Kapitel 4: Verbot (aufgehoben)

144 8 6
                                    

Kaum eine halbe Stunde später war sie fertig und Lilu konnte wieder gehen. Als sie ging, rief Lissy ihr noch ein schnelles „Lass Dich nicht auffressen!" hinterher, wofür sie Lilus besten Wenn-Blicke-töten-könnten-würdest-du-gerade-auf-qualvollste-Weise-sterben-Blick kassierte.

Mit einem Engelslächeln verschwand sie daraufhin in Richtung ihrer Hütte. Sie hatte diese fast erreicht, als sie ein Ruf aufhielt. „Lilu!"

Genervt drehte sie sich um. „Was ist? Ich hab gleich Schicht!" Miriam kam mit einem absolut gefälschten Lächeln auf sie zu und Lilu konnte nicht anders, als die Augen zu verdrehen.

Miriam war ein anstrengender Mensch. Man konnte sie nicht mit anderen Worten als Schleimerin und Tussi beschreiben. Jeden Tag musste sie perfekt geschminkt sein und hechelte allen hochrangigen im Reservat (ihr nicht, auch wenn sie eigentlich hochrangig war) auf eine Weise hinterher, dass man danach beinahe auf ihrem Schleim ausrutschte.

Zudem wusste jeder hier, dass Miriam alle paar Monate ihren Crush wechselte, sodass sie immer nur auf den bestaussehendsten Mitarbeiter stand. Zuletzt war sie in Cedric verliebt gewesen, der sie selbstverständlich abgewiesen hatte, als sie um ein Date bat. UND es war ebenfalls kein Geheimnis, dass Lilu, wenn sie gewollt hätte, mit jedem (außer natürlich ihrem Bruder, ihrer Mutter und Conner Lean) im Reservat einfach ausgehen könnte, weshalb Miriam sie zu ihrer Nemesis(= so gesehen Gegnerin auf ewig) erklärt hatte.

„Also, ich soll dir von Mr. Lean sagen, dass du diese Woche beurlaubt bist, aufgrund von schwerer Körperverletzung an deinen Mitmenschen. Wenn du doch arbeiten möchtest, darfst du in der Waschküche helfen. Außerdem ist es dir in dieser Zeit verboten die Gehege zu betreten, die anderen wurden darüber auch informiert. Also kein heimliches Hineinschleichen!"

„WAS?! Conner weiß ganz genau, dass Hyvena höchstwahrscheinlich in dieser Woche legt! Ich muss sie unterstützen! Ich-"

„Mr. Lean hat vorgesorgt: der Neue, Charles Weasley, wird dich so gut es geht ersetzen."

Lilu war fassungslos. Conner Lean und sie hatten sich schon immer gehasst, dass er nun allerdings so weit ging und sie, seine Haupteinnahmequelle, beurlaubte, ging nun wirklich zu weit. Sie rief Miriam noch ein schnelles „Sag dem kleinen Arschloch, dass ich in auf den Mond, nein noch besser: in eine andere Galaxie schießen werde, wenn er mir dieses Jahr noch einmal unter die Augen tritt!" zu bevor sie in ihre Hütte stürmte.

Kaum hatte sie die Tür geschlossen, ließ sie sich mit dem Rücken dagegen fallen und rutschte herunter auf den Boden. Dann ließ sie ihren Tränen des Frustes freien Lauf. Es war ihr egal, dass Cedric an die Tür klopfte und fragte ob er ihr irgendwie helfen könnte; es war ihr egal, dass Lissy sie auf ein Stück ihres Lieblingskuchens einlud; es war ihr egal, dass Harvey, der freundliche, ältere Gärtner, ihr anbot, sie in einer Schubkarre mit Erde in ein Gehege zu schmuggeln; kurz gesagt: ihr waren alle Nettigkeiten, die ihre Lieben für sie tun wollten schlicht und einfach egal. Lieber suhlte sie sich in ihrem Selbstmitleid.

Dann, nach einiger Zeit, versiegten ihre Tränen. Sie raffte sich auf und ging ins Bad, wusch sich das Gesicht und trocknete es. Dann ging sie in die Küche und setzte Wasser auf. Als es kochte goss sie es in ihre Lieblingstasse, auf der ein magisch wirkendes Schloss in den schottischen Highlands abgebildet war und hängte einen Teebeutel hinein.

Kurze Zeit später hielt sie eine Tasse dampfenden Pfefferminztee in der Hand. Sie nahm sich irgendein Buch aus einem der vielen Regale und machte sich mit Tee und Buch auf den Weg in ihre private Apparierzone. Es war anspruchsvoll mit einer vollen Tasse zu apparieren und den Inhalt nicht zu verschütten. Doch Lilu schaffte es.

Sofort stand sie in den Highlands, vor einem kleinen Dorf, Namens Hogsmeade. Sie war hier schon öfters gewesen, allerdings hatte sie es hier nie so voll erlebt. Viele junge Hexen und Zauberer in schwarzen Umhängen wuselten durch die Gassen und drängten in die Geschäfte. Anscheinend waren das Schüler der nahe gelegenen Zaubereischule, Hockwatsch, oder so.

Sie drängelte sich durch die Massen zu dem kleinen Pub, in dem sie es sich gerne gemütlich machte. Der Wirt des ‚Eberkopf' war anfangs sehr grimmig gewesen, doch als sie häufiger kam, wurde er offener und mittlerweile konnten sie eine normale Unterhaltung führen.

Die alte Holztür schwang knarzend auf, als sie den Schankraum betrat und Lilu nickte Aberforth, so hieß der Wirt, zu und setzte sich an einen Tisch. Lilu schlug ihr Buch auf und begann verwirrt zu lesen: Die perfekte Hausfrau und was ihre Aufgaben sind, damit sie die glorreichen und perfekten Männer nicht behindert, von Alfred Hicks.

Einen Moment lang wunderte sie sich, was dieses Buch bei ihr im Regal zu suchen hatte, da fiel ihr ein, dass Conner Lean es ihr einmal zu Weihnachten geschenkt hatte. „Hey, Aberforth! Hättest du mal einen Aschenbecher für mich?"

„Klar doch, hier." Der Wirt stellte den Becher auf den Tresen und Lilu holte sich diesen mit einem „Accio".

Seite für Seite begann sie das Buch zu lesen und jede gelesene Seite riss sie heraus und verbrannte diese mit Hilfe ihres Zauberstabes. Nebenbei trank sie auch noch ihren, mittlerweile nur noch lauwarmen, Tee leer. Als sie fertig war, brachte sie, zufrieden lächelnd, den Becher zurück und bedankte sich bei Aberforth.

Etwas abreagierter apparierte sie wieder nach Hause und ging hinaus, um sich mit den letzten Strahlen der untergehenden Sonne in ihrem kleinen, verwilderten und dadurch mystisch aussehenden Garten ins Gras fallen zu lassen; sie hatte ja eh nichts besseres zu tun.

*****************

Sie musste eingeschlafen sein, denn als sie die Augen wieder öffnete, war es sehr hell. Was allerdings nicht zu dem üblichen Erscheinungsbild des Reservats passte, waren die aufgeregten Schreie und Rufe, die über das Gelände schallten.

Eine Person hastete in Richtung ihrer Hütte. Es war Cedric. „Lilu" keuchte er, als er bei ihr angekommen war. „ein ungarischer Hornschwanz ist ausgebüxt! Unser ach so geliebter Mr. Lean musste leider deine Beurlaubung aufheben. Los komm! Wir müssen die Feuer löschen und Butterblümchen wieder einfangen."

Erst nachdem ihr Bruder es gesagt hatte, begriff Lilu, dass das Licht von zahlreichen Waldbränden kam, die Butterblümchen wohl entfacht hatte.

Während sie in ihre Hütte rannte, um ihren Besen zu holen, rief sie Cedric noch zu: „Tja, mehr als einen Tag kommt Conner ohne mich halt nicht aus" wofür sie ein schallendes Lachen erntete.


Hey, das war das 4te Kap. Ich hoffe es hat Euch gefallen =D Ich hätte gerne schon Bilder zu den Kaps eingestellt, aber dieses Endgerät spinnt in der Hinsicht leider, ich muss mich da mal an meinen Laptop setzen :'(

Liebe Grüße, bleibt Gesund, werdet wieder Gesund sofern ihr Krank seid,

Loo

✔️Liluna McWinston - eine Charlie Weasley Fan-FictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt