Kapitel 24

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Ich räusperte mich einmal in der Hoffnung, dass ich meine Stimme wieder bekommen würde. „Ich wusste nicht das sie rauchen Sir." Probierte ich ein Gespräch abseits von seiner unangenehmen Bemerkung zu beginnen. Es war eine unnötige Feststellung die ich eben getätigt hatte, denn offensichtlich ging es mich nichts an. Sollte der Tag kommen, an dem Snape jemals etwas persönliches über sich verriet, dann würde entweder ein Goldtopf am Ende des Regenbogens erscheinen oder die Welt ist dabei unterzugehen.

"Dito" dieses simple Wort scheuchten bereits lauter unangemessene Gefühle durch meinen Körper, während sich meine Nackenhaare aufstellen. Diese stimme verschlug mir die Sprache. Doch ich gab diese Konversation nicht so leicht auf. Das könnte die einzige Chance sein, wie ich wenigstens etwas Sympathie gewinnen konnte.

"Mein Vater war Raucher. Er rauchte früher viel heimlich was für Streit in meiner Familie sorgte. Meine Mutter war absolut kein Fan von dieser Art der Stressbewältigung. Und irgenwann klaute ich dann meine erste Zigarette während meine Eltern streiteten. Ich würde nicht sagen, dass ich süchtig bin oder nicht aufhören kann, jedoch lehne ich keine ab wenn sie mir angeboten wird." Ich bemerkte wie höflich und geschwollen ich redete und musste schon fast kichern über meine Bemühungen ihm zugefallen. Mittlerweile schmerzte es auch nicht so dolle über meine Mutter zu reden. Ich war auf dem Weg der Besserung.

"Gut das ich ihnen diese Zigarette auch angeboten habe." Seine Stimme triefte nur so vor Sarkasmus während er seine Augen verdrehte. "Sollte irgendwer davon Wind bekommen scheue ich nicht davor zu sagen, dass sie sie mir geklaut haben. Also seien sie nicht so dumm und lassen sich erwischen!" Und damit drückte er seine Zigarette aus und stand auf. Einen kurzen Moment noch sah er mir in die Augen und machte dann kehr.

Ich erwischte mich dabei wie ich ihm Hinterher gelächelt habe und schüttelte schnell meinen Kopf. Nein, Nein, Nein Nein! Komm Nex das kannst du doch nicht ernst meinen! Erst diese Gedanken und jetzt grinse ich ihm noch hinterher wie ein Hund!

Auch ich drückte jetzt meine Zigarette aus und nutzte den Zeitraum um meine Gedanken zu klären. Das würde ganz schnell in einer Katastrophe Enden... Das spürte ich irgendwo in meiner Gefühlswelt. Mit einem schweren seufzen machte ich mich wieder in das Haus meines Professors und blieb sofort wieder stehen als genau dieser Mann direkt vor mir stand. Sein Gesicht war nicht mehr sanft sondern von Strenge überzogen.

Seine Schuhspitze tippten ungeduldig auf dem Boden herum während er seine Arme überkreuzte. "Ich habe sie nur um eine Sache gebeten. Und das war es das Geschirr zu reinigen. Ich hatte nichts von irgendwelchen albernen Zaubern erwähnt. Aber es war ja klar das man sie selbst bei dieser Aufgabe, an die Hand nehmen musste!" Tadelte er mich gereizt. Verwirrt sah ich auf. Woher wusste er das? Er hatte doch wohl kaum jeden Teller auf Magie überprüft?

"Anhand ihres dümmlichen Gesichtes, kann ich schließen das sie nicht ganz verstehen was ich meine. Kommen sie!" Befahl er und führte mich zurück in seine Küche. Auf dem Küchentisch in der Mitte lagen 2 Teller. Einer makellos sauber und der andere augenscheinlich sauber. Jedoch als ich näher herantrat sah ich sein Problem. Der Teller war geziert von irgendwelchen komischen Flecken die ich nicht identifizieren konnte. „Magie hinterlässt Spuren. Vor allem der Ratzeputz Fluch ist nicht für Geschirr geeignet! Er wird für Böden oder härtere Sachen verwendet aber nicht für Porzellan." Erklärte er mir nicht minder sanfter als vorher.

Peinlich berührt nickte ich. Jetzt wusste er definitiv wie verwöhnt ich sein musste. Etwas was ich vermeiden wollte so lange ich Sympathie ihm gegenüber gewinnen wollte. "Ich werde das sofort machen Sir!" Schnell schnappte ich mir die Sachen die er für mich bereitgestellt hatte und füllte nach seinen Anweisungen heißes Wasser in das eine Spülbecken und kaltes in das andere. Ich tunkte den ersten schmutzigen Teller in die warme Wasser-Spülmittel Mischung und begann mit einer Bürste alles sauber zu schrubben. Das war wie Strafarbeiten bei Snape.

Mein Professor stand Währenddessen die ganze Zeit neben mir und beobachtete alles mit Adler Augen. Zu meiner Begeisterung und seiner Enttäuschung erlaubte ich mir keinen Fehler. Nach einer guten halben Stunde war ich dann fertig und trocknete mir die Hände. Snape erbarmte sich zu einem kurzen nicken was wohl sowas wie "Gut gemacht" hieß und stolz schwoll meine Brust an.

~

"Wie lief es mit ihrem Vater?" Fragte er nach einer Weile während er in der Küche das nächste essen vorbereitete. Mein Lächeln das ich seit dem abspülen trug erstarb. Eine beinahe schon erdrückende Stille herrschte jetzt in der Küche. Für wenige Sekunden hörte man nur die Pfanne von Snape irgendein Fleisch braten. Ich überlegten was ich sagen sollte. Snape war nicht der Typ der darauf nett reagieren konnte. Er würde vermutlich nicht wissen was er sagen sollte und die Situation nicht gerade verbessern. Jedoch hatte ich in seiner Nähe immer das Bedürfnis alles ab zu lassen was mich belastet. Ich wollte ehrlich sein und auch sein Vertrauen gewinnen.

"Er lag auf dem Boden. Vermutlich ohnmächtig von dem ganzen trinken. Meine komplette Tasche lag zerstört und abgefackelt auf dem Boden. So wie mein Umhang, ein paar persönliche Bücher und weiteren Krimskrams von mir. Es war ein grauenhaftes Bild ihn dort so liegen zu sehen" sprach ich nach einer Weile. Meine Stimme drohte immer wieder abzubrechen und ich musste mich krampfhaft an Snape's Regeln erinnern, das es das letzte ist was er will, dass ich Weine.

Wieder Stille. „Ich habe aber dafür gesorgt daß er mir alles ersetzt..." Geheimnissvoll musste ich nun traurig grinsen als ich daran dachte wie ich ihm Geld gestohlen hatte. Ich wusste nicht wie Snape darauf reagieren würde wenn er wusste was ich getan hatte, weshalb ich es nicht beim Namen nannte. Doch er schien zu verstehen und nickte. Für einen kurzen Moment konnte ich sogar eine gewissen Belustigung erkennen in seinem Blick. Es ließ mein Herz höher schlagen und meine Brust wieder vor stolz anschwellen.

„Sie dürfen sich 1 Buch aus meinem persönlichen Bücherregal aussuchen als Entschädigung für ihren törichten Vater." (Bisschen untypisch für Snape und ich entschuldige mich dafür. Aber ich brauche diese Szene und wusste nicht, wie ich anders sie erreichen konnte. Im nächsten Kapitel seht ihr warum) Bot er mir an ohne von der Pfanne aufzusehen. Auch seine Stimme verriet keinerlei Emotionen die er hatte als er dies sagte. Mit offenem Mund sah ich ihm in den Rücken. War das wirklich vor mir Professor Snape? Oder spielte mir jemand hier ein streit?

"An ihrer Stelle würde ich mich beeilen bevor ich mein großzügiges Angebot wieder zurück Nehme Miss Johnsen." Schnarrte seine Stimme nun genervt und schnell sprang ich auf. Ich hatte sofort ein Buch im Kopf was ich haben wollte.

Das Zaubertränke Buch...

Severus Snape -Darf man das? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt