggel dies sehen, würde er denken, es gäbe ein Feuerwerk. Blaue, grüne, rote Lichter rasten in alle Richtungen und zerstörten Einrichtungsgegenstände. Mehrmals musste sich Nex die Ohren zuhalten um ihr Gehör nicht zu verlieren. Eine dunkel verzerrte Stimme rief den Cruciatus Fluch und das war der Moment, wo Nex sich nicht mehr verstecken wollte. Die Angst und das Adrenalin zwang sie aufzustehen und wie ihr Vater zuvor die Treppe wieder hoch in ihr Anwesend zu stürmen.

Ihre Mutter lag gekrümmt auf dem Boden, geschockt sah ihr Kind dabei zu, wie ihr das Gesicht hässlich rot anschwoll und ihr Spucke aus den Mundwinkeln heraus lief. Die ältere Frau konnte sich vor ihrem Kind und Mann nicht länger zusammen reißen und schrie, dass ihre Stimmenbänder rissen. Schmerzvoll liefen ihr Tränen das Gesicht herunter und zuckend fiel sie in Ohnmacht. Überfordert sah das Mädchen auf dem Boden zu ihrer Mutter. Mit dem Schrecken höchstpersönlich in den Augen sah sie zu ihrem Vater, der um sein Leben kämpfte. Sie wusste nicht, ob er das mitbekommen hatte, ob er noch dachte, er kämpfte auch um das Leben seiner Frau.

Ihre Beine wurden weich und alles drehte sich urplötzlich. Ihr Vater bemerkte sie nun endlich und schrie ihr was entgegen, doch Nex hörte nichts außer dem Piepen ihrer Ohren. Sie war zu fokussiert auf ihre Mutter, die am Boden lag. Wie ein Häufchen elend zusammen gerollt. Ein Todesser tauchte vor ihr auf und kaum realisierte sie, dass er dort stand, schon kam ein grüner Lichtblitz aus der Spitze seines Stabes.

Nex riss ihre Augen auf und lief die wenigen Schritte zu ihrer Mutter. Alles kam ihr wie in Zeitlupe vor. Ihre Beine waren plötzlich Blei schwer und sie stolperte über ein Stück zersplittertes Holz. Sie rollte sich ab und sprang in einem Atemzug wieder auf die Beine. Doch es war zu spät. Plötzlich ging alles wieder ganz schnell und der Blitz traf ihre Mutter, die weiß im Gesicht wurde. Ihr Vater lief zu ihr und schmiss sie zu Boden. Schmerzhaft kamen die beiden auf. Ihr Kopf prallte auf die Erde und vermutlich blutete sie nun. Doch das bekam sie nur nebensächlich mit. Ihr Gedanke galt etwas anderem.

Ihr Vater hatte es geschafft, sie zu retten. Doch sie hatte es nicht geschafft, ihre Mutter zu retten. Das sie Tod war, kam nicht wirklich in ihrem Kopf an. Immer noch malte sie sich aus, wie sie gleich aufstehen würde und rufen würde "April, April!" Wie bei den Muggeln. Doch das würde nie passieren.

Umzingelt von mindestens 6 Todessern, lagen die beiden auf dem Boden. Edward kauerte über seiner Tochter und probierte, mit seinem großen Körper sie zu schützen. Nex spürte den unglaublich schnellen Herzschlag ihres Vaters. Ihres schlug genauso schnell.

Dies war das Ende.. für die beiden. Die Todesser hatten es beinahe geschafft, die ganze Blutlinie Johnsen zu Töten. Alle waren Opfer gewesen.

Ihre Oma,

Tod.

Ihre Tante,

Tod.

Ihre Cousinen,

Tod.

Ihre Mutter...

Tod..

Sie beide waren die letzten. Und nun würden auch sie das gleiche Schicksal erleiden wie ihre Vorfahren..

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Ich hoffe, ich habe euch dazu motiviert weiter zu lesen! Das nächste Kapitel kommt Samstag oder Sonntag! Ich entschuldige mich, falls dies langweilig sein sollte, da es der richtige Start der Gesichter sein wird :)) Falls ihr verwirrt seid, warum die Hauptcharakterin eine Freundin hat, und keinen Freund.. Kann ich euch beruhigen. Nex wird nicht, anstatt mit Snape, mit Minerva durchbrennen xD

Ich wollte das mein Oc auch mal was anderes ist außer Hetero. Etwas anderes als die ganzen dünnen, blonden Oc Charaktere, die man sonst immer sieht. Eine mit Brille und einer besonderen Sexualität. Eine, die nicht Model-schlank ist und einfach besonders ist! Eine mit Brille wie Harry selber und schwach und ängstlich... Ihr werdet mit ihr fiebern und zu sehen wie sie stärker wird. Wäre ja langweilig, wäre es nicht so.

Severus Snape -Darf man das? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt