【 T A Y L O R 】
So ein verdammter Quadratmeter-Fick hatte es echt in sich!
Nicht nur, dass ich mittlerweile jedes Lebensjahr in den Knochen spürte, es war auf jeden Fall auch ein Vorhaben, bei dem man einen Marathon, statt einem Sprint lief. Und ich war der Typ für den Sprint.
Durch ein heftiges Unwetter an Gewitter, Starkregen und unglaublich schwüle Luft, hatte LA alles gegeben um uns spüren zu lassen, dass die Klimaanlage ausgefallen war. Louis störte das wenig, doch ich kam mir schmutzig vor. Daran änderte auch die zwischenzeitliche Dusche nichts.
Jetzt öffnete ich die verklebten Augen und wusste im ersten Moment nicht, wo ich war. Nur sehr, sehr langsam orientierte ich mich.
Ach ja... das war mein begehbarer Kleiderschrank.
Zumindest erkannte ich die zahlreichen Schuhe, die Hutschachteln und Taschen. Meine Wange klebte an Louis' Rücken und ich musste mehrmals blinzeln, bis ich verstand, dass ich quasi den großen Löffel spielte. Noch immer waren wir splitterfasernackt und während mein Hirn dröhnte, kamen langsam die Erinnerungen zurück, was wir in dieser Rumpelkammer getrieben hatten.
Louis schlief so fest, dass er es nicht bemerkte, wie ich versuchte mich möglichst langsam von ihm zu lösen. Am Ende blickte ich auf ihn herunter und konnte nicht fassen zu was er mich bislang alles überreden konnte. Diese ‚nur Sex' – Geschichte passte überhaupt nicht zu mir, und trotzdem fand ich den Deal toll.
Er gab mir ein gutes und unkompliziertes Gefühl. Man sollte sich benutzt vorkommen, aber das Gegenteil war der Fall. Und obwohl alles easy zu sein schien, so gab es da diese ganz leise Stimme in meinem Kopf, dass ich dem nicht trauen sollte.
Schwerfällig stand ich auf und spürte einen verdammten Muskelkater, außerdem fühlte ich mich leicht wund. Etwas, was mich im ersten Moment total irritierte, bis ich daran erinnert wurde, wie ernst Louis den Quadratmeter-Fick genommen hatte.
Du liebe Güte.
LA begrüßte mich grau und trostlos. Ich blickte auf die Uhr und stellte fest, dass ich anfangen musste mich vorzubereiten, denn den heutigen Tag würde ich mit Carter alias Whitey verbringen.
Dafür musste aus Taylor Swift einfach nur Taylor werden und das dauerte. Ich benutzte Hair-Make-up und wurde so zu einer Brünetten. Dann setzte ich mir umständlich die Kontaktlinsen ein, sodass meine blauen Augen dunkelbraun waren.
Eine Perücke hätte bei meinen Skills zu künstlich gewirkt und ich wollte nicht Roberta extra buchen, damit sie mir half unter unechten Haaren zu verschwinden. Ich schlüpfte in ausgeleierte Jeansshorts und einem unauffälligen schwarzen Shirt. Abgelaufene Turnschuhe, die ich, warum auch immer, aufgehoben hatte, sollten mich weiter verschwinden lassen.
Nur eins fehlte.
Ich fand mein verdammtes Jeanshemd nicht. Also stellte ich wenig später eine Tasse mit starken Kaffee neben Louis und fragte leise mit zuckersüßer Stimme: „Darf ich mich in deinem Kleiderschrank umsehen?"
„Hmhm", kam es nur von ihm, was ich als Zustimmung auffasste und stellte die Tasse vorsichtig außer seiner Reichweite ab. Ich huschte in sein Schlafzimmer und wühlte mich durch seine Klamotten. Zum Glück besaß Louis mehr als nur ein einziges Jeanshemd. Das Erste passte mir prompt und ich war froh, dass ich nicht mehr außer Kontrolle war. Auch wenn das bedeutete, dass ich meine Ernährung wieder eisern im Griff halten musste.
Auf dem Weg zur Tür band ich mir die braunen Haare noch zu einem nachlässigen Dutt, griff nach der Brille mit Fensterglas und packte eine bemalte Leinentasche, die ich von Blakes Kids zu Weihnachten bekommen hatte.
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Dirty Deal
Fanfiction„Es ist nur Sex." Klang simpel. Klang machbar. Klang gar nicht so nach Katastrophe-für-Fortgeschrittene. Das Problem an der ganzen Geschichte? „Es ist nur Sex." Ist alles, aber niemals ‚nur Sex.' * © Story by peniku * © Cover by laurasundaywrites