Kapitel 11

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"Valverde- Ich möchte Ihnen Sara, unsere neue Fotografin vorstellen. Sara, das ist unsere Trainer Valverde." "Es freut mich sehr, Sie kennenzulernen Mister Valverde." Ich hielt ihm meine Hand hin, welche er mit einem Händedruck ergriff. "Freut mich ebenfalls Sie kennenzulernen, Miss Rodriguez. Sie werden uns also über die nächsten Trainings hinweg begleiten?" "So siehts aus." Ich versuchte möglichst freundlich zu lächeln. "Gut, dann besprechen wir doch kurz ungeklärte Fragen- Neymar du kannst übrigens gerne zu den anderen trainieren gehen." "Klar doch, Coach" Und weg war er. Jetzt fühlte ich mich ein bisschen aufgeschmissen, denn dieser Valverde sah mich ziemlich streng an. "Nun gut- Das ganze Projekt wird genau 5 Wochen dauern, danach sollte ein Endprodukt vorgewiesen werden können. Wir bereits in der Info beschrieben stand, werden Sie mit 2000 Franken am Ende entschädigt. Der Lohn wird nicht vorgezogen werden können. Wir haben uns überlegt, dass sie grundsätzlich so oft ins Training kommen können wie Sie wollen, allerdings eine mindest Anwesenheitspflicht von zwei Trainingstagen in der Woche herrscht. Wir haben ein Equipment für Sie zur Verfügung gestellt, welches allerdings erst morgen hier ankommen wird. Das heisst, heute können Sie sich mal ein allgemeines Bild von dem Club machen. Der Trainingsplan ist in der Kabine aufgehängt, dort können Sie schauen, wenn Sie hierherkommen wollen beziehungsweise müssen. Ansonsten können Ihnen sicherlich auch die Teamkollegen Auskunft geben. Haben Sie noch irgendwelche Fragen?" Er schaute mich während er redete gar nicht erst an, sondern schenkte seine Aufmerksamkeit bereits den Trainierenden. "Nein, ich denke das hört sich soweit gut an. Falls später Fragen auftauchen sollten, werde ich mich bei Ihnen melden." Er nickte und gab mir dann unmissverständlich zu verstehen, dass meine Anwesenheit nicht mehr benötigt sei. Da ich nicht genau wusste, wo ich mich jetzt hinsetzen sollte, begab ich mich einfach mal zur Tribüne und setzte mich in die erste Reihe. Die ganze Zeit beobachtete ich die Spieler beim Training und ich muss sagen, selbst ich als kein Fussball Experte war beeindruckt. Ich nahm jeden einzelnen Spieler genauestens unter die Lupe. Jeder hatte eine völlig andere Art zu spielen. Alle waren einzigartig und so konnte man auch nicht sagen, welche Art jetzt nun besser war. Ich freute mich schon, morgen jeden einzelnen Spieler genauestens zu filmen, sodass jedermanns Fähigkeit heraussticht. Bei Messi und Neymar verweilte meinen Blick besonders lange. Vermutlich weil ich sie schon etwas kannte, aber auch weil die Beiden doch nochmals ein Ticken besser spielten wie die anderen- fand ich zumindest. In ihrem Zusammenspiel merkte man richtig, dass sie richtig gut befreundet waren. Sie wussten genau wie aufeinander einzugehen, sodass der Andere den Ball perfekt spielen konnte. Es war wirklich beeindruckend. Es war richtig harmonisch, trotz ihrer unterschiedlichen Art. Aber auch Einzeln waren sie nicht zu verachten. Ihre Ballkontrolle war unglaublich. Sie wussten genau mit dem Ball umzugehen. Ihr dribbling war wirklich abnormal gut, aber auch einzelne Tricks hatten sie wirklich gut drauf. In jeder Spielweise war der Charakter der Person gut wieder zu erkennen. Neymar allerdings kam mir ganz anders vor, als er Fussball spielte. Er war nicht mehr arrogant. In seinen Augen leuchtete nur noch pure Freude an dem was er tat. Es war nicht zu übersehen, wie viel Spass ihm das machte und wie wichtig ihm das war. Ich musste unwillkürlich lächeln, als er da so vertieft mit dem Ball jonglierte. Plötzlich hob er seinen Blick und sah mir direkt in meine Augen. Mir stockte kurz der Atem, doch ich fing mich schnell wieder und sah ihn fragend an. Er beschmunzelte mich und zwinkerte mir zu. Da kam wieder sein arrogantes Ego zum Vorschein , welches trotzdem ziemlich charmant war. Da muss ich mir nichts vormachen. Trotzdem hatte ich gemischte Gefühle gegenüber ihm. Er schien lustig und ich konnte mir gut vorstellen, dass wir so eine zum Spass beleidigende, streitende Freundschaft haben könnte, wobei er sicherlich flirten würde. Allerdings müsste ich aufpassen. So jemand wie Neymar könnte alles und jeden bekommen, da ist es kein Wunder, dass sein Ego so gross ist. Doch ich wollte nicht in so eine Falle tappen.

Nun war ein Probespiel angesagt. Neymar und Messi waren in einer Gruppe und für mich war da eigentlich schon klar, wer gewinnen würde. Und so kam es auch. Die gegnerische Gruppe wurde auseinander genommen. Neymar und Messi spielten so schnell und geschickt zusammen, dass die anderen überhaupt nicht mehr nachkamen. Am Ende lagen alle verschwitzt auf dem Boden und übergossen sich mit Wasser, während Messi und Neymar sich gegenseitig umarmten und die anderen "aufmunterten". Nach einer kurzen Dehnrunde für alle- erwähnenswert dass das echt lustig aussah- war das Training dann fertig. 3 Stunden waren das etwa. Ich muss sagen, es war sehr unterhaltsam, daher ging die Zeit ziemlich schnell um. Während alle bereits unter die Dusche gingen, blieb Neymar noch auf dem Platz und schoss Schüsse aufs Tor. Er übte ein paar Tricks, jonglierte und übte Freischüsse. Unverbitterlich übte er immer weiter, bis er schliesslich eine Stunde später zu mir kam. Keine Ahnung wieso ich noch geblieben bin, doch ich war fasziniert und ich hatte auch keine grosse Lust eine Stunde Heim zu laufen. Ich würde wohl die ÖV nehmen, auch wenn mir da immer etwas unwohl ist alleine. Aber ich würde mich eh daran gewöhnen müssen. Heute war Montag und jetzt war etwa 20:00 Uhr. Ich habe mir den Trainingsplan vorhin kurz abfotografiert, als ich aufs Klo musste und habe gesehen, dass die Trainingszeiten immer etwas variieren. Montag und Freitag waren sie von 16:00-19:00 Uhr und Dienstag, Mittwoch, Donnerstag von 09:00-11:00 dann 1.5 Stunde Pause und dann nochmals von 13:30-15:00 Uhr. Am Mittag zu üben war sicherlich sehr anstrengend in dieser Hitze. Samstags fand das Training nur am Morgen von 08:00-11:00 Uhr statt und am Sonntag hatten sie frei.

"Und was sagst du- Spielen wir gut?" Neymar hatte sich neben mich gesetzt. "Ja- ich muss zugeben, ihr seid gar nicht mal schlecht." "Natürlich nicht. Wir sind ziemlich super, wenn ich das mal so sagen darf." Danach schwiegen wir eine Weile und sahen in die Ferne. Es war keine unangenehme Stille, ich genoss sie. Wir Beide hängten unseren Gedanken nach, während ich an meine Eltern dachte und was ein Job ich wohl noch annehmen könnte, war Neymar in seinen eigenen Gedanken vertieft. Schliesslich erhob er sich und zog mich ebenfalls auf die Beine. "Komm- wir sollten langsam los. Wie bist du hierher gekommen?" "Ich bin gelaufen" "Wohnst du hier in der Nähe?" "Liegt wohl im Auge des Betrachters- also heute morgen brauchte ich zu Fuss 1 Stunde, daher werde ich jetzt wohl die ÖV nehmen." "Ach Quatsch- ich nehme dich mit." "Nein nein, ist schon gut- das musst du nicht. Ich komme schon klar." "Das war keine Frage- ich bestehe darauf!" Ich seufzte geschlagen. Es war ja eigentlich ganz nett von ihm und ich hatte wirklich keine Lust jetzt noch auf die ÖV zu gehen. "Na gut- aber nur dieses eine Mal!" "Natürlich." Er öffnete mir die Autotür zu seinem Ferrari. Richtiger Gentleman. Der Bre fährt einfach einen Ferrari. Was ein Auto. Also eigentlich beeindrucken mich Autos nicht besonders. Doch selbst ich konnte das Geld förmlich riechen im Auto. Was ebenfalls nicht beeindruckend war, aber dennoch auffallend. "Also- wohin solls gehen?" Ich nannte ihm meine Adresse, welche er ins GPS eingab. Andere Frauen würden wohl in den Ohnmacht fallen, wenn sie einfach mal so im Auto mit Neymar sassen. Doch ich sah ihn einfach als eine normale Person an. Jetzt wo ich ihn kennengelernt habe, denke ich nicht an sein Geld oder an seinen Erfolg. Ich sehe einfach eine normale Person vor mir, die Leidenschaft und Schalk besass. "Fahr bitte nicht zu schnell." Er grinste und bretterte dann volle Kanne los. Er fuhr viel zu schnell- er fuhr gut, keine Frage und ich fand es schon immer attraktiv, wenn ein Mann gut Auto fahren konnte. Doch das hiess nicht schnell und auch nicht dass ich ihn jetzt attraktiv fand, denn in diesem Moment sah ich nur meine Eltern vor mir, die durch einen Autounfall ums Leben kamen. Ich fing an schneller zu atmen und einzelne Tränen bannten sich aus meinen Augen. Mir wurde schwindelig und ich krallte mich noch fester in den Ledersitz. "Halt an." Ich flüsterte nur, doch Neymar warf mir aus dem Augenwinkel einen Blick zu. Er schien wohl zu bemerken, dass was nicht stimmte, denn er hielt augenblicklich an und fuhr an den Strassenrand. "Sara? Alles okay?" Er sah mich besorgt an, während ich versuchte meinen Atem unter Kontrolle zu bekommen. Ich sagte nichts und versuchte mich zu konzentrieren. Ohne ein Wort zu sagen, reichte er mir eine Wasserflasche, aus welcher ich gierig ein paar Schlücke nahm. "Atmen Sara- Atmen. Zähle langsame auf 10 und atme durch die Nase ein und durch den Mund aus." Ich tat was er mir sagte und merkte wie ich langsam ruhiger wurde, als er mit mir zusammen mitatmete und so den Rhythmus vormachte. Nach etwa 10 Minuten fühlte ich mich wieder etwas besser. Ich nahm nochmals einen Schluck aus der Flasche und schloss meine Augen. Ich war wahnsinnig erschöpft. "Tut mir Leid- ich wusste nicht, dass das ein Trigger für dich ist", hörte ich Neymar wie durch einen Schleier sagen. "Alles gut- danke für deine Hilfe", murmelte ich noch, bis ich schliesslich in einen tiefen Schlaf fiel. Ich wusste, dass das nicht seine Absicht war und jetzt im Nachhinein ist er eigentlich nicht mal so schnell gefahren. In diesem Moment kam es mir einfach so vor. Der Fakt, dass er mir so gut helfen konnte, zeigte mir, dass er wohl auch Erfahrung mit Panikattacken gemacht hatte. Kein Wunder- als Fussballer ist man ständigem Stress und Hass ausgesetzt...

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Ich habe zwei Fragen für die nächsten Kapitel: 

1. Soll Neymar auch in dieser Geschichte seinen Sohn Davi haben? 

2. Was soll die Aufstellung von FC Barcelona sein- Soll ich einfach die Mannschaft von PSG nehmen oder die alte Aufstellung von Barcelona, als Neymar dort war oder die jetzige Aufstellung von Barcelona mit Gavi und so? 

Noch einen schönen Sonntag euch❤️

Wörter: 1656

Barcelona mit NeymarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt