19. Ein alter Freund

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Sofia P.o.V

Am nächsten Morgen wurde ich von meinem Klingelnden Handy geweckt.
Na toll, da habe ich schon frei und wache trotzdem früh auf.
Ein Blick auf mein Handy verriet mir, dass mich Basti anrief.
Ich kenne ihn schon fast genauso lange wie Felix. Wir drei waren früher fast immer zusammen unterwegs. Er war immer die Partysau, die uns motivierte, raus zu gehen und unsere Jugend auszuleben.
Er verbreitete einfach immer gute Laune und mit ihm passierten die wildesten Geschichten.
Leider war er weit weg von uns nach Berlin gezogen, sodass wir ihn kaum noch zu Gesicht bekamen.
Ich freute mich, mal wieder etwas von ihm zu hören. Ich nahm mein Handy ans Ohr und ging ran.
„Hey, Basti, was geht?", begann ich das Telefonat.
„Hey Sofia! Lange nichts mehr gehört. Wie gehts dir?", wollte er wissen.
Ohne zu überlegen antwortete ich reflexartig mit
„Gut und dir?", obwohl es mir eigentlich nicht wirklich gut ging.
„Mir auch, freut mich! Ich wollte nachfragen, ob ich spontan übers Wochenende zu euch kommen kann? Würde euch gerne mal wieder sehen!", fragte er schließlich.
Es wäre bestimmt gut, wenn er bei uns wäre.
Zwischen Felix und mir war es im Moment so angespannt.
„Na klar, gerne! Ich wohne mittlerweile mit Felix zusammen, kennst du seine Adresse noch?", antwortete ich ihm.
„Seit wann denn das?", fragte er Neugierig.
„Ist er nicht mehr mit Laura zusammen? Oder führt ihr jetzt eine Dreiecksbeziehung?", scherzte er.
„Nein, sie hat sich von ihm getrennt. Aber genaueres erzähle ich dir später, wenn du da bist. Ich freu mich schon. Ich schicke dir vorsichtshalber mal meinen Standort, du warst ja schon ewig nicht mehr hier.", gab ich bekannt.
„Ui, bin schon gespannt. Ich hoffe, Felix geht es gut! Ich freu mich schon auf euch, bis später! Ich bin gegen 16 Uhr da, ciao.", verabschiedete er sich und legte auf.
Voller Freude sprang ich auf, um mich anzuziehen.
Ich musste Felix die freudige Nachricht verkünden, egal wie angespannt es gerade zwischen uns war! Ich musste mich zusammenreißen und mir nichts von meinen verwirrenden Gefühlen ihm gegenüber anmerken lassen.

Ich lief also schnurrstracks in sein Zimmer und riss die Tür auf.
Als ich die Tür öffnete, lag Felix dort ganz
alleine, aber Splitterfasernackt in seinem Bett.
Er zog sich schnell die Decke über sein Bestes Stück und setzte sich verschlafen auf.
„Ich hoffe, du hast einen guten Grund, mich so unsanft zu wecken.", meckerte er lachend.
„Hey, Felix! Weißt du, wer mich gerade angerufen hat?", begann ich begeistert zu erzählen.
„Dein komischer neuer Freund?", antwortete er weniger erfreut.
„Ach Quatsch! Der ist nicht mein Freund. Nein.
Basti hat mich angerufen! Er will uns dieses Wochenende besuchen!", erzählte ich ihm mit einem grinsen im Gesicht.
„Wow, Basti? Den hab ich ja schon seit einer Ewigkeit nicht gesehen! Aber wo soll er schlafen? Du schläfst ja bereits auf der Couch?", forschte er nach.
„Ach, mach dir darum keine Sorgen! Wir finden sicherlich eine Lösung. Zur Not pennt er bei dir im Bett oder auf der Couch.", versuchte ich ihm, seine Sorgen zu nehmen.
„Komm, steh auf! Wir müssen dringend aufräumen und Alkohol besorgen, du kennst doch Basti.", lachte ich Felix an und begab mich ins Wohnzimmer.
„Wollen wir nicht zuerst einmal frühstücken?", entgegnete Felix entsetzt und kam wenige Sekunden später in Boxershort aus seinem Zimmer.
„Hast recht.", grinste ich ihm entgegen und wir begaben uns in die Küche.
Es war fast wie früher. Nur irgendwie doch anders.

Felix P.o.V
Ich wurde unsanft von Sofia aus dem Schlaf gerissen. Aber als ich den Grund dafür hörte, war ich ihr gar nicht mehr böse.
Basti kommt uns besuchen! Ich habe ihn ewig nicht mehr gesehen, er würde mir im Moment bestimmt gut tun.
Seit ich diese Flashbacks hatte, sehe ich Sofia mit ganz anderen Augen.
Ich konnte meine Blicke plötzlich kaum noch von ihr lassen.
War sie schon immer so süß?
Der Klang ihrer Stimme brachte mich sofort zum grinsen. Es war wie immer, aber doch irgendwie anders.
Jetzt mussten wir zwei erstmal die Bude auf Vordermann bringen.
Das würde mich sicherlich auf andere Gedanken bringen.
Nach dem Frühstück, machten wir uns laut Musik an und begannen mit dem Hausputz, der schon länger fällig war.
Es machte mir tatsächlich Spaß, mit Sofia zusammen auszuräumen und mal wieder Musik zu hören. Das hatten wir schon lange nicht mehr gemacht. Ihr Musikgeschmack gefiel mir schon immer sehr gut.
Ich freute mich schon sehr, dass unsere Dreiergruppe mal wieder vereint sein würde.

Bin ich nur sein Trostpflaster?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt