MEINE GELIEBTE MUTTER

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Ich folgte ihm ohne ein Wort zu sagen und stieg ebenfalls in den Wagen. Dan startete den Motor und fuhr los. Wir redeten nicht. Nach einer Weile sah ich ihn an und beobachtete ihn beim Auto fahren. Sein Gesicht wurde durch die Straßenlaternen die alle paar Meter standen und die Straßen erhellten, beleuchtet. Wie kann ein Kerl nur so gut aussehen? Dieses Markante Kinn, diese Lippen und diese perfekte Nase.

Ich richtete meinen Blick wieder zur Straße und beobachtete die Umgebung.

"Warum willst du Abstand von mir?" Durchbrach Dan plötzlich die Stille. Ich wartete einige Sekunden bis ich antwortete "weil du es so wolltest."

"Seit wann hörst du auf das was ich sage?" Fragte er erneut und sah mich diesesmal dabei an.

"Weil du recht hattest. Für dich ist alles nur Spaß. Du spielst mit Frauen. Wie mit Cannies oder mir" antwortete ich ehrlich. Den so war es. Er küsste mich und am nächsten Abend landet er mit ihr im Bett um danach wiederum zu mir zu kommen. Ich bin mehr Wert als das. Auch wenn ich keine Erfahrungen mit Männern habe, hab ich das immerhin schon kapiert.

"Ich bin von Anfang an ehrlich. Ich sage immer, dass es für mich nur Spaß ist ohne Verpflichtungen, ohne Gefühle. Es ist nicht meine Schuld wenn ihr Frauen euch dann verliebt" entgegnete Dan mir. Tzzzzz... ich schüttelte den Kopf. Nicht sein ernst.

"Was den?" Hakte er unschuldig nach. "Du machst es dir ja schön einfach. Du hast trotzdem eine Verantwortung. Vor allem wenn du weißt, dass die Mädchen sich in dich verliebt haben. Du verletzt ihre Gefühle. Das ist nicht okay". Konterte ich direkt.

"Hast du etwa Gefühle für mich?" Fragte er plötzlich und wackelt mit seinen Augenbraunen. Ich verdrehte meine Augen.

"Nein habe ich nicht" und selbst wenn würde ich es ihm garantiert nicht unter die Nase reiben.

"Lüge" spottet er und grinste dabei. Was fällt ihm ein. Ich habe schon beinahe vergessen was für ein arroganter Typ er ist. Die Betonung liegt auf beinahe.

"Fahr mich einfach nach Hause und halt dich zukünftig bitte fern von mir" sprach ich genervt.

"Ohhhooo das prüde Vorstadtmädchen hat gesprochen. Gehst du jetzt nach hause und weinst dich bei deiner Mami aus?" Provozierte er mich und bog dabei gerade in die Straße ein in der ich wohnte. Ich sagte nichts. Mein Blick war auf die Straße gerichtet und ich konzentrierte mich meinen Klos, der sich in meinem Hals bildete, herunter zu schlucken.

Als Dan vor dem Haus meines Onkel hielt, schnellte ich mich wortlos ab und öffnete die Türe. Danny beobachtete jeden meiner Schritte.

"Was? Hat es dir die Sprache verschlagen?" Boah Dieser Kerl weiß einfach nicht wann er die Klappe halten soll. Ich stieg aus und knallte die Beifahrertüre zu.

Sofort schrie Danny "spinnst du? Verflucht Romina Pass auf mein Auto auf" Idiot. Natürlich sein heiliges Auto. Ich drehte mich zu ihm und sah ihm direkt in die Augen.

Das Fenster der Beifahrertüre war noch geöffnet. Er saß noch immer am Steuer und wartete auf eine Reaktion von mir.

"Meine Mutter ist tot du mieser Arsch und jetzt fahr zur Hölle" zischte ich, drehte mich um und lief in Richtung Hauseingang. Ohne mich nochmal umzudrehen öffnete ich die Türe und verschwand hinter ihr.

Sofort rannte ich hoch in mein Zimmer. Ich hatte das Gefühl keine Luft zu bekommen. Ich zog mir in Windeseile meine Klamotten aus und setzte mich in die Dusche während das warme Wasser von oben auf mich herab prasselte. Meine Beine winkelte ich dabei an und umarme sie. So saß ich. Minute für Minute. Der Gedanke an meine Mutter ist unerträglich. Wie gerne hätte ich sie tatsächlich hier bei mir und würde mich bei ihr ausgeulen. Aber es geht nicht. Sie ist tot. Und ich alleine. Sie wird nie meinen ersten Freund kennen lernen, an meiner Hochzeit da sein oder mein Abschluss als Medizinerin erleben. Sie wird nie die Oma sein können die ich mir für meine Kinder wünsche.

D A R K  R A C E | dell'amore ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt