Zigaretten und eine unangenehme Situation

864 41 29
                                    


"Haben sie keinen Hunger?" Fragte mich Snape mit seiner tiefen Stimme und trank einen Schluck aus seiner Tasse Kaffee. Ich schüttelte schnell mit dem Kopf während ich mich immer noch umsah. Hier war alles ordentlich aufgeräumt und kein einziger Fleck war im ganzen Haus zu erkennen. Und das obwohl ich doch so unerwartet hier eingeliefert worden bin.

Dafür sah es jedoch sehr kalt aus und ohne jegliches Leben. Da mochte ich sein Büro in Hogwarts mehr.. Es war persönlicher und besser eingerichtet.

Nach einer kleinen Weile hörte ich, wie das Papier seiner Zeitung zu rascheln begann und sah wieder zu meinem Professor. Er Faltete den Propheten ganz ordentlich zusammen und seine Tasse stellte er in ein Spülbecken. Sein Blick wanderte einmal über das schmutzige Geschirr, was sich bereits im Spülbecken angesammelt hatte und dann drehte er sich zu mir. Dunkel ragte sein Schatten über mir auf während ich eine Gänsehaut über den ganzen Körper bekam.

"Räumen sie bitten den Tisch ab und waschen sie anschließend das Geschirr. Das wird ihre Aufgabe während ihres Aufenthalts hier sein. Dann können sie hier ohne schlechtes Gewissen essen, schlafen und verweilen." Und damit drehte er sich um und verschwand durch die Tür. Etwas hilflos sah ich ihm hinterher.

Ich musste noch nie Geschirr spülen oder irgendetwas aufräumen. Etwas nervös kaute ich auf meinen Fingernägeln herum. Ich war ziemlich verwöhnt. Mein Leben lang hatten Hauselfen oder Putzhexen alles für mich übernommen. Ich habe noch nie etwas gekocht oder einen Tisch abgewischt. Etwas beschämt wurde ich rot. Hoffentlich würde er davon nichts mitbekommen. Wenn es eine Sache gab die Snape mehr hasste als dumme Kinder, dann waren es faule und Talentlose Kinder.

Doch das musste ich erst zur Seite schieben. Ich muss zu meinem Vater und meine Sachen holen. Ich wusste nicht wirklich ob ich lieber zu ihm wollte oder hier bei Snape bleiben wollte. Etwas in mir hoffte auf eine Entschuldigung von ihm oder zumindestens das er sagt, dass ich bei ihm bleiben kann. Zur anderen Seite hatte nach gestern fürchterliche Angst vor ihm. Ich wollte weit weg sein und nie wieder ihm in die Augen blicken. Er hatte mich tief verletzt und mir wehgetan.

Ich werde seine Worte nie vergessen und ich werde die damit verbundene Schuld nicht vergessen. Ich stand mit schwerem Herzen auf und machte mich bereit für die Begegnung mit meinem Vater. Ich bemerkte das dieses Haus noch leerer war ohne meinen Professor und das es kein Wunder war, das er so war wie er ist, wenn er hier aufgewachsen ist.

Ich hätte auch jeden Tag schlechte Laune, würde ich aus dem Fenster gucken und Armut sehen. Fertig gemacht trat ich in seinen dunklen Flur und öffnete die Tür hinaus auf die Straße. Ich verschloss die Haustür meines Professors magisch hinter mir und musste nur mehrere Meter laufen um an mein Zuhause zu gelangen. Unser Haus sah fast genauso aus wie das von Snape. Nur die Größe ist der entscheidende Unterschied.

Ich hatte immer noch meinen Zauberstab in der Hand als ich in das Haus meines Vaters eintrat. Kurz blieb ich in unserem dunklen Hausflur stehen und überlegte ob ich was sagen sollte. Mein Koffer war nicht mehr an der Stelle wo ich ihn hinterlassen hatte und leise fing ich an zu suchen. Ich guckte überall und gerade wollte ich die Hoffnung aufgeben, da sah ich meinen Vater auf dem Boden liegen und schlafen. Um ihm herum alle meine Sachen. Einige waren abgefackelt und der Koffer war total zerstört.

Nichts war mehr zu retten und wütend sah ich auf ihn herab. Er hatte nach dem ich gegangen war aus Wut alle meine Sachen die ich hatte zerstört. Zornig funkelte ich meine Augen als ich auch nur daran dachte, was er angestellt hatte. Mein Herzschlag erhöhte sich und mein Gesicht fing an zu glühen. Kurzer Hand beschloss ich an unsere Geld Reserven zu gehen und stahl so viel Geld wie ich tragen konnte. Es musste eine Menge gewesen sein, denn als ich das Haus verließ klimperten meine Tasche im Takt meines Ganges.

Schnell flüchtete ich wieder in das Haus meines Professors und setzte mich auf sein großes Sofa. Erstaunt sah ich es an. Es war sehr bequem vermutlich mit Polster Zaubern belegt für den Komfort. Es war Dunkelblau gehalten und passte zu dem Rest der trostlosen Möbeln hier. Rechts von mir stand ein kleines Regal vollgestopft mit allerlei Büchern. Ich las die title durch und stellte fest, dass es hauptsächlich nur Zaubertrank- oder VgddK Bücher waren. Severus war besessen von diesen Künsten und Büchern.

Ich verstand nie warum er so eine Faszination zu den dunklen Künsten hegte, wo sie doch du gefährlich waren. Es gab nichts schönes an ihnen nur leid und Zerstörung. Ich sah mich weiter im Regal um und mein Blick blieb an etwas ganz besonderem hängen.

Ich runzelte die Stirn als ich eine Ausgabe unsere Schulbücher in seinem Regal fand. Es sah etwas Alt aus und ich vermutete das es Snapes persönlicher Eigentum war. Ich wusste nicht warum ich plötzlich das Buch ansehen wollte doch Snapes Regeln schossen mir durch den Kopf. Nichts anfassen. Ich wusste nicht ob ich es wagen sollte einen Blick hinein zu werfen, denn Interesse daran hier auch noch rausgeworfen zu werden hatte ich nicht.

Ich schüttelte den Kopf und hielt mich selber davon ab. Nein. Ich muss noch das Geschirr machen. Nicht das er gleich wiederkommen würde. Um schnell Ablenkung zu finden stellte ich mich in die Küche. Ich vermute man kann das alles mit Zaubern reinigen oder? Ich meine ich wusste mir nicht wirklich zu helfen. Schnell schnappte ich mir meinen Stab und Zauberte kurzer Hand das gesamte Geschirr in die Luft und mit einigen gesprochenen 'Ratzeputz' Zaubern war das abwaschen geregelt.

Mit einem schiefen grinsen sah ich in die Küche und nickte zufrieden. Im Augenwinkel erhaschte ich wieder etwas, was meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Eine Schachtel Zigaretten.. Mein Vater hatte bevor er meine Mom kennengelernt hatte, ständig geraucht und ab und zu auch heimlich. Ich roch es immer wenn er mir einen Kuss auf die Stirn gegeben hatte. Oft hatten sie sich wegen so etwas belanglosem gestritten. Vor allem als ich dann selber gelegentlich eine anzündete und rauchte.

Snape würde es eh nicht auffallen wenn sich nur eine fehlte. Es war eine große Packung Marlboro mit c.a 60 Stück in ihnen. Die Packung sah etwas Alt und mitgenommen aus doch es fehlten einige. Ich schloss daraus das er ein Gelegenheits Raucher war und nur dann eine rauchte wenn er auch wirklich alleine war.

Schnell griff ich mir eine Zigarette und Verzog mich damit in seinen Garten. Hier stand ein einzelner Gartenstuhl und ein ein kleiner Baum. Das Gras sah nicht wirklich gepflegt aus und hatte einen Gelbstich. Man erkannte immer in unregelmäßigen Abständen Unkraut zwischen dem Gras hoch sprießen und sich ausbreiten. Ich steckte mir die Zigarette zwischen die Lippen und holte das Feuerzeug von Snape heraus was in der Packung gesteckt hatte. Mehrmals probierte ich dieses zum anmachen zu bringen... doch blieb erfolglos. Frustriert schnaufte ich.

Eine Flamme leuchtete neben mir auf und ich zuckte erschrocken zusammen. Schnell sah ich hoch und sah meinem Professor wie er meine Zigarette anzündete. Schnell nahm ich das Angebot an und zog an ihr. Sofort durchflutete mich ein ruhiges Gefühl während Snape von oben herab auf mich runter sah. "Mir scheint es als hätten sie eine meiner 4 simplen Regeln missachtet. Man sollte meinen ihr Gehirn besäße genügen Kapazität für so eine leichte Aufgabe. Doch anscheinend kann auch ich mich täuschen." In seiner Stimme schwang keine Wut. Sie war ungewohnt angenehm und der dunkle Bass jagte mir alle Nackenhaare in die Höhe.

Wieder nahm ich einen starken zug an der Zigarette und bemerkte wie er sich zu mir gesselte. Ebenfalls mit einer Zigarette. Und zum ersten Mal fiel mir auf wie attraktiv er eigentlich war. Sein strenges Gesicht war geglättet und der pure Frieden lag in seinem Gesicht als er mit geschlossenen Augen einen Zug von seiner Zigarette nahm. Seine schwarzen Haare sahen in dem Licht plötzlich so weich aus und seine Schultern waren stark und breit gebaut. Man sah ohne die Robe seinen Körperbau der Recht schlank war. Was nicht hieß das ihm an Muskelmasse fehlte.

„Wenn sie mich weiter mit ihren Augen  entkleiden, befürchte ich das ich mir eine Erkältung bei diesem Wetter hole" kommentierte er meinen hypnotisierten Blick auf seinen Körper. Sofort hustete ich erschrocken auf und alles aus meinem Gesicht viel runter. Meine Kinn machte Bekanntschaft mit dem Boden und sofort drehte ich meinen Kopf weg. „Sir-Nein ich wollte nur- es ist so ungewohnt sie so ohne die Robe zu sehen" stotterte ich verzweifelt und lief immer dunkler an. Wie kann nur alles so schnell schief gehen?

Er zog seine linke Augenbraue hoch und schnaufte nur. Dabei kam der Zigaretten Rauch durch seine Nase und er grinste böse. Beinahe schon so als hätte er Gryffindor 20 Punkte abgezogen fürs Atmen.

Gott ich glaube ich werde mich von diesem Moment niemals erholen..

Severus Snape -Darf man das? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt