20. Auf gute alte Zeiten

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Sofia P.O.V
Nachdem alles erledigt war, setzten Felix und ich uns auf die Couch und warteten gespannt auf Basti. Wir schalteten den Fernseher ein, damit das Warten etwas erträglicher war.
Jedoch konnte ich mich kaum auf diesen konzentrieren, weil ich über den gestrigen Abend nachdenken musste. Wir hatten uns schon wieder geküsst, mehrmals! Was war das nur zwischen uns? Meine Gefühle spielten seit Wochen verrückt und ich hatte keine Ahnung, was ich tun sollte. Ich fragte mich ständig, ob ich mich in Felix verliebt hatte. Irgendwie löste er neuerdings ein Gefühl in mir aus, welches mir völlig fremd war. Und obwohl ich Luca toll fand, gab er mir nicht dasselbe Gefühl. Ich musste fast gar nicht an ihn denken, aber Felix war jede Sekunde in meinem Kopf. Er war fast wie ein Parasit, der meine Gedanken befallen hatte.
Ich rutschte unauffällig ein Stück näher an ihn ran und hoffte, dass er es nicht bemerkte. Ich hatte ständig das Bedürfnis danach, ihm nahe zu sein. Ist das Liebe ? Ich wusste nicht mehr, was richtig und was falsch war. Ich wusste nur, dass ich Felix wollte. Unbedingt. Ich sehnte mich so sehr nach ihm. Auch wenn ich direkt neben ihm war, wäre ich am liebsten noch näher bei ihm gewesen. Mir wurde bewusst, dass ich mehr als nur seine beste Freundin sein wollte. Nur leider quälten mich ständige Zweifel. „Was ist, wenn ich dadurch unsere Freundschaft zerstöre?" „Erwidert er meine Gefühle überhaupt oder benutzt er mich nur als Trostpflaster?"
Ich war völlig ratlos.

Felix P.O.V
Durch all die Aufregung hatte ich beinahe vergessen, was gestern geschehen ist. Sofia und ich kamen uns schon wieder näher. Da war doch etwas in der Luft? Noch nie hatte ich so ein unbeschreibliches Gefühl wie gestern. Hatte ich mich etwa in meine beste Freundin verliebt? Der Fernseher lief zwar, aber ich konnte mich kaum darauf konzentrieren. Immer wieder versuchte ich unauffällig zu Sofia rüber zu blicken. Wie konnte mir bisher nicht auffallen, wie schön sie doch ist ? Ich musste kurz inne halten. Was dachte ich da gerade bitte ? Ich bildete mir diese Gefühle sicherlich nur ein, weil ich aufgrund der Trennung so verwirrt war! Oder vielleicht doch nicht? Ich musste mir erst sicher sein, dass ich das wirklich wollte, bevor ich einen weiteren Schritt wagen konnte. Nur wie? In diesem Moment fiel mir ein, dass sie ja etwas mit diesem Luca am laufen hatte. Bei diesem Gedanken lief es mir kalt den Rücken herunter. Ob sie sich in ihn verliebt hatte? Meine Gefühlswelt war völlig durcheinander und ich konnte kaum einen klaren Gedanken fassen. Natürlich wusste ich, dass Basti mich davon ablenken würde, jedoch wusste ich auch, dass ich mir darüber Gedanken machen musste.
Die Türklingel riss mich schließlich aus meinen Gefanken. Das musste Basti sein!
Wir sprangen beinahe zeitgleich auf und gingen zur Tür. Wir begrüßten uns und setzten uns auf die Couch. Wir holten direkt eine Runde Bier und tauschten uns über unsere Erlebnisse aus. Wir redeten über Gott und die Welt, es war, als wäre er nie weg gewesen. Stunden später schlug Basti vor, eine Hausparty mit unseren alten Freunden zu schmeißen. Da es Samstagabend war und wir unsere Freunde selbst lange nicht mehr gesehen hatten, stimmten wir zu. Wir riefen Leon, Kai und Lena an, mit denen wir früher wilde Partys gefeiert hatten. Wir mussten sie zwar zunächst ein wenig überreden, da es doch ziemlich spontan war, jedoch sagten sie letztendlich doch zu, da es wirklich eine Seltenheit war, dass Basti in der Stadt war.

Sofia P.O.V
Auch wenn ich nicht gerade in Party-Laune war, schaffte es Basti doch, mich zu überzeugen.
Letztendlich freute ich mich sogar darauf, ich hatte meine Freunde schon lange nicht mehr gesehen. Das Leben und der Alltag standen uns dabei im Weg. So ist das nun mal mit dem Erwachsenwerden, es ist, als hätte man gar keine Zeit mehr für irgendetwas.
Als ich sah, dass Basti seinen Trichter rausholte, wusste ich, dass es eine wilde Nacht werden würde.
Nachdem unsere Freunde eintrafen, musste jeder als „Anfangsritual" ein Bier trichtern. Solche Ideen waren wirklich typisch für Basti, er wusste, wie man in Stimmung kommt.
Als das Bier eine Stunde später leer war, begannen wir mischen zu trinken. Wir hatten viel zu erzählen und es wurde viel gelacht.
Wenig später schlug Basti vor, Wahrheit oder Pflicht zu spielen, da uns langsam die Gesprächsthemen ausgingen. Wir stimmten zu, da dieses Spiel schon immer perfekt für eine Party war. Ich hoffte nur, dass niemand eine Dumme frage stellen würde.

Bin ich nur sein Trostpflaster?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt