Türchen 3

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Busfahrt ins neue

Der Bus war brechend voll. Viele hatten mehr als eine Tasche dabei. Aus einigen schauten verpackte Geschenke heraus. Es war wieder soweit. Alle drehten wegen der Geschenkejagt durch. Es dauerte noch 21 Tage, bis zum heiligen Abend und mit einer ziemlich hohen Wahrscheinlichkeit würden all diese Leute noch einmal einkaufen gehen müssen. Aber natürlich hatten sie sich dazu entschieden auch heute den ganzen Bus zu verstopfen.
Genervt stand ich im Bus und hielt mich an einer Stange fest. Als der Bus die nächste Bushaltestelle ansteuerte stöhnte ich innerlich auf, den an diese Haltestelle standen eine Menge Leute. Wie erwartet drücken alle in den bereits schon vollen Bus. Auch ich wurde dadurch noch enger an eine Sitzreihe gedrückt. Der Bus fuhr los und alle, die im Bus standen wurden durchgeschüttelt. Irgendjemand stieß bei jeder Kurve und bei jeder Kleinigkeit gegen mich. Das war extrem nervig und ich wollte gerade etwas sagen, als ich merkte, dass hinter mir Bewegung aufkam. Ich blickte über meine Schulter und sah, dass sich ein Junge hinter mich gestellt hatte. Ein Mann sah ihn etwas säuerlich an, doch er ignorierte es gekonnt.
Auch durch meinen warmen Wintermantel konnte ich spüren, dass seine Brust meinen Rücken berührte.
Der Bus bremst auf einmal scharf ab und alle geraten ins Taumeln. Es ist furchtbar schwer sich auf den Beinen zu halten. Von den Seiten drücken Taschen und Schultern. Ich will einen Schritg machen, um stabiler zu stehen. Leider trete ich dabei auf eine nasse Stelle, die durch den geschmolzene Schnee der Schuhe verursacht wurde. Ich rutsche weiter, bis ich eine Hand an meiner Hüfte spüre, die mich festhält und an eine Brust zieht. Durch das rutschen und den Rick des griffes habe ich mich gedreht und mein Gesicht landet an der Brust der Person, die mich hält.
Ich schaue auf und genau in die Augen des Jungen, der sich hinter mich gestellt hat. Auch er sah mich an. Seine Augen fesselte mich. Diese Farbe, ich bin mir nicht sicher, ob ich je Mals so eine Farbe gesehen habe.
Die lauten Rufe der anderen Fahrgäste rissen mich aus meinen Gedanken. Ich räuspere mich und der Junge ließ mich los. Da ich es unhöflich fand blieb ich einfach mit dem Gesicht zu ihm stehen, auch wenn ich ihn nicht kannte.
Keine fünf Minuten später bog der Bus ruppig in eine Kurve und ich fiel wieder auf den Jungen, der mich auffing, als habe er nie etwas anderes gemacht. Wieder beschwerten sich einige Fahrgeste.

Als ich mich dieses mal wieder aufrichtete ließ der Junge seine Hand auf meiner Hüfte. Das störte mich aber gar nicht.
Nucht ein mal das große geschaukel störte mich noch. Es schien, als sei alles nur noch halb so schlimm.
Dann erreichte der Bus leider meine Station und ich musste mich aus dem Bus nach draußen drängen. Nach draußen und somit weg von dem Jungen, der doch ohne das ich mit ihm geredet hatte etwas besonderes für mich geworden war.

Es war um einiges kälter als im Bus und ich steckte meine Hand in meine Manteltasche. Darin viel mir das Rascheln eines Zettel auf, der davor definitiv nicht in meiner Tasche war. Ich zog ihn hervor und faltet ihn auseinander. Darauf stand eine Handy Nummer und ich sah zu dem Bus, der noch nicht losgefahren war.
Der Junge sah aus dem Fenster zu mir. Dann zwinkerte er mir zu und ich musste lächeln. Als der Bus weiter führ sah ich ihm hinterher. Aufeinmal fühlte ich mich ganz warm.
Etwas kaltes auf meiner Wange ließ mich aufblicken. Schneeflocken lösten sich aus den Wolken und fielen leise und kalt zu Bode. Aber für mich gab es in diesem Moment nichts schöneres.
Ich tippe die Nummer, die auf dem Zettes stand, in mein Handy und tippe auch gleich eine Nachricht.
Mal schauen, was sich aus dieser Begegnung ergeben würde.

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