Kapitel 7

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Ich sass nun schon seit geschlagenen zwei Stunden vor meinem Computer und suchte für Nebenjobs. Bis jetzt wurde ich noch nicht im Entferntesten fündig. Mia war bereits früh am Morgen abgereist und Marc befand sich gerade in seinem Geschäft. Müde klappte ich meinen Laptop zu. Mir brummte den Kopf- Ich hatte einen ganz fürchterlichen Kater. Ich war mich an das Feiern überhaupt nicht mehr gewöhnt. Um immerhin ein bisschen produktiv heute zu sein und mein Versprechen einzuhalten, fing ich an zu backen. Ich backte schon immer gerne und war mittlerweile richtig gut darin geworden. Ich beschloss allerdings nichts allzu aufwendiges zu machen, sondern lieber seinen simplen Lieblingskuchen. Schokoladenkuchen, versteht sich von selbst. Ich wirbelte in der Küche umher und mischte alle Zutaten zusammen. Eine halbe Stunde später war mein Kuchen im Ofen. Die 40 Minuten, die er brauchte, verbrachte ich damit, mich wieder meinem Nebenjob zu widmen. Die Suche war frustrierend. Ich fand einfach nichts. Als ich bereits aufgegeben hatte und ein bisschen durch mein Instagram scrollte, viel mir eine mir vorgeschlagene Anzeige auf. "Fotograf/in gesucht!" Ohne viel nachzudenken klickte ich darauf. Vor nicht allzu langer Zeit, hatte ich mir noch überlegt, ob ich doch nicht Fotografin werden sollte, schlussendlich habe ich mich allerdings für Medizin entschieden. Nichts desto Trotz fotografiere ich, glaube ich zumindest, ganz gut und ich hatte oft Komplimente für meine Bilder bekommen. Das Fotografieren ist und bleibt eine unglaubliche Passion von mir. Die Anzeige wurde von einem Fussballclub aufgegeben= FC Barcelona, ich kannte mich mit Clubs allerdings nicht wirklich aus. 

Zuerst musste ich mich registrieren(meine Email/Kontaktdaten angeben etc.)und danach konnte ich einen kleinen Infotext zu diesem Job lesen. "Wir suchen einen talentierten Fotografen/eine talentierte Fotografin, die uns die nächsten Wochen im Training verfolgen wird. Am Schluss werden viele gute Fotos, Videos und ein grosses zusammengeschnittenes Video gebraucht. Das Ganze wird etwas mehr wie ein Monat andauern und das Endprodukt wird mit 2000 Euro belohnt. Weitere Details werden persönlich mit Ihnen besprochen"

Ich schnappte nach Luft. Das wäre perfekt!! Ich liebte es zu fotografieren und den Lohn konnte ich wirklich gut gebrauchen. Aufgeregt klickte ich weiter. Viel musste ich nicht mehr ausfüllen, am Schluss des Formulars wurde allerdings verlangt, dass man seine sieben besten Bilder hochlädt und abschickt. Ich versuchte möglichst unterschiedliche Fotos auszuwählen, sodass alle meine Qualitäten widergespiegelt wurden. Dazwischen holte ich meinen Kuchen aus dem Ofen und liess ihn abkühlen, beinahe hätte ich ihn vergessen. Nach einer weiteren Stunde war ich zufrieden. Ich schickte meine Bewerbung ein und lehnte mich zurück. Der Job wäre perfekt für mich, doch ich machte mir nicht allzu grosse Hoffnungen, da mussten doch tausende Angebote einfliegen, die Chance, dass ausgerechnet ich ausgewählt werden sollte, war sehr gering. Egal, probieren geht über studieren, verlieren konnte ich ja nichts.

Zufrieden platzierte ich den letzten Marzipan-Schmetterling auf der Glasur. Der Kuchen sah gut aus, wenn ich das mal so sagen darf. Da ich eine nette Schwester sein wollte und auch an die frische Luft musste, beschloss ich, den Kuchen persönlich vorbei zu bringen. Da seine Visitenkarten überall in der ganzen Wohnung rumlagen, war es ein Leichtes, seine Geschäftsadresse ausfindig zu machen. Ich warf mir geschwind meine Jacke über, packte den Kuchen in eine Tasche und stiefelte los. Die Jacke war mir dann doch ein bisschen zu heiss, also zog ich sie wieder aus und band sie mir um die Hüfte. Wie unnötig. Mit meinem IPhone und Googlemaps direkt vor meinem Gesicht lief ich durch die Strassen. Vielleicht hätte ich bedenken sollen, dass mein Bruder mit dem Auto zur Arbeit fuhr und der Weg zu Fuss dementsprechend auch eher lang sein würde. Zuerst hatte ich gar nicht geschaut wie lange es geht, doch nach 30 Minuten kam ich dann doch auch mal auf die Idee. Noch eine ganze Stunde!! Wie toll- weil ich ja auch soooo sportlich bin. An meiner Kondition könnte ich wirklich mal arbeiten. Ich nahm mir immer wieder um drei Uhr Nachts vor, ab jetzt jeden Tag ein Homeworkout zu machen oder ins Gym zu gehen. Diese Motivationsschübe hielten meistens bis zum Morgen an. Danach ass ich wieder Chips und pflanzte mich aufs Sofa.
Völlig ins IPhone vertieft, stiess ich prompt in jemanden hinein. Zum Glück fiel ich nicht hin, sonst wäre mein Kuchen futsch gewesen. "Tut mir Leid", sagten wir unisono. Ich hob meinen Blick und sah in ein leider nur allzu bekanntes Gesicht. Vor mir stand ein frech grinsender Neymar. Wie viel Pech kann man eigentlich haben? "Oh Gott", murmelte ich fassungslos und auch er sah mich nur schief an. "Moment mal, du bist doch die Kleine von gestern!" Pah von wegen Kleine- so wie ich das sehe, war der maximal 5 Centimeter grösser als ich, aber ok. "Sieht ganz so aus." Ich könnte ihm Erdboden versinken, so unangenehm war mir das. Ich konnte mich noch an alles erinnern, und hatte wohl nicht gerade einen guten Eindruck hinterlassen. Neymar fing an, noch breiter zu grinsen. "Was ein Zufall." Er sah schmunzelnd zu mir. "Ja, die Welt ist klein." Ich versuchte es ebenfalls mit einem Lächeln, doch das sah wohl ziemlich mickrig aus, denn er fing an zu lachen. Vielen Dank auch an diesem Punkt. Mit seinen Zähnen könnte er bestimmt für eine Zahnpasta-Werbung auftreten, das muss man ihm lassen "Es trifft sich eigentlich ganz gut, dass ich dir noch einmal über den Weg laufe, dann kann ich mich ja auch gleich für mein Benehmen gestern entschuldigen." Ich sah ihn überrascht an. Das habe ich jetzt nicht kommen sehen, und in nüchternem Zustand betrachtet, habe ich mich genauso daneben benommen. "Oh, ähm danke. Dann sollte ich mich wohl auch entschuldigen- ich war gestern ziemlich dicht und nicht mehr bei klarem Verstand." Ich kratzte mich verlegen am Kopf. "Ja, das habe ich mir bereits gedacht. Das Selbe gilt allerdings auch für mich- normalerweise lasse ich mich nämlich nicht so leicht ablenken." Er zwinkerte mir zu. Ich stand völlig auf dem Schlauch, was wollte er mir damit bitte sagen? Als ich nichts darauf erwiderte, grinste er noch einmal und machte sich dann weiter auf seinen Weg. "Einen schönen Tag noch- vielleicht sieht man sich ja wieder mal." Und dann lief er an mir vorbei. "Ja, gleichfalls", murmelte ich etwas verwirrt. Als ich bereits 5 Minuten weitergelaufen bin, traf mich dann die Erkenntnis. Das war eine Anspielung auf gestern Abend und seine Bemerkung auf mein Outfit! "Idiot" Und ich habe nicht mal etwas auf diese offensichtliche Provokation geantwortet- doch ich habe es auf den ersten Moment nun mal wirklich nicht gecheckt. Und dann noch sein arrogantes Grinsen dazu. Immerhin hatter er sich entschuldigt, aber trotzdem, der Typ kam mir ganz schon frech und gar arrogant rüber. Ich schüttelte meinen Kopf. Die Chance, dass ich ihn noch mal ein drittes Mal sehen werde, um ihn genauer zu analysieren, war nun wirklich klein. Ich seufzte genervt und lief tatsächlich noch schneller weiter. 

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Ich  weiss, dass ich nicht ganz regelmässig Kapitel poste- ich entschuldige mich dafür, aber ich habe zum Teil einfach nicht so viel Zeit und manchmal um ganz ehrlich zu sein, auch nicht die grösste Motivation dazu. Ich hoffe aber, das ist in Ordnung so und stört nicht allzu fest. 

Morgen kommt wahrscheinlich kein Kapitel raus- ich komme Montags und Dienstags erst um 7 Uhr Nachhause und schreibe dann wahrscheinlich nicht gross weiter. 

Falls ihr irgendwelche Ideen oder Tipps habt, sind diese wie immer sehr willkommen- ich würde meine Geschichte nämlich nur zu gern verbessern und mehr nach eurem Geschmack richten. 

Liebe Grüsse an alle und einen guten Start in die Woche❤️

Wörter: 1248

Barcelona mit NeymarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt