Kapitel 6

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Sicht von Neymar:

Fassungslos kratzte ich an meinem Kopf. Was war das denn bitte für einen Auftritt? Ich taumelte auf das Sofa. "Tut mir Leid Jungs, das Getränk ist mir abhanden gekommen." Sie grinsten sich gegenseitig an un stiessen mir in die Seiten. "Ja ja, wir verstehen schon", Mbappé zwinkerte mir zu. Ich stöhnte nur genervt auf und liess mich nach hinten in die Kissen fallen. Die Decke drehte sich vor meinen Augen, sodass ich diese schloss. Ich hatte eindeutig über die Stränge geschlagen und mein Verhalten dieser Frau gegenüber, lässt sich auf das zurückführen. Wobei man fairerweise sagen muss, dass sie auch gleich darauf ansprang und ebenfalls nicht mehr ganz nüchtern war. "Sagt mal, bin das nur ich, oder kam die mir irgendwie bekannt vor?", fragte uns Ramos. Ich hatte ebenfalls bereit das unangenehme Gefühl, sie von irgendwoher zu kennen, doch mir wollte einfach nicht einfallen von wo. Messi schlug sich an die Stirn. "Aber klar doch, das ist doch die, die dein Titelbild in der "la Vanguardia" ruiniert hat." Er hatte Recht- durch den Alkohol und ihre andere Aufmache, hatte ich sie fast nicht erkannt. Doch jetzt fiel es mir wie Schuppen vor die Augen. Auch die anderen sahen sich erleuchtet an. "Boah Messi wieder mal unser Big Brain." Ich sprang auf ihn und wuschelte ihm durch die Haare. "Ich verpiss mich dann mal- morgen haben wir schliesslich Training." Ramos hob die Hand und ging aus dem Raum. Nun fing sich an die Gruppe immer mehr aufzulösen, bis schliesslich nur noch ich und Messi da waren. "Na sag schon- wie geht es dir, ich merke doch, dass du seit du zurück bist, etwas zerstreut bist." Messi sah mich auffordernd an. Ich seufzte- Er merkte aber wirklich auch alles, doch ich war froh, dass er es ansprach. Er war mein bester Freund und ich weiss, dass ich ihm alles erzählen kann. "Bruno hat mit mir über Nachrichten Schluss gemacht." Mehr war nicht zu sagen. Sie hatte ohne Begründung geschrieben, dass es vorbei mit uns wäre, da sie kein Interesse mehr hätte und hat mich dann blockiert. Ich hatte schon seit längerem das Gefühl gehabt, dass etwas nicht stimmte. Ich war mir nicht ganz sicher, ob sie mich nur wegen dem Geld ausgenutzt hat und ob sie mich betrogen hatte. Doch jetzt, nach dieser Nachricht, war klar, dass etwas ganz falsch lief. Messi sah mich nur an und zog mich dann in eine brüderliche Umarmung. "Dann war sie wohl einfach nicht die Richtige." Ich nickte dankbar und er klopfte mir auf die Schulter. Dann hielt er mir die Hand hin und zog mich nach oben. "Komm, lass uns gehen und unseren Kater möglichst ausschlafen." Mit unseren Armen über die Schulter des jeweils anderen torkelten wir nach draussen.

Wieder Sicht von Sara:

Ich suchte jetzt schon seit einer geschlagenen Stunde nach Mia. Ich konnte sie einfach nirgends ausfindig machen und an ihr Handy ging sie ebenfalls nicht. Ich zu meinem Teil wollte jetzt eigentlich nach Hause, wir waren doch schon lange hier und der Spass am Feiern war mir etwas vergangen. Da sah ich sie. In einer dieser VIP Loungen steckte sie einem Mann die Zunge in den Hals. Ich wollte da eigentlich wirklich nicht näher hingehen, doch ich wollte ihr sagen, dass ich schon mal gehen würde. Ich tippte ihr also auf die Schultern und sie sah mich, mitten in der Bewegung innehaltend, unschuldig an. "Ich rufe mir ein Taxi- aber du kannst ruhig noch etwas bleiben", ich zwinkerte ihr verschwörerisch zu. "Du gehst schon?" Ich nickte. "Dann komme ich natürlich mit!" Sie wollte sich schon von dem Typen losmachen, doch ich hielt sie zurück. "Nein! Du kannst wirklich bleiben, das macht mir ehrlich nichts aus. Hab Spass!!" Sie sah mich zweifelnd an und ich nickte noch einmal, um meine Worte zu bekräftigen. Sie seufzte resigniert auf und umarmte mich dann. Als ich aus dem Club ging, drehte ich mich nochmals um, um ihr zuzuwinken, doch sie war schon wieder beschäftigt. Ich schüttelte kichernd meinen Kopf. Draussen war weit und breit kein Taxi zu sehen. Genervt schrie ich auf. Dann hiess es wohl laufen. Die Wohnung war zum Glück nur 20 Minuten weg, dennoch, besoffen war das ein ganz schön langer Weg und mit meinen High-heels sowieso. Nach 5 Minuten zog ich sie aus. Das wurde mir zu dumm hier und so lief ich Barfuss weiter. Alleine um 2 Uhr Nachts in einem doch sehr aufreizenden Outfit in Barcelona umher zu laufen, ist nicht so die beste Idee. Überall waren Kerle, die mich mit ihren Blicken förmlich aufassen und mir Sachen zurufen. Es war ganz schön unangenehm und als irgend so ein Obdachloser Kerl auf mich zukam, fing ich an zu rennen. Nach 5 Minuten des Rennens, war ich komplett orientierungslos. Ich hatte keine Ahnung wo ich war. Ich war beim Strand angekommen, keine Ahnung wo genau, aber da war Sand und Wasser. Planlos setzte ich mich in den Sand und starrte in die Sterne. Mein Heimweh kam so schlagartig, dass mir die Luft wegblieb, als ich bitterlich anfing zu weinen. Ich brauchte meine Eltern. Sie sollten doch einfach bei mir sein. Ich liess mich nach hinten fallen und liess meinen Tränen freien Lauf. Ein Schluchzen verliess meine Kehle und ich schlug mir die Hände vor mein Gesicht. Ich wünschte mir, jemand wäre gerade bei mir. Jemand der mir helfen würde, diesen Schmerz zu überstehen. Klar mein Bruder war Klasse, doch er musste genau das Selbe auch für sich selbst verarbeiten. Und er konnte sich durch die Arbeit ablenken. Ich versprach mir daher, dass ich mir gleich morgen einen Nebenjob suchen würde. Ich brauchte Ablenkung dringender denn je und Mia würde morgen leider schon wieder abreisen.
Ich setzte mich entschlossen auf, wischte mir die Tränen aus dem Augenwinkel und fing an eine Sandburg zu bauen. Ablenkung. Für mich selbst machte ich währenddessen eine to-do-Liste.
1. einen Job suchen, der mich voll in Anspruch nehmen würde.
2. Marc, mit dem damit verdienten Geld, die Hälfte der Miete zahlen.
3. Freunde finden- soziale Kontakte sind wichtig.
4. neue Klamotten und neuer Haarschnitt=neuer Mensch
Mein Telefon klingelte. Marc. „Scheisse" ich fluchte, ich hatte ganz vergessen, dass er sich Sorgen machen könnte. Schnell nahm ich an. "Sara?! Geht es dir gut- wo bist du?!!" Er schien gestresst und ich fühlte mich unglaublich schlecht. "Mir geht es gut, mach dir keine Sorgen, ich habe mich aber gewissermassen verlaufen." Auch wenn er mich nicht sehen konnte, sah ich zerknirscht in den Sand. Er seufzte erleichtert auf. "Schick mir deinen Standort, ich komme dich abholen."
So kam es, dass ich die Nacht doch nicht im Sand verbringen musste, sondern in meinem weichen Bett schlief. Ich habe meinem Bruder tausendmal danke gesagt und werde ihm morgen einen Kuchen backen.

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Ich weiss, ich habe etwas länger für dieses Kapitel gebraucht. Aber unter der Woche, während der Schule, bin ich einfach so unglaublich müde, dass ich quasi nur schlafe.
Ich hoffe ihr versteht das,
Liebe Grüsse an euch alle ❤️

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Barcelona mit NeymarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt