26 ♬ Planetarium

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【 L O U I S 】


„Okay, noch mal langsam", sprach ich und rieb mir die Nasenwurzel. „Willst du mir ernsthaft sagen, dass Freddie am Venice Beach fast ertrunken ist?"

„Psst!", herrschte mich Briana an. Wir standen in der Küche, ich wollte meinen Sohn für einen gemeinsamen Tag abholen. Taylor hielt mir den Rücken frei, indem sie meine Schwestern zu einem Beauty-Ausflug überreden konnte. 

Während mein Hosenpupser sich ein frisches Shirt anziehen musste, weil er beim Frühstück seinen Saft umstieß, brachte Briana mich auf dem Laufenden.

„Er ist nicht fast ertrunken", rügte mich meine Ex-Affäre. „Mein Bruder hat ihn auf seinem Surfbrett mitgenommen. Austin ist nicht geübt darin Freddie auf dem Brett zu halten, aber die beiden wollten es unbedingt ausprobieren", Freddie kannte den Ablauf, denn er war bei seinem Stiefopa schon oft mitgesurft.

„Sie sind gekentert und Austin hat sich nicht sofort orientieren können. Die Welle riss Freddie mit", Briana runzelte die Stirn und sah immer wieder zur Küchentür. „Er hat einiges an Salzwasser geschluckt."

„Er kann doch schwimmen!", ich war schockiert, wütend und entsetzt zugleich. Briana fauchte ungehalten: „Natürlich kann er schwimmen! Aber er ist noch nie so vom Meer mitgerissen worden und seitdem geht er nicht mal mehr in den Pool."

„Wer kann es ihm auch verübeln", spottete ich ungehalten. Tief atmete Briana durch und reckte das Kinn: „Und deshalb bitte ich dich mit ihm nicht zum Strand zu fahren."

Ich schnaubte und verschränkte die Arme vor der Brust. Es war unglaublich schwül draußen und der Strand wäre keine schlechte Alternative gewesen. „Zum Glück habe ich andere Pläne."

Abwartend sah Briana mich an und ich schob hinterher: „Wir gehen ins Griffith-Observatorium." Meine Güte, als wenn sie Sorge darüber hatte, dass ich Freddie im Getümmel verlor. Nicht bei mir war er fast abgesoffen, sondern bei ihr.

In diesem Moment überraschte mich Briana, denn sie seufzte tief und besorgt: „Ich mache mir Sorgen. Der Arzt sagte zwar, dass alles in Ordnung ist, aber..."

Mir war schon klar, dass sie Freddie niemals fahrlässig in Gefahr bringen würde, trotzdem war ich verstimmt. Denn sonst war ich in ihren Augen die Gefahrenstelle. Dabei hatte ich nie etwas getan, was ihr Grund zur Sorge gab, wenn ich mit Freddie unterwegs war. Mein Furzknoten und ich hatten es zu einem Spiel gemacht nicht aufzufallen, wenn wir die Welt unsicher machten. Bislang hielten wir den Rekord, denn wir waren noch nie zusammen aufgefallen.

Zur Sicherheit würde uns Shelly mit Abstand folgen. Das war Brianas Bedingung. Manchmal nervte mich das, doch wenn ich dann tatsächlich mal in eine heikle Situation geriet, dann war ich immer froh Shelly dabei zu haben.

„Pass mir einfach auf ihn auf", sprach Briana mit gerunzelter Stirn. Statt darauf einzugehen rollte ich mit den Augen und meinte: „Wir sind heute Abend wieder da."

Nun hörten wir Freddie die Treppen herunterstürzten und prompt warf er sich in meine Arme. Keine Spur von Brianas Sorgen. Ich hatte nicht das Gefühl, dass er sich zurückzog oder ihn etwas belastete. Freddie hatte sein Shirt falsch herum an, doch er strahlte wie ein Backenhörnchen.

Wild plapperte er drauf los: „Ich hab' den Ars- ich meine den Popo voll Pläne für heute!"

Briana zupfte an seinem Shirt und zog es ihm richtig an, nachdem mein Sohn mich losließ. Sie holte besorgt Luft: „Das habe ich erwartet. Aber übertreibt es nicht."

Dirty DealWo Geschichten leben. Entdecke jetzt