Kapitel 4

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Die letzte Woche verlief ziemlich unspektakulär. Abgesehen von essen und Mako Island zu schauen, war ich nicht besonders produktiv. Ich hatte bereits ein paar Diskussionen mit Marc, weil er der Meinung war, es wäre besser, wenn ich mal rausgehen würde. Ich sah seinen Punkt und ich habe mir tatsächlich vorgenommen, mal ein Sightseeing zu machen. Doch irgendwie konnte ich mich einfach noch nicht dazu aufraffen.

Normalerweise wachte ich sanft von selbst um 11.00 Uhr auf, doch heute wurde ich durch ein schrilles Kreischen an meinem Ohr wach. Mühsam schlug ich meine Augen auf und schon hatte ich ein Kissen in der Fresse. Ich konnte aber gar nicht lange sauer sein, denn vor mir stand Mia. Ich kreischte auf und riss sie in eine stürmische Umarmung. "Happy Birthday meine Süsse", rief sie mir glücklich zu. "Jetzt ist es soweit. Jetzt fängt der Ernst der Lebens an." Ich verdrehte meine Augen. Dies hat sie mir bereits all die Jahre davor gesagt. "Ich habe schon richtig viel für heute geplant." Aufgeregt lief sie hin und her. Ich stöhnte auf. "Mia, ich dachte wir würden es uns hier einfach gemütlich machen. Ich habe keine Lust, gross auszugehen." Mit zusammengezogenen Augenbrauen sah sie mich mit wütend funkelnden Augen an. "Nix da! Ich habe bereits alles organisiert. Ich lasse dich sicher nicht an deinem runden Geburtstag hier auf dem Sofa verrotten. Heute wir gefeiert!!" Sie streckte die Faust in die Luft. "Aber..." "Nichts aber, wenns sein muss trage ich dich mit mir mit- und wir beide wissen, dass ich stärker bin als du." Das war allerdings wahr. Ich seufzte resigniert auf und Mia grinste triumphierend. Sie wusste, dass sie gewonnen hat. "Also folgendes: Da du so lange geschlafen hast, können wir gleich mit meinem Programm anfangen. Zuerst erkundigen wir ein bisschen die Stadt- das ist jetzt echt langsam überfällig!!" Da mag sie vielleicht sogar Recht haben, obwohl ich das nie zugeben würde. "Danach kommen wir zurück, essen mit deinem Bruder ganz gemütlich etwas. Und dann gehts erst richtig ab. Wir schmeissen uns in unsere geilsten Partyoutfits und gehen in den Club. Mit ordentlich was auf dem Magen könne wir mehr saufen;)" Das tönte ja alles schön und gut, bis auf das mit dem Club, auf das hatte ich gar keine Lust. "Wir wissen doch nicht mal, was für gute Clubs es hat", wandte ich ein. Sei grinste mich an und ich wusste ich hatte keine Chance mehr. "Dann trifft es sich ja gut, dass ich schon vorgesorgt habe. Mit ein bisschen Recherche und Hilfe von Marc, konnte ich uns den Eintritt in den wohl exklusivsten Club ganz Barcelonas verschaffen. Und du kannst mir glauben, der Eintritt war Schweine teuer- du musst also mitkommen!" "Mia das wäre doch nicht nötig gewesen- ich zahle das selbstverständlich! Wie viel hat es gekostet?" Sie schüttelte den Kopf- "Wenn ich mich recht erinnere, ist heute dein Geburtstag nicht meiner. Sieh es als eine Art Geburtstagsgeschenk." Ich wollte schon was einwenden, doch sie hob ihren Zeigefinger und sah mich mahnend an. Also hielt ich widerwillig die Klappe. Ich wusste, dass ich ihre Meinung nicht mehr ändern konnte. Mia klatschte in die Hände. "Also los jetzt- zieh dich an. Eine ganze Stadt wartet auf uns." Sie grinste mich freudig an und ich konnte gar nicht anders, als ebenfalls zurück zu lächeln. Mia war einfach klasse!

Ich zog mir eine luftige rote Bluse an und weisse kurze Hosen. Gross schminken tat ich mich nicht- eher dezent, fand ich aber einfach angenehmer. Gerade auch bei den Temperaturen und der Sonne. 

Als ich fertig gemacht aus meinem Badezimmer kam, sassen Mia und Marc an dem Tisch und lachten zusammen über irgendwas. Ich fand es toll, dass sich die Beiden so gut verstehen. Es herrschte immer eine gemütliche Atmosphäre mit ihnen und das gefiel mir wirklich sehr. Marc stand auf und drückte mir liebevoll einen Kuss auf den Scheitel. "Alles Gute zum Geburtstag Schüschie." So nannten wir uns immer- keiner weiss genau, was es bedeutet. Es kommt immer auf die Situation drauf an. Lächelnd hielten sie mir einen kleinen Cupcake mit einer Kerze hin. Ich schaute gerührt drauf. "Nun mach schön- wünsch dir was!", drängelte Mia ungeduldig. "Ich will langsam los!" Ich sah sie augenverdrehend an und pustete, nach einem kleinen Ständchen ihrerseits, die Kerze aus. Ich wünsche mir, dass der Schmerz vergeht. Marc legte seinen Arm um mich, als wüsste er genau was ich dachte und drückte mich an sich. Ich schaute zu ihm rauf und er wuschelte mir durch die Haare. "Los jetzt- ich dachte ihr hättet so viel vor?" "Haben wird auch!" Mia hackte sich bei mir ein und zog mich aus der Tür. "Tschüüüsss, wir sehen uns." Und weg waren wir. 

Lachend und immer noch mit unseren Armen eingehackt schlenderten wir durch die Stadt. Ich war froh, dass Mia da war. Ihre positive Art steckte Einen sofort an und es tat mir tatsächlich gut, an die frische Luft und unter Leute zu gehen. Zuerst liefen wir zielstrebig zum Meer und liefen am Strand entlang. Es war wunderschön. Die Sonne schien und die Volleyball- Jungs, welche wir ganz unauffällig abcheckten, waren ebenfalls nicht zu verachten. Wir legten einen kurzen Stopp bei einer Strandbar ein und tranken zusammen einen Cocktail. Wir redeten über alles mögliche, ich war so entspannt, wie schon seit langem nicht mehr. Wir lachten und unterhielten uns über belangloses Zeugs, was uns gerade so einfiel. Ich könnte jetzt nicht mehr sagen, über was wir sprachen, doch ich genoss es mit vollen Zügen. 

Wir bummelten weiter durch die Stadt und langsam gerieten wir in die Shopping street. Ich hasste shoppen. Das war immer so anstrengend, aber mit Mia machte es immer Spass. Unser Humor war es, auf die hässlichsten Stücke zu zeigen und zu sagen, dass das dir doch passen würde. Ich schlug ihr vor eine pinke Latzhose zu kaufen und sie mir, einen violetten mit grünen Weihnachtskugeln bedruckten Schwimmanzug. Schlussendlich kauften wir uns allerdings nichts. Ich hatte nicht gerade viel Geld bei Kasse- ich brauchte unbedingt einen Nebenjob und generell fanden wir nicht wirklich was, was uns zusagte. Wir waren damit beschäftigt uns gegenseitig auszulachen und laut gackernd durch die Schaufenster zu gucken. Die Zeit verging damit wie im Flug. Als es 18.00 Uhr war, machten wir uns deshalb langsam zurück auf den Heimweg. 

Im Appartement wartete bereits Marco auf uns. Er hatte bereits für uns gekocht und den Tisch gedeckt und wir mussten uns nur noch hinsetzen. Ich strahlte ihn an und mir entging nicht, dass Mia ihn ebenfalls entzückt ansah. Ich grinste in mich hinein. Mein Bruder war ein ganz schöner Fang und single. Wer weiss, was da noch alles passieren kann;)

Ich stopfte mir gierig die Fleischpastete in den Mund. "Mhhhhh, du bist ein Gott Marc, ganz ehrlich." Ich stöhnte genüsslich auf. Es schmeckte fabelhaft und wir hauten richtig viel rein. Es war einfach zu gut. Wir erzählten ihm von unserem Tag in der Stadt und er erzählte, dass heute einer seiner Patienten die Therapie beendet hat. Er strahlte dabei über beide Ohren und ich schaute ihn stolz an. Man merkte, wie sehr ihm seinen Job gefällt und wie sehr er es genoss, Leuten zu helfen. Ich war unglaublich stolz auf ihn und gönnte ihm seinen Erfolg von ganzem Herzen. Er war wohl in dieser kurzen Zeit ziemlich aufgestiegen und seine Praxis schien gut zu laufen. Ich freute mich für ihn und auch Mia sah bewundernd zu ihm auf. 

Nachdem wir alle satt gegessen waren lagen wir einfach auf dem Sofa und starrten an die Decke. Ich hatte schon lange nicht mehr so viel gegessen und fühlte mich, als würde ich gleich platzen. Doch Mia liess nicht lange auf sich warten und nach nur 30 Minuten sprang sie auf und klatschte sich tatkräftig in die Hände. "So jetzt wird Party gemacht!" 


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So, jetzt habe ich dieses Kapitel mit Ach und Krach doch nicht fertig geschafft. Ich hatte heute tatsächlich nicht sonderlich viel Zeit, aber ich hoffe, das Kapitel ist trotzdem einigermassen gut gelungen. 

Ich denke sie wird jetzt bald ihre erste Begegnung mit Neymar haben- ich versuche das Ganze aber etwas langsamer anzugehen, da ich persönlich es lieber habe, wenn sich wirklich etwas entwickelt und man nicht innerhalb weniger Tagen sich schon liebt- ich hoffe das stimmt so für euch. 

Falls ihr Verbesserungsvorschläge oder auch Ideen habt- unbedingt sagen, ich bin immer offen für Feedback und Ideen werden wirklich gerne einbezogen!!

Liebe Grüsse an alle ❤️

Wörter: 1395

Barcelona mit NeymarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt