TAG 3 .ೃ࿔ family line³ • 𝐜𝐨𝐢𝐧𝐜𝐢𝐝𝐞𝐧𝐭𝐚𝐥𝐥𝐲

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— 03. APRIL: MILA
🎞🩰🌪

„ are the pieces of you
in the pieces of me?
i'm just so scared
you're who i'll be "


„ are the pieces of youin the pieces of me?i'm just so scaredyou're who i'll be "

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MÜNCHEN. 2023. „Und deshalb denken Mama und Papa nicht, dass es eine gute Idee wäre, jetzt schon so früh mit dir zusammenzuziehen." Erschlagen von ihren Worten starrt Jamal seine Freundin an. Seine Freundin Mila. Mit der er schon fast zwei Jahre zusammen ist. Von so früh kann man in diesem Fall also nicht wirklich sprechen. Aber so war das schon immer, schon seit die beiden ein Paar geworden sind. Milas Eltern sagen etwas und Mila stimmt zu und spurt. Ohne Widerrede und selbst wenn es gegen ihre eigene Meinung geht. Das hat Jamal leider schon mehr als einmal am eigenen Leib erleben müssen.

Milas Eltern sagen, sie soll nicht mitten in der Klausurenphase nach München fahren und ihn bei einem wichtigen Spiel unterstützen. Mila fährt also nicht nach München um ihn spielen zu sehen. Milas Eltern meinen, die beiden sollten nicht gemeinsam mit ihren besten Freunden in Urlaub fahren, weil Mila sich immer noch nicht für eine Universität entschieden hat, an der sie sich einschreiben möchte — dass sie von den besten Unis im ganzen Land angenommen wurde ist dabei erstmal egal. Mila überlegt hin und her und ist kurz davor, den Urlaub abzusagen, bis ihr ihre Cousine Leo ins Gewissen redet. Und Milas Eltern meinen, die beiden sollten besser nicht zusammenziehen, auch wenn Mila seit zwei Semestern in München studiert und das sowieso viel praktischer wäre.

Aber vielleicht ist genau das der Punkt: Milas Eltern wollen nicht, dass ihre Tochter unabhängig von ihnen wird und sich endlich ihre eigenen Träume erfüllt, anstatt den Erwartungen ihrer Eltern hinterher zu rennen. Und sie wissen genau, dass Jamal diese Unabhängigkeit zumindest teilweise schenken könnte, wenn die beiden denn zusammenziehen würden. Am Geld mangelt es dem Profifußballer ohnehin nicht und er würde es mehr als gerne mit Mila teilen, immerhin liebt er sie. Trotzdem, Milas Eltern konnten ihn von Anfang an nicht leiden. Nicht, weil sie ihrer Tochter ihr Glück nicht gönnen wollten — wobei... mittlerweile ist sich Jamal selbst da nicht mehr so sicher. Er sieht die Blicke von Milas Mutter, wenn er sie im Arm hält. Und er weiß, dass sie schon seit langem unglücklich mit ihrem Ehemann, dessen Affären man wahrscheinlich nicht mehr an einer Hand abzählen könnte, ist.

Milas Vater hingegen scheint wohl eher Angst zu haben, nicht mehr der einzige Mann im Leben seiner Tochter zu sein. Denn er liebt es, seine Macht über sie zu haben und auszunutzen. Würde Mila jetzt aus der Wohnung, die ihre Eltern finanzieren aus- und bei Jamal einziehen — das würde das Leben, das die Krügers sich aufgebaut und so wundervoll für ihre Tochter geplant haben bevor sie überhaupt laufen oder sprechen konnte, in Gefahr bringen.

„Mila, es tut mir leid, falls ich mich wiederholen sollte, aber du kannst nicht immer deine Eltern deine Entscheidungen für dich treffen lassen. Du bist zwanzig Jahre alt. Und du hast Leute auf die du dich verlassen kannst, die nicht deine Eltern sind — du bist nicht von ihnen abhängig. Alles anderes als das." Die Brünette schüttelt auf die Worte ihres Freundes hin verzweifelt den Kopf. Jamal kann sehen, dass sie den Tränen nahe ist. Und er weiß auch, dass es sie all ihre Kraft kostet, nicht aufzustehen und zu gehen. Wie sie es sonst immer tut.

„Du sagst, meine Eltern würden mir all meine Entscheidungen vorschreiben. Warum habe ich dann das Gefühl, dass du genau das selbe mit mir tust?"
                — „Millie, ich will dir gar nichts vorschreiben. Das Gegenteil davon. Ich will dir nur zeigen, dass du eine Wahl hast. Dass es eine Alternative gibt. Egal wie sehr du auch denken magst, dass es nicht so ist." Mila schweigt. „Ich muss nachdenken." meint sie dann schließlich. „Ich weiß nicht mal, was ich selber möchte. Weil du Recht hast." Zitternd nimmt sie einmal tief Luft. „Ich bin es nicht gewohnt, meine eigenen Entscheidungen zu treffen. Ich hab's einfach nie gelernt. Und deshalb weiß ich auch nicht, wie das geht. Auf mich selbst hören, meine ich. Weil ich gar nicht weiß, was ich will."

„Das heißt, dass du heute Nacht nicht hier schlafen möchtest? Verstehe ich das richtig?" Jamal will es gar nicht. Aber seine Stimme zittert. „Ja, das heißt es." Mila klingt unglücklich. „Dann musst du mir aber versprechen, dass du dich nicht wieder von deiner Mutter beeinflussen lässt. Ich weiß, dass ihr jeden Abend telefoniert. Und ich weiß, dass—" „Willst du mir jetzt auch noch vorwerfen, dass ich meine Eltern gerne weiter in meinem Leben hätte? Dass ich meiner Mama erzähle, was grade so bei mir passiert? Weil ich sonst das Gefühl habe, dass wir uns noch weiter voneinander entfernen würden, als wir es sowieso schon haben."

„Nein, das möchte ich natürlich auch nicht. Es tut mir leid, dass ich mich so unsensibel ausgedrückt habe." Vorsichtig greift Jamal nach Milas Hand und drückt sie leicht. Seine Freundin schafft es sogar, ein zaghaftes Lächeln auf ihre Lippen zu zaubern. „Ich kann es nachvollziehen, dass du deine Eltern nicht völlig aus deinem Leben aussperren möchtest. Sie sind immerhin deine Eltern. Ich möchte nur, dass du mich genauso versuchst zu verstehen. Mir tut es einfach weh, dass ich jedes Mal das Gefühl habe, dass ich nicht zu dir durchdringen kann. Dass du mir komplett entrissen wirst. Ich möchte dich nicht verlieren."

Millies Blick trifft seinen. Vorsichtig wird sie von ihrem Freund in eine enge Umarmung gezogen. „Ich will dich auch nicht verlieren." flüstert die Studentin gegen seine Brust. „Und es tut mir leid, dass es manchmal so kompliziert mit mir ist. Das hast du nicht verdient." „Sag so etwas nicht. Ich liebe dich. Auch wenn es manchmal schwieriger sein sollte."

„Danke. Dass du immer für mich da bist." Sanft nimmt Jamal Milas Kopf in beide Hände und drückt ihr einen Kuss auf die Stirn. „Ich weiß, dass du das selbe für mich tun würdest, wäre es anders herum. Wäre ich an deiner Stelle."

                — „Ist es okay für dich, wenn ich heute doch hier übernachte?" „Nichts lieber als das, mein Schatz."























— a/n
ich kann nichts mehr anderes zu den ersten drei Kapitel sagen, außer dass die glaube ich mich needed waren um Mila richtig verstehen zu können und ich wünschte, ich hätte schon in COINCIDENTALLY den einzelnen Charakteren ein bisschen mehr Aufmerksamkeit gewidmet

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