TAG 2 .ೃ࿔ family line² • 𝐜𝐨𝐢𝐧𝐜𝐢𝐝𝐞𝐧𝐭𝐚𝐥𝐥𝐲

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❗️trigger warning: signs of mental abuse/ bad relationship with parents❗️
Wenn ihr mit solchen Themen nicht gut umgehen könnt und es wisst, bitte ich euch, an dieser Stelle nicht weiterzulesen. Wenn ihr Hilfe braucht, wendet euch bitte an jemanden.
Telefonseelsorge Deutschland:
0800-1110111
Telefonseelsorge Österreich:
142 oder 147
Telefonseelsorge Schweiz:
143 oder 147
(Nicht wundern: Das sind bundesweite Rufnummern, also so wie die der Polizei oder Feuerwehr.)








— 02. APRIL: MILA
🎞🩰🌪

„ it's no big surprise
you turned out this way
when they closed their eyes
and prayed you would change "


„ it's no big surpriseyou turned out this waywhen they closed their eyesand prayed you would change "

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STUTTGART. 2022. Mit einem lauten Seufzer stützt Mila ihren Kopf in beide Hände. Seit mindestens schon vier Stunden, seit halb acht Uhr morgens, sitzt sie jetzt schon am Schreibtisch in ihrem Kinderzimmer und büffelt für ihre Abitur-Klausuren. Und das alles unter den wachsamen Augen ihrer Mutter, die jedes Mal missbilligend die Nase rümpft, wenn Mila ihre Zimmertür öffnet und eine vermeintliche Lernpause einlegt. Sollte es auch nur sein,um auf die Toilette zu gehen.

Es ist nicht so, als wäre Mila ein solches Verhalten ihrer beiden Elternteile nicht gewohnt. Immerhin muss sie seit Jahren die Kontrolle der beiden wegstecken; in allen Dingen. Sei es, wie es gerade in der Schule läuft, welche Freunde sie hat, welche Hobbys. Und vor allem, wo sie wann ist. Es ist schon fast peinlich, dass sie mit ihren achtzehn Jahren immer noch um Erlaubnis fragen muss, wenn sie ihre Cousine Leo besuchen möchte. Zwar wohnt die Brünette noch zu Hause bei ihren Eltern, aber erwachsen ist sie mittlerweile. Und genau das scheinen die beiden nicht akzeptieren zu wollen und zu können.

Mila muss aber auch zugeben, dass sie meistens nicht die Kraft hat, mit ihren Eltern zu diskutieren. Zu oft hat sie schon die Konsequenzen erfahren müssen und manche Dinge sind es in ihren Augen einfach nicht wert, diese zu tragen. Auch wenn das einige ihrer Freunde anders zu sehen scheinen. Ihre Cousine zum Beispiel. Eigentlich ist Leonie, genannt Leo, die engste Bezugsperson die Mila in ihrem ganzen Leben hatte. Aber manchmal trifft man eben auch bei ihr auf Unverständnis, wenn es um das Thema „Milas Eltern wollen dies," „Milas Eltern wollen das" geht.

„Du kannst dich nicht dein Leben lang nach ihren Wünschen richten." Das hat sie schon vor fast zwei Jahren gesagt. „Du musst endlich mal Verantwortung für dich selbst übernehmen. Und vor allem mal ein bisschen leben." Leo hat gut reden. Sie lebt schon seit Jahren alleine mit ihrer Mutter in Dortmund. Die beiden verstehen sich blendend, sind quasi beste Freundinnen. Ihren Vater sieht sie fast nie, wenn sie Glück hat an Geburtstagen. Seit der Trennung ihrer Eltern hat der neu geheiratet und ist mit Frau und Leos Halbgeschwistern zurück in seine Heimatstadt in Frankreich gezogen.

Mila hat sich schon oft bei dem Gedanken erwischt wie es wäre, wäre sie an Leos Stelle. Ob sie glücklicher wäre. Oder ob sie einfach wegen anderer Dinge unglücklich sein müsste. Immerhin hat Leo es auch nicht leichter gehabt als sie. Für sie war es einfach nur anders. Wahrscheinlich ist das auch der Grund, warum sich die beiden Cousinen so sehr voneinander unterscheiden. Leo ist ein Dickkopf, immer laut und auffallend. Leo sagt immer was sie denkt und sie sagt es den Leuten ins Gesicht. Mila hingegen ist zurückhaltend, immer höflich. Und sie ist introvertiert. Und vor allem hört sie auf ihre Eltern, wenn dir ihr etwas sagen. Meist sind es gut gemeinte Ratschläge, aber Mila weiß, dass ein Donnerwetter droht, sollte sie sie nicht befolgen.


„Mama, Papa, ich möchte dieses Wochenende nach München fahren. Jamal hat gefragt, ob ich komme. Er hätte mich gerne da und ich würde auch sehr gerne hin." Die Augenbrauen von Milas Vater wandern in die Höhe, dann verschanzt er sich wieder hinter seiner Tageszeitung ohne seiner Tochter eine Antwort gegeben zu haben. Familie Krüger sitzt beim Frühstück zusammen. Das ist mittlerweile eine Seltenheit geworden, denn obwohl Milas Eltern darauf bestehen, alle Malzeiten zusammen einzunehmen, haben sie in den letzten Wochen oft eine Ausnahme gemacht. Immerhin soll ihre Tochter mit guten Ergebnissen aus ihrem Abitur-Prüfungen nach Hause kommen.

„Ich hätte nicht gedacht, dass du dich weiter mit diesem Jungen treffen würdest." Mit desinteressiertem Blick nimmt ihre Mutter einen kleinen Schluck aus ihrer Kaffeetasse und starrt Mila mit unverhohlenem Blick an. „Dieser Junge ist mein fester Freund. Und ich würde ich gerne in dem, was er tut, unterstützen. So wie er das auch die ganze Zeit für mich tut." „Ich bitte dich. Wie lange kennt ihr euch? Ein paar Wochen? Und worin soll er dich bitte unterstützt haben. Wir sind immer noch deine Eltern, Mila. Wir unterstützen dich. Du brauchst diesen dahergelaufenen Fußballer nichtig erfolgreich zu werden, auch wenn du das jetzt denken magst." Mila bleibt fast ihr Toast im Hals stecken, als sie die herablassenden Worte ihres Vaters hört.

Wir sind seit drei Monaten ein Paar und er kennt mich vermutlich jetzt schon besser als ihr es jemals getan habt und tun werdet, denn er interessiert sich wirklich für mich und meine Träume." Mila seufzt. „Und natürlich unterstützt er mich. Nicht jeder würde es aushalten mit jemandem wie mir in einer Beziehung zu sein. Und wenn du mir unterstellen möchtest, ich wäre nur mit ihm zusammen weil ich von seinem Geld oder seinem Bekanntheitsgrad profitieren möchte, dann solltest du wohl darüber nachdenken, mit welchen Werten ihr eure Tochter erzogen habt."

„Mila Victoria, jetzt mach mal aber mal einen Punkt!" Mit bedrohlicher Stimme richtet sich ihr Vater in seinem Stuhl auf und legt die Tageszeitung beiseite. „Und was soll das überhaupt heißen? Mit jemandem wie dir aushalten? Mit dir hat er ja wohl eine gute Partie gemacht." Bevor Mila etwas erwidern kann, spricht ihr Vater schon weiter. „Und jetzt möchte ich nichts mehr hören. In einem Monat schreibst du deine Prüfungen. Bis dahin wirst du nirgends mehr hinreisen. Nicht nach München und auch nicht zu meiner Schwester und ihrer rebellischen Tochter nach Dortmund." „Und, Liebling, wegen diesem Jamal — fahr dich nicht zu sehr fest. Wenn er wirklich so talentiert ist, wie du immer behauptest, wird das mit euch beiden ohnehin nicht von Bestand sein. Er wird dich im Handumdrehen mit irgendeinem Model betrügen, bevor du ihn überhaupt richtig kennenlernen konntest. Konzentriere dich lieber darauf, dein Abitur mit Bestnoten zu bestehen. Immerhin geht es um deine Zukunft." Auch Milas Mutter scheint kein Verständnis zeigen zu können.

Und Mila — sie hat zwar einen dicken Kloß im Hals, aber sie sagt gar nichts mehr. Dazu hat sie nicht die Kraft.























— a/n
aktuelles Anliegen,weil ich's jetzt auch einfach nicht mehr wegschieben kann hahahah:
mir fehlen immer noch drei Kapitel für euch, wenn ihr konkrete Wünsche habt, immer her damit <3

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