226. Dr. Fitzgerald

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Hand in Hand, saße die beiden nun vor mir auf der Couch. Ich spürte sofort, dass die beiden, etwas ganz besonderes verbindet. “Mike, hat mir schon viel von dir erzählt!” “Ich hoffe nur gutes.” versuchte sie mit einem Witz die Situation etwas aufzulockern. “Das hat er. Wie geht es dir seit dem Vorfall?” Verlegen schaute sie ihren Mann von der Seite an. “Nicht gut. Ich habe ihn als starken Menschen kennen gelernt, der immer für mich da war. Von anfang an, war er hier in Lima mein Fels in der Brandung, auch als wir noch kein Paar waren. Ich habe meine Eltern in New York, bei einem Brand verloren und bin dann zu Pflegeeltern hier nach Lima gekommen, es war der Horror. Sie kümmerten sich nur um sich und dann nach den Sommerferien, lernte ich meine Freunde kennen. Ich schätze sie alle und könnte mich auf jeden einzelnen verlassen, doch bei Mike, ist da noch etwas anderes. Er war da, als ich weinend zusammengebrochen bin, er war Nachts neben mir, als ich Alpträume hatte. Wir haben schon so viel durchgestanden und wir sind nach jedem Schicksalsschlag wieder aufgestanden. Doch dieses mal, habe ich das Gefühl, dass wenn Mike einen Schritt nach vorne macht, fast wieder zwei zurück macht. Immer wieder streiten wir uns, was mir so sehr in der Seele weh tut. Als wir jetzt in den River Mountains waren, hat er mir sogar eine Affäre angehangen, doch so etwas, würde ich nie tun. Bevor ich mit Mike zusammen kam, war ich mit Sam zusammen und ich merkte, dass ich ihm nicht das geben kann, was eine Beziehung ausmacht, da mein Herz schon jemand anderen wollte, ich es nur noch nicht erkannt hatte. So machte ich mit Sam Schluss, weil ich nicht mit ihm spielen wollte, das hat niemand verdient. Und so würde ich es auch immer wieder machen und das weiß Mike auch. Nur ich habe nicht vor ihn zu verlassen. Ich liebe ihn nicht nur als meinen Mann, sondern auch als bester Freund und Seelenverwandter. Nur in letzter Zeit weiß ich manchmal aus Angst nicht, wie ich mit ihm umgehen soll. Es gab Tage dort in den Mountains, da hatte ich meinen alten Mike wieder und ich vergaß, was am anfang Dezember passiert ist. Doch dann, gab es Tage…” Sie brach ihren Satz ab, aber sie brauchte auch nichts sagen, denn ich wusste was sie meinte. “Da war alles wieder da. Die Angst, die Zweifel und alles was dazu gehört. Ihr beiden habt schon viel überstanden, denkt beide an diese Situationen zurück. Sammy, wenn Mike sich zurückziehen will, lass es ihm nicht durchgehen. Fange ihn auf, mit dem was ihn in dem Moment, nicht überfordert und wenn du nur schweigend neben ihm sitzt. Doch Minuten später, wird er dafür dankbar sein, da er dich braucht. Das zu verarbeiten, dauert und das wisst ihr beide. Und Sammy, wenn er dir wieder etwas andichtet, was nicht der Wahrheit entspricht, renne nicht weg, sondern konfrontiere ihn damit, auch wenn es in dem Moment etwas lauter zwischen euch wird.” Ich sah, wie beide nickten. Es waren Worte, die beide nicht hören wollten, denn es ist nicht einfach, den anderen anzuschreien. Ich beendete nun die Sitzung mit einem guten Gefühl. Die beiden würden das packen, egal wie lange es dauert. Sammy war eine ehrliche Haut und das, würde sie immer bleiben.

Wenn die Seele ein zu Hause findet (Fortsetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt