TAG 5 .ೃ࿔ daylight • 𝐜𝐨𝐢𝐧𝐜𝐢𝐝𝐞𝐧𝐭𝐚𝐥𝐥𝐲

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— 05. APRIL: JUNA
💍🪷🌞

„ i once believed love would be
𝖇𝖑𝖆𝖈𝖐 𝖆𝖓𝖉 𝖜𝖍𝖎𝖙𝖊
but it's 𝒈𝒐𝒍𝒅𝒆𝒏 "


„ i once believed love would be𝖇𝖑𝖆𝖈𝖐 𝖆𝖓𝖉 𝖜𝖍𝖎𝖙𝖊but it's 𝒈𝒐𝒍𝒅𝒆𝒏 "

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GELSENKIRCHEN. august 2022. „Ich war mir nicht sicher, ob du ja sagen würdest." überrascht hebe ich den Kopf von der Schulter meines Freundes — nein, meines Verlobten — wow, daran muss ich mich wohl noch gewöhnen, Malick so zu nennen — und runzle die Stirn. Wir haben uns zusammen aufs Sofa gekuschelt und beobachten nun das Knistern der Holzscheite, die im Kamin brennen und das Wohnzimmer in ein warmes, rotgoldenes Licht tauchen.

„Warum das denn?" Ich muss mir Mühe geben, meine Stimme nicht allzu panisch klingen zu lassen. Ich will gar nicht, dass diese Panik in ihr ausgelöst wird, aber richtig dagegen wehren kann ich mich auch nicht. „Weil das mit uns alles so schnell gegangen ist und auch irgendwie immer noch geht?" Damit hat er Recht. Wir sind seit etwa vier Monaten offiziell ein Paar. Jetzt, wo ich so direkt darüber nachdenke, würde ich, wäre ich nicht in meiner Position, den Kopf über uns schütteln. Aber ich bin nun einmal ich und niemand Außenstehendes. Und ich weiß, was ich an Malick habe, was er mir bedeutet, was mir unsere Beziehung bedeutet. Und ich weiß auch, dass er der Mensch ist, mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen möchte.

„Ich will damit nicht sagen, dass ich daran zweifle, dass es das Richtige war, sondern viel eher, dass ich Angst habe, dich irgendwie zu überfordern." Er scheint mein Schweigen als Zögern zu interpretieren. Dabei ist es das gar nicht. Natürlich habe ich anfangs gezögert, als wir uns gerade kennengelernt haben. Wenn man einen Menschen noch nicht richtig einschätzen kann, sollte man wohl immer mit einer kleinen Portion Skepsis an die Sache herangehen, doch die ist von meiner Seite aus schnell verflogen und bei ihm bin ich mir sehr sicher, dass er nie solche Gefühle mir gegenüber hatte.

„Ich bin nicht überfordert. Ganz im Gegenteil, mein Schatz." Bei ihm fällt es mir überhaupt nicht schwer, den Augenkontakt zu halten. „Denkst du, ich wäre sonst hier eingezogen?" Vor etwa einem Monat haben Solea und ich die WG aufgelöst und ich bin zu Malick gezogen. Zusammengewohnt haben wir davor streng genommen eigentlich auch schon, so viel Zeit wie er bei uns und ich hier bei ihm verbracht habe. „Und denkst du, ich hätte heute ja gesagt?" Liebevoll fahre ich langsam durch sein kurzes Haar.

„Natürlich nicht. Ich—" fast schon frustriert bricht er seinen Satz ab. Dann holt er tief Luft, so als müsse er nochmal all seine Gedanken sortieren. „Ich möchte nichts falsch machen, verstehst du? Wahrscheinlich habe ich das deshalb vorhin so formuliert. Eigentlich, wenn ich ganz ehrlich mit mir bin, wusste ich, dass du nicht nein sagen würdest. Ich bin mir so sicher mit dir, wie ich es noch nie vorher in irgendeiner Sache war. Und ich habe einfach Angst, dass das Tempo, in dem alles geschieht, zu viel sein könnte."

Die Tränen, die langsam bei seinen Worten in meinen Augen aufsteigen, kann ich nicht zurückhalten. „Ich liebe dich. Und du kannst dir nicht vorstellen wie dankbar ich bin, dich an meiner Seite zu wissen." Vorsichtig streichelt Malick mir über die nassen Wangen. „Ich liebe dich auch." Er drückt mir einen Kuss auf die Stirn. „Jeder Tag mit dir ist ein Geschenk." Auf seine Worte hin kann ich auch meine Schluchzer nicht mehr unterdrücken. Vor noch wenigen Monaten hätte ich das nicht zugelassen. Das Weinen. Und wahrscheinlich hätte ich es ohne Malick auch nie gelernt, Emotionen richtig zu fühlen und ihnen den Raum zu geben, den sie brauchen. Ich habe immer nur unterdrückt und verdrängt. Irgendwann holt einen das ein.

„Schatz, es ist doch alles in Ordnung. Warum weinst du denn?" In der Stimme meines Verlobten — ich habe mich schneller an die Bezeichnung gewöhnt, als ich dachte — schwingt ein wenig Sorge mit. „Weil ich glücklich bin." Ein neuer Schluchzer durchschüttelt meinen Körper. „Und, weil alles mit dir so schön ist. Und, weil ich mich nie getraut habe, von so etwas auch nur zu träumen. Einem Menschen, der mich akzeptiert wie ich bin und mich liebt und mich wertschätzt. Und der immer für mich da ist." „Jetzt bringst du mich auch gleich zum Weinen." Malick schüttelt grinsend den Kopf und legt sanft seine Arme um meinen Körper um mich noch näher an sich heranzuziehen.

„Nein, das wollte ich — hicks — jetzt auch nicht. Ich — hicks... Meine Güte, warum — hicks — muss ich denn immer vom — hicks — Weinen Schluckauf bekommen?!" Frustriert verschränke ich die Arme vor der Brust, während Malick in schallendes Gelächter ausbricht und mich dabei so fest drückt, dass ich fast Schnappatmung bekomme. „Hallo? Warum lachst du — hicks — denn jetzt so?!" „Ach, Zufall, mein Schatz." Mit angestrengter Miene versucht er, sein Grinsen auf's Minimum zu reduzieren und scheitert dabei kläglich. Was mich wiederum nur weiter in Rage versetzt und daran hindert, mich darauf zu konzentrieren, den verdammten Schluckauf wieder loszuwerden.

„Du bist ein blöder — hicks — Idiot. Und gemein — hicks — noch dazu." „Beruhige dich, Juna. So wird's doch nur noch schlimmer." Immer noch feixend beobachtet Malick mich dabei, wie ich mich aus seiner Umklammerung befreie und aufrechter hinsetze. Ich will gerade erneut ansetzen zu diskutieren, da unterbricht er mich. „Du musst sieben Glatzköpfe aufzählen. Dann geht der Schluckauf weg."

Fassungslos schüttle ich den Kopf. „Was soll der Unsinn schon wieder?! Sieben Glatzköpfe, ist klar. Sowas dummes habe ich ja noch nie gehört. Wer hat sich das denn ausgedacht?! Und überhaupt, wer kennt denn bitteschön sieben Leute mit Glatzen? Die Zahl ist total unrealistisch. Drei wäre ja okay, drei würde ich bestimmt zusammenkriegen. Mein alter Geschichtslehrer, Herr Schmidt, der hatte eine Glatze und wenn auch die Leute zählen, die man nicht persönlich kennengelernt hat, dann könnte ich auch Mamas Opa nennen, der müsste auch eine Glatze gehabt haben? Aber wie hieß der nochmal? Paul glaube ich. Aber da bin ich mir unsicher. Achso, und Milas Vater. Der bekommt auch langsam eine Glatze. Hat er sich auch verdient, so wie er mit ihr umspringt. Aber sonst? Mir fällt wirklich niemand mehr ein? Dir?"

„Schatz." Mein Verlobter grinst schon wieder über beide Ohren. „Was ist denn jetzt schon wieder?" „Dein Schluckauf ist weg."




















— a/n
ich muss wirklich zugeben, dass ich meine beiden mäuse sehr sehr dolle vermisst habe,
auch wenn mir das erst beim Schreiben dieses Kapitels so richtig bewusst geworden ist

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