Türchen 2

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Weihnachtslichter

Zur Weihnachtszeit Abend durch die Stadt zu laufen war eines der besten Dinge, die man in der Winterzeit machen konnte. Deshalb lief Marie an diesem Freitag Abend durch die Stadt. Sie genoss es, sich die Beleuchtungen anzusehen. Auch als Kind hatte sie es auch schon geliebt, durch die Stadt zu gehen, um sich die Lichter anzuschauen. Allerdings hatte sie im laufe der Jahre feststellen müssen, das es immer weniger Lichter in und an den Häusern gab. Es war wirklich schade, dass viele nachkommende Generationen nicht diese Magischen Lichter sehen konnten, so wie sie es in ihrer Kindheit getan hatte.
Während sie so in der Innenstadt umher lief merkte sie kaum, wo ihre Füße sie hin trugen. Sie Lief durch die Strasse, immer den Lichtern hinterher, bis sie in etwas, oder besser gesagt in jemanden hinein lief.
,,Aus, man pass doch auf.", fluchte die Person und bückte sich, um etwas vom Boden aufzuheben.
,,Oh, es tut mir wirklich leid. Ich habe nicht aufgepasst.", meinte Marie und sah den Jungen an, der sich vor ihr aufrichtete und sicher einen, wenn nicht sogar anderthalb, Köpfe größer war als sie. Er sah sie etwas Verwundert an. ,,Schon gut, aber warum hast du nicht aufgepasst?", fragte er direkt. ,,Oh, ähn ich habe zu sehr auf die Weihnachtsbeleuchtung geachtet.", sagte Marie und wurde rot im Gesicht. Der Junge sah sich verwirrt um. ,,Sonderlich viel ist aber nicht zu sehen.", meinte er und steckte sein Handy, dass im heruntergefallen war. ,,Ja, leider sind es nicht mehr so viele Lichter wie früher. Ich weiß noch, wie fast jedes Fenster bunt erleuchtet war, als ich klein war. Es ist so schade, dass andere Kinder das nicht sehen können.", schwärmt Marie und sah sich mit glänzenden Augen um. Auch der Junge sah sich um. ,,Oh, tut mir leid, ich rede zu viel oder?", meinte Marie verlegen und sah zu Boden. ,,Ach was, du hast recht. Es ist schön zu hören, dass jemand so begeistert von Weihnachten redet.", meinte er mit einem Lächeln. Marie sah auf. ,,Ja, aber es ist schade, das man nicht mehr so viele Lichter sieht.", meinte sie und sah ihn an. Auch er sah sie offen an. ,,Warst du schon mal im Lichtergarten?", fragte er Marie. ,,Wo?", fragte sie verwundert. Von einem Lichtergarten hatte sie noch nie gehört. ,,Hast du Zeit?", meinte der Junge einfach. ,,Ja, schon.", fing sie an. ,,Gut, dann komm, ich zeig es dir.", meinte er und griff nach ihrer Hand.
Dann lief er los und Marie folgte ihm verwundert. Immer wieder viel ihr Blick auf ihre Hand, die so klein in der Hand des Jungens wirkte. Am Anfang zog er sie mehr hinter sich her, doch dann liefen sie im gleichen Tempo neben einander her. Sie liefen verschiedene Straßen entlang und bogen um verschiedene Ecken, bis Marie sich nicht mehr sicher war, wo genau sie sich befanden.
Dort stand ein Haus, das aussah, als sei es aus einer anderen Welt.
In diesem Garten waren seltsame formen aus Eis gebildet, die alle mit verschiedensten Lichtern, in den unterschiedlichsten Farben, beleuchtet waren. Zwischen diesen Unbekannten, aber schönen Figuren standen alle möglichen Lichtfiguren, wie Rentiere, Schneemänner, Weihnachtsmänner und vieles mehr.
,,Wow, was ist das?", fragte Marie mit einem gewissen Glanz in den Augen. ,,Das ist der Lichtergarten. Heir wohnt ein älteres Ehepaar, das jedes Jahr so ein weihnachtliches Wunderland in ihrem Garten erschaffen. Man kann auch rein gehen.", erklärte er. ,,Wirklich?", hackte Marie nach und sah zu ihrem Begleiter. ,,Klar, hast du Lust?", fragte er und hielt ihr eine kleine Gartentür auf, an der wirklich ein Schild mit der Aufschrift 'Durchgehen und anschauen Ausdrücklich erlaubt.', darauf hing.
,,Auf jeden Fall.", meinte sie und ging durch das Tor. Der Junge folgte ihr.
Es war wirklich, als hätten sie eine andere Welt betreten. ,,Wie geht den das?", sagte Marie mehr zu sich selbst, als zu irgend jemanden bestimmten. Aber sofort war die angenehme Stimme des Jungen zu hören. ,,Ich kenne die Hausbesitzer schon länger. Sie hatten einmal versehentlich die Rasenspränkelanlage angelassen und es waren über Nacht die interessantesten Eisfiguren entstanden. Jetzt machen sie das immer mit dem übrichgebliebenen Wasser, das sie über das Jahr hinweg zum Gießen von Pflanzen verwendet haben. So entstehen jedes Jahr die interessantesten Figuren und sie sehen nie gleich aus.", erklärte er. ,,Das klingt aber schön. Danke... Ähm, wie heißt du eigentlich?", fragte sie, denn ihr war gerade aufgefallen, dass sie den Namen des Jungen ja gar nicht kannte. ,,Stimmt ja, ich bin Luka.", stellte sich der Junge vor und hielt ihr die Hand entgegen. ,,Marie, freut mich dich kennen zu lernen.", meinte Marie und ergriff die Hand von Luka.
Sie schlenderten weiter, über einen platt getrampelten Pfad im Schnee, durch den Garten. Sie bestaunten hier und da die Figuren und Lichter.
Auch wenn immer ein gewisser Abstand zwischen Marie und Luka herrschte, so konnte sie doch immer seine Nähe und Wärme spüren. Der Weg führte sie zu einer Trauerweide, deren herabhängende Äste einen glitzernden Vorhang bildeten. Denn überall funkelten Eiskristalle in den Ästen. Luka strich die Äste beiseite, da der Weg unter dem Baum weiter ging. Marie lief mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen weiter. Es war ziemlich geschützt zwischen den Ästen der Weide und sie sah nach oben, da auch dort Lichter angebracht waren. Da Marie nach oben sah, sah sie die gefrorene Stelle auf dem Boden nicht.
Als sie nur halb darauf trat rutschte ihr Fuß weg. Marie schrie erschrocken auf, doch da hatte Luka schon reagiert.
Keine Sekunde später hielt er Marie, die halb in der Schwebe war, mit seinen Armen fest und blickte ihr in die Augen.
Die gesamte Atmosphäre um die beiden herum schien zu knistern. Auch die beiden spürten das Knistern deutlich. Etwas an Marie zog Luka an und er beugte sich ein Stuck weiter nach vorne. Auch Marie streckte sich ihm entgegen und die Lippen der beiden Berührten sich. Berührten sich in einem Kuss, der sie alles um sie herum vergessen leis.

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Hey, und wie ist es bei euch?
Kennt ihr es, wenn jedes Fenster in einer Stadt oder in einem Dorf leuchtet?
Habt ihr Lichter in eurem Fenster?

Weihnachts-OnshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt