Kapitel 2

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Das Flugzeug senkte sich langsam auf den Flugplatz hinab und ich konnte die wunderschöne Skyline von Barcelona betrachten. Es war bereits 20.00 Uhr und es wurde langsam dunkel, so konnte man die vielen Lichter noch besser sehen. Die Beach war toll, generell gefiel mir die Stadt wirklich sehr gut. Es war nicht Sevilla, klar, doch irgendwie freute ich mich trotzdem auf meine Zeit hier, auch wenn der Grund weshalb ich hierherkommen musste, scheisse war. Ich versuchte das Beste aus meiner Situation zu machen. Ich fühlte mich zwar fast ein bisschen schlecht, wenn ich sage, dass ich mich auf eine gewisse Weis freue- ich musste doch traurig sein. Ich wusste, dass das Blödsinn war. Meine Eltern hätten gewollt, dass ich glücklich wäre, doch es hinterliess einen bitteren Nachgeschmack. 

Ich stieg aus dem Flugzeug aus und kämpfte mich durch die grosse Menschenmasse hinaus. Ich sah Marc schon von weitem beim Ausgang stehen und fing an auf ihn zu zu rennen. Man, hier waren aber auch wirklich viele Menschen. Und erst jetzt nahm ich auch die vielen Reporter vor dem Ausgang wahr. Was war das denn- kam der Kaiser von China oder wieso stellten hier alle so einen Aufstand dar. Egal, fokussiert hetzte ich auf meinen Bruder zu, doch wie es der Zufall will, rammte mich irgendeine Tusse von hinten um und ich fiel vollkantig der Länge nach hin. Meine vielen Gepäckstücke fielen von meiner Karre, die ich mir extra noch mit Mühe organisiert habe, und verteilten sich auf dem Boden. Die nette Dame kam natürlich nicht auf die Idee mir aufzuhelfen oder so, sondern sah nur hinter mich, kreischte ohrenbetäubend laut auf und schrie irgendeinen Namen mitten in mein Ohr. Ich stöhnte gequält auf und sah ebenfalls hinter mich, doch ich konnte durch die vielen Sicherheitsleute nicht viel erkennen. Es interessierte mich aber ehrlich gesagt auch nicht wirklich, ich war eher damit beschäftigt meine Sachen vom Boden aufzusammeln und nicht an einem Trommelfellriss zu kollabieren. Als ich endlich meine Sachen zusammengekramt hatte, waren die Paparazzis schon mit dieser mir unbekannten Berühmtheit weitergezogen. 

Als ich endlich meinen Weg zu meinem Bruder geschafft hatte, schloss er mich in eine feste Umarmung und drückte mir einen Kuss auf den Kopf. Wir standen sicher 5 Minuten einfach eng umschlungen da und genossen den gegenseitlichen Trost, den wir uns spendeten. Schliesslich lösten wir uns und er sah mich an. "Wie geht es dir?", er sah mich ernst an. Ich zuckte mit den Schultern. "Ging schon besser, ich versuche einfach nicht daran zu denken... Wie kommst du damit zurecht?", fragte ich ihn ebenfalls sehr ernst. Auch er zuckte mit den Schultern und grinste mich schief an. "Ging auch schon besser. Ich bin aber froh, dass du jetzt da bist, bei mir." Ich lächelte ihn dankbar an. "Ich auch.. ich auch." Er nahm mir mein Gepäck ab und brachte mich zu seinem Auto. Die ganze Fahrt über sagten wir nichts. Ich sah nur aus den Fenster und verschaffte mir einen ersten Einblick in die Stadt. Wir fuhren immer weiter hinein, weg von dem Strand, bis wir schliesslich vor einem grossen, modernen Gebäude stehen blieben und ausstiegen. Es war etwas weiter in der Stadt, aber immer noch in dem modernen Stadtteil. So wie ich das wahrnehmen konnte, war es eine eher teure Gegend mit vielen Clubs und Bars. Keine Ahnung wie sich mein Bruder das leisten konnte, doch ich wollte ihn nicht nach seinen Finanzen fragen. 

Völlig erschöpft schleppten wir meine Sachen nach oben in sein Appartement. Es war wirklich sehr schön. Nicht unbedingt gross, aber genügend Platz für uns Beide. Es war einstöckig mit zwei Schlafzimmern, eine Küche und ein Wohnzimmer vereint mit einem Esszimmer. Es wurde alles sehr hell gehalten und Alles in Allem gefiel es mir wirklich äusserst gut. 

Ich bedankte mich bei meinem Bruder und wünschte ihm noch eine gute Nacht und begab mich dann zügig in mein neues Schlafzimmer. Es hatte ein grosses Eckbett, einen Arbeitstisch direkt vor dem Fenster, einen grossen weissen Kleiderschrank und das ganze Zimmer war mit einem creme farbigen Teppich ausgelegt. Ich schmiss mich auf mein Bett und starrte an die Decke. Ich war müde, doch schlafen konnte ich trotzdem nicht. Also fing ich an, meine Kleider in den Schrank einzuräumen. Keine Ahnung wie lang ich dafür brauchte, ich war wie in Trance- hörte Musik und liess keinerlei Gedanken zu. Als ich auf die Uhr schaute war schon Mitternacht. Ich ging leise in die Küche und setzte mir einen Tee auf. Ich nippte an meinem Tee, als mein Bruder in die Küche kam. "Kannst du auch nicht schlafen?" Ich schüttelte meinen Kopf. Er seufzte und setzte sich neben mich. "Weisst du, ich habe Angst, dass ich von ihnen träumen. Ich weiss ich sollte das nicht- aber ich werde dann immer so traurig...", versuchte ich ihm zu erklären. "Ich weiss was du meinst. Das geht mir genau so. Doch dagegen tun kannst du nicht- mit der Zeit wird der Schmerz weniger. Von ihnen zu träumen muss nicht immer schlecht sein- sehe es als eine Chance, versuche den Traum in etwas positives zu drehen. Vielleicht eine Erinnerung und dann fokussierst du dich auf etwas im Traum, was nichts mit Mom oder Dad zu tun hat. Es kann etwas ganz einfaches sein. Aber fokussier dich darauf und lenke deinen Traum darauf- das spinnt sich dann automatisch zu einer neuen Erinnerung." Ich sah ihn an. Da sprach wohl ganz der Psychiater aus ihm. "Ich werde es versuchen- danke Brüderchen." "Versuch jetzt zu schlafen Schwesterchen" Ich nickte und wir beide gingen wieder in unser Bett. 

Ich konnte nicht sofort einschlafen, doch nach einer halben Stunde fiel ich endlich ins Land der Träume. Tatsächlich sah ich wieder meine Eltern vor mir- als ich noch ein kleines Kind war, gingen wir oft auf diesen kleinen Spielplatz mit einer Schaukel. Sie haben mich immer angestossen und ich habe es geliebt. Im Schlaf lief mir eine Träne die Wange hinunter, doch ich versuchte mich daran zu erinnern was mein Bruder mir eben gesagt hatte. Ich fokussierte mich nur noch auf die Schaukel und blendete meine Eltern aus- und dann dachte ich daran, wie ich mit Mia als ich älter war, immer dort gespielt habe. Einmal waren wir so besoffen, dass ich mich lachen und singend auf die Schaukel gesetzt habe und sich mich angestossen hat, sodass ich gleich vornüber in den Sand fiel. Da holte ich mir eine Gehirnerschütterung. Meine Eltern waren furchtbar wütend und besorgt und... schon waren meine Gedanken wieder bei ihnen, doch dieses Mal kam ich nicht davon weg. Erst um 3 Uhr in der Nacht fiel ich in einen traumlosen Schlaf. 

Ihr dürft mich nicht falsch verstehen- ich dachte gerne an meine Eltern und ich wollte mich an sie erinnern, doch die meist schönen Träume, die ich von ihnen hatte, änderten sich schnell in Alpträume, wie sie mich beschimpften und wie enttäuscht sie jetzt von mir waren. Dies waren keine Erinnerungen mehr, sondern frei erfunden, und trotzdem trafen mich diese Träume sehr. Ich schätze dies waren meine Ängste. Dass sie wütend auf mich wären, dass sie enttäuscht von mir wären, wenn sie mich jetzt sehen würden. Ich wollte dies einfach vorbeugen. 

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Dies war jetzt mein zweites Kapitel. Ich bin unschlüssig, was ich davon halten soll, doch ich wollte zuerst einfach so einen Einstieg machen, um alle Infos grob zu klären

Falls ihr Ideen habt- bitte gerne schreiben, wie gesagt, habe ich keinen Plan was ich schreiben werde- falls ihr also Ideen habt, werden diese bestimmt umgesetzt. 

Ich versuche morgen wieder ein Kapitel rauszubringen, bin aber erst um 19.00 Uhr daheim und muss daher schauen, ob dies zeitlich aufgeht.

Liebe Grüsse und schlaft hoffentlich  gut.❤️

Wörter: 1270

Barcelona mit NeymarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt