RACE WARS

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Danilo hatte mich an der Universität abgeliefert und mit einem breiten Grinsen betrat ich den Hörsaal. Ich packte meine Unterrichtssachen aus und wartete bis Lola endlich auch kam.

"Warum hat hier jemand schon wieder so gute Laune? Und das Morgens um kurz nacht acht" stöhnte sie mir entgegen. Ich lächelte jedoch nur als Antwort.

"Oh gott das ist ja unerträglich, muss ich mir dein dämliches Grinsen nun den ganzen Tag rein ziehen?" Gab sie genervt von sich. "Musst du" konterte ich und zwinkerte ihr zu.

Die Vorlesung verging total schnell was an dem ultra spannenden Thema lag, welches wir heute hatten. Und wahrscheinlich wirklich an meiner guten Laune. Noch nie habe ich mich so sicher und geborgen in den Armen eines Mannes gefühlt wie bei Danny. Er gab mir diesen eine Gefühl, was besonderes zu sein. Ich spürte, dass er mich beschützen wollte. Wie ein Tiger auf seine Löwin. Es gefiel mir sehr. Vor allem nach all den schlechten Tagen, die ich hinter mir hatte. 

Lola und ich verließen gemeinsam den Kampus und zum ersten mal am heutigen Tag schaltete ich mein Handy ein. Sobald mein Handy Netz fand kam bereits eine WhatsApp von Danilo; und wieder zogen sich meine Mundwinkel automatisch nach oben.

Danilo: Hi kleines, heute einiges gelernt?

Ich: vulnera sclopteria.

Danilo: ???

Ich: Eine Schussverletzung ist ein Trauma, das durch ein Projektil verursacht wird, das aus einer Schusswaffe abgefeuert wird und mit hoher kinetischer Energie auf den Körper auftrifft. Die Schussverletzung ist eine Sonderform des stumpfen Traumas.

Danilo: Das heißt du könntest mich jetzt retten wenn ich angeschossen werden würde?

Ich: nur in der Theorie ;)

....."hallo Erde an Mina?" Unterbrach mich Lola während ich danilo eine antwort in WhatsApp tippte. "Was?" hakte ich nach, da ich ihr wirklich nicht zugehört habe. "Ob du am Samstag mitkommst?" Wiederholte sie sich. "Wohin?" Ich hatte wirklich keine Ahnung von was sie sprach. "Race Wars?" Antwortete sie, als sei ich die unwissendste Person auf dem Planeten, was ich wahrscheinlich auch war. Mit einem großen Fragenzeichen sah ich sie an. "Okay du hast wirklich keine Ahnung von was ich spreche. Hat dir dein loverboy nichts erzählt?" Reagierte sie schnippisch.

"Er ist nicht mein Loverboy Lola, komm einfach zum Punkt" zickte ich nun zurück. Sie konnte wirklich einen auf die Palme bringen. "Das Race Wars in der kalifornischen Wüste findet einmal im Jahr statt. Ein legales Autorennen, besser auch gesagt viertelmeilen Rennen. Alle gehen hin und fahren mit. Doby und meine wenigkeit, sky, Jack, leroy, Maddy, Danilo, sogar Cannies kommt mit"

Bei Ihrem Namen wird mir sofort wieder flau im Magen. Irgendwie fühlte ich mich auch ausgerenzt. Die ganze Clique würde hingehen, außer mir. Es scheint wohl, dass ich nicht dazugehöre. Selbst Lola ist mittlerweile voll integriert. Vielleicht machte ich mir aber auch ein zu großen Kopf.. Immerhin sind es noch 4 Tage bis Samstag und Danny würde mich noch Fragen. Ich müsste eh schauen, im Dinner frei zu bekommen. Wobei Joe mir bislang immer einen freien Tag gab wenn ich ihn darum gebeten hatte.

Ich würde nämlich mitgehen. Lola sagt das Race wars war legal. Also hätte ich wegen Onkel Paul auch nichts zu befürchten oder würde mich in Gefahr bringen.

Ich verabschiedete mich von Lola mit einer Umarmung und versprach ihr nochmal bescheid zu geben wegen Samstag. Als ich zuhause ankam, aß ich eine Kleinigkeit, zog mich um und machte mich auf den Weg zur Arbeit.

Von Danilo hörte ich den ganzen Abend nichts mehr. Es störte mich auf eine Art. Nicht zu wissen was er den ganzen Tag tat, wo er war oder mit wem. Oh Romina du bist schon wie einer dieser verrückten misstrauischen Freundinnen die du immer belächelt hast, dabei war ich noch nicht mal seine Freundin.

Als es kurz vor Mitternacht war, zog ich mein Handy aus der Seitentasche meines Schurzes um Danilo eine Nachricht zu schreiben.

Ich: ich hab bald Feierabend.

Danilo antwortete ca. 10 Minuten später...

Danilo: und du willst das ich wieder vorbei komme?

Ich: ja :) kannst du mich im Diner abholen?

Danilo: tut mir leid. Ich muss noch was erledigen. Schreib mir wenn du zuhause bist.

Es war ungewohnt, eigentlich wollte er mich nie alleine nach Hause laufen bzw. mit der U-Bahn fahren lassen. Und ich frag mich was er immer so spät abends oder nachts noch wichtiges zu erledigen hat. Es sei den es ist wieder irgendein ein Rennen? Enttäuscht steckte ich mein Handy wieder in meine Seitentasche. Idiot murmelte ich.

Als meine Schicht zu Ende war, verabschiedete ich mich von Joe und lief los. Als ich nach einer halben Stunde endlich zuhause ankam, sprang ich sofort unter die Dusche und genoß das warme Wasser welches über meine  Körper rannte.

Danach trocknete ich meinen nassen Körper ab und föhnte mein langes Haar. Als ich in mein Schlafzimmer zurück kehrte lag Danilo auf meinem Bett und tippte auf seinem Handy herum. Er ist schon wieder eingebrochen. Es ist unfassbar.

Als er mich bemerkte legte er sein Handy beiseite und grinste teuflisch in meine Richtung. "Du brauchst lang zum duschen" merkte er an. "Wie lange bist du den schon hier?"

"Zehn Minuten" antwortete er mir. Ich lief zu meinem Kleiderschrank und zog eines meiner schwarzen schlaf Shirts sowie eine frische Unterhose heraus um wieder zurück zum Bad zu laufen.

"Wohin gehst du?" hält mich Danilo auf. "Mich umziehen?" Antwortete ich das offensichtliche. "Das kannst du doch hier machen. Vor mir" entgegnete er mir mit einem verschmitzten Lächeln. "Du schuldest mir sowieso noch einen strip" sagte er weiter und erinnerte mich an das verlorene Tischfussballspiel.

Ich lachte und verschwand im Badezimmer. Als ich umgezogen war lief ich zurück zu Danilo und schlupfte unter die Decke in mein Bett. Dan lag bereits in boxershorts und oben ohne da und nahm mich sofort in den Arm. Er gab mir einen Kuss auf meinen Scheitel und ich streichelte sanft seine nackte, harte Brust. Ich genoss seine Wärme und Nähe. Ich hatte ihn vermisst obwohl wir uns erst heute Morgen gesehen hatten. Die Zeit ist jedoch immer zu kurz.

"Du hast mir nicht geschrieben, dass du zuhause bist" sagte er plötzlich in die stille. "Jetzt wo du es sagst. Ich hab es wohl vergessen" gab ich ehrlich zu. "Sowas darfst du nicht vergessen Romina" ermahnte er mich ernst während seine Finger weiter meinen Rücken sanft streichelte. "Machst du die etwa sorgen?" neckte ich ihn. "Immer" antwortete er direkt und in einem ernsten Ton. Er meinte es wirklich so. "Okay versprochen" flüsterte ich schließlich. Danilo küsste mich daraufhin sanft auf meinen Mund.

Ich war müde und schließlich fielen meine Augen zu und ich schlief in seinen Armen ein. Das schönste Gefühl auf Erden.

Die nächsten drei Tage verliefen ähnlich. Danilo kam jeden Abend nach meiner Arbeit vorbei bzw. holte er mich einmal auch mit seinem Auto ab. Er schlief jedesmal bei mir und wir kuschelte und küssten uns dabei jedesmal innig. Es war irgendwie schon Routine. Und nach so kurzer Zeit konnte ich mir schon gar nicht mehr vorstellen ohne ihn einzuschlafen.

Er hat mich jedoch bis heute nicht gefragt, ob ich mitkommen würde und irgendwie enttäuschte mich das, da es mir das Gefühl gab, er wolle mich nicht dabei haben. Ob er sich für mich schämt?

D A R K  R A C E | dell'amore ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt