30 ♬ Pfand der Ehrlichkeit

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【 T A Y L O R 】


Die Musik in der Zeche zu hören und Whitey dabei zu beobachten, wie er arbeitete, fand ich mega spannend. Die drei Rap-Songs wurden von ihm verändert und er schrieb einige Notizen nieder. Während ich also schweigend neben ihm saß, hatte ich stark das Gefühl, dass ich die Stimme irgendwoher kannte.

Doch ich kam einfach nicht drauf.

Zum einen lag es daran, dass ich Rap nicht besonders viel hörte und noch nie einen Fuß in die Szene gesetzt hatte. Als Whitey kurz neue Getränke organisieren war, öffnete ich Google und hörte mir sowohl Eminem, als auch Kanye West an, aber beide stimmten nicht mit der Aufnahme überein.

Zu schade aber auch. Das nagende bekannte Gefühl blieb jedoch.

„Was dem Song fehlt ist eine Zweitstimme", sprach Whitey schließlich und ich dachte über den Einwurf nach: „Du meinst, eine Stimme, die den ganzen Song auflockert?"

„Ja, die im Kontrast steht zum harten Beat. Die besten Rap-Songs haben einen Refrain, der sich stark abhebt. Denk nur an Stan von Eminem."

Meine Augen funkelten, denn Whitey hatte recht, denn prompt dachte ich an Rihannas Zusammenarbeit mit Eminem und wie gut ich die Lieder gefunden hatte. Und das als jemand, der der Rap-Szene nicht viel abgewinnen konnte.

Meine Collaps waren in der Regel in Ordnung. Doch so richtig mitgerissen hatte mich niemand von den Partnern, außer Ed. Das war allerdings eine besondere Erfahrung. Den Song mit Zayn nahm ich Gigi zur Liebe auf. Live spielen konnten wir ihn wegen Zayn dann doch nie. Es war absolut verschenktes Potenzial.

Obwohl in der Zeche tote Hose war, so hörte ich doch eine Künstlerin. Durch Zufall durften wir uns im Studio zwei Grunge-Rock anhören. Die Sängerin war eine kurvige Afroamerikanerin, die stark nach Räucherstäbchen roch. Wendy Bean hatte eine wirklich tolle Stimme und das sagte ich ihr auch.

Sie nahm es arrogant zur Kenntnis und wollte von Whitey, dass er dem Song das gewisse Etwas gab.

„Ein anderes Mal", sprach dieser lediglich, was beinahe dazu führte, dass Wendy Bean ihm an die Gurgel sprang: „Komm sofort zurück, du Toastbrot! Tue was dafür, dass dein weißer Arsch hier weiter ein- und ausmarschieren kann!" Es brauchte drei erwachsene Männer um Wendy Bean aufzuhalten.

Lieber Himmel, das Platzhirschgehabe würde in Zukunft sicher noch anstrengend werden.

Whitey fuhr mich danach jedoch nicht nach Hause, sondern zur Los Angeles Philharmonic. Durch den Hintereingang wurden wir von einem Hausmeister reingelassen. Er und Whitey schienen sich gut zu kennen und mit einem Blick auf die Uhr meinte ich: „Ich glaube nicht, dass jetzt schon ein Programm läuft." Denn es war erst Mittag.

Doch Whitey hatte auch nicht das übliche Programm im Kopf: „Wir hören uns eine Probe an. Die sind viel besser, als die tatsächlichen Auftritte. Wenn man mit so vielen Menschen zusammensitzt, dann stört immer einer." Danach faselte Whitey von einem Gustavo Dudamel, dem aktuellen Dirigenten. Ich verstand nur Bahnhof, aber das war egal. Er schien genau zu wissen, wo er hinwollte und so folgte ich ihm.

Nachdem wir zahlreiche Treppen gelaufen waren, da stieß er eine schwere Tür auf und ich hörte jemanden reden. Der Saal war nicht besonders gut erleuchtet, lediglich das Orchester in der Mitte wurde angestrahlt.

Wir standen auf der obersten Empore und Whitey zog mich zu den Sitzplätzen. Unten erklärte ein Mann mit schwarzen wilden Locken etwas, was ich akustisch nicht gut hörte. Er bemerkte uns zwar, tat aber nichts anderes als knapp die Hand zu heben und wandte sich dann wieder seinem Orchester zu.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 31 ⏰

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