XIV

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Seonghwa pov.

Es war ein aufregendes Gefühl für uns beide, sicherlich.
Eine unglaubliche Anzahl Menschen hatte sich hier versammelt um das Chaos einer nicht bestehenden Herrschaft aufzuklären und die Frage des nächsten Regenten aufzulösen.

Rechtlich mussten, jedoch, für eine neue Art der Herrschaft, die nicht so volksverachtend wie die Alte war, einige Aspekte festgelegt werden. Ideen wurden notiert, stundenlang dauerte diese Sitzung.

Festgelegt wurden drei Tage Notfallsitzung, über Gesetze wurden schon jetzt abgestimmt.
Danach würde an Tag vier jemand vorübergehend voraussichtlich an die Spitze gesetzt werden. Die Zeit wurde ohne Wiederwahl auf ein halbes Jahr gesetzt, weitergewählt währen es zwei Jahre zusätzlich.

Morgen würden ebenfalls Politiker aus dem Nordreich kommen, um uns als Bruderland behilflich zu sein. Unser Volk sah sie nämlich so, als unsere Geschwister, anders als die Royalen bis vor kurzem. Deshalb wurden nordische Parteien schon vor dem Umsturz angeworben.

Wir waren die selben Menschen, das selbe Volk, nur aufgeteilt in zwei Machtgebiete. Vielleicht würden wir in Jahren sogar von einer Zusammenschließung sprechen können.

Bekannte Namen, wie die Außenpolitikerin Jung Naeun würden aufkreuzen und wahrscheinlich für ein vereintes Korea stehen. Sie hatte es geschafft, die Schwester Wooyoungs, großes als starke Frau zu erreichen, wie sie es mir am Tag meiner Flucht, dem letzten Tag an dem ich Prinz war, mitgeteilt hatte. Immer noch dankte ich ihr zutiefst, da sie uns Schutz bietet als selbst der Staat gegen uns stand.

Woosung und Hongjoong befassten sich besonders intensiv mit dem Aspekt der Machtgesetze, ab und zu kritisierten sie einander, doch die Atmosphäre war atemberaubend. Ihre Freundschaft brannte unter der selben Flamme der Justiz. Jeder jedoch durfte hier sprechen, jeder hatte eine Stimme und benutzte sie ohne Angst! Nicht so wie die Helfer meines Vaters, damals. Innovation stand uns bevor.

Seit Jahrhunderten hatte unser Volk dieses Recht nie besessen. Frei seine Meinung preiszugeben. Stets wurden sie unterdrückt.

Nichts schien hiervon überblieben, kein Schein von Toxizität war zu spüren. Nur der Fleiß junger Menschen unseres Reiches mit der Unterstützung des Militärs. Es ließ mich lächeln, denn es rührte mich tief.

...Ich fühlte mich ein Stück weit fehl am Platz, musste ich ebenfalls gestehen.

Alle hatten es sich erkämpft hier zu sein, ich natürlich auch mit der Flucht und weiterem, doch ich war noch immer der ehemalige Prinz.
Ihre Schmerzen und Beweggründe, die aller in diesem Saal, konnte ich nicht in meinem Herzen spüren, abgesehen von meinem Hass gegen meine Familie und dem Wunsch auf die Besserung der Lage unseres Volkes, denn sie hatten immer besseres verdient. Im Vergleich zu den anderen Adeligen hatte ich ja mindestens etwas davon mitbekommen, hatte nicht weggeschaut.

"Schwerpunkte für die Tage werden festgelegt.
Tag eins: Grundlegung der Machtgesetzte. Tag Zwei: Außen-, Militär- und Handelspolitik, grob.
Tag 3: Grundgesetz und Wirtschaftsaspekte.
Tag vier dreht sich nur um die Wahlen und Auszählung.
Die restlichen Wochen wird die neue Führungskraft dann mit den Beamten den weiteren Verlauf besprechen. Justiz wird hier ein eigener Sektor sein.
Sind schon Kandidaten für das Amt des neuen Regenten da?", fragte Jinyoung, der, der das Protokoll führte.

Einer des neuen Trios, wie es genannt wurden. Auch sie waren beliebt.
Alle der drei waren Anführer einer verschiedenen Gruppe Revolutionäre, waren als Oberhäupter dreier Parteien zusammengeschlossen.
Ihre Bruderschaft entstand aus dem Krieg gegen das Ungerechte.

Schon von Anfang an war jedoch klar, dass wahrscheinlich einer von uns, ich oder mein Verlobter, dieses Amt wahrscheinlich übernehmen würden. Der Grund: Da uns das Volk mit Abstand am meisten unterstützte. Doch natürlich gefiel nicht allen unser Lebensstil, unsere Verbundenheit. Vieles war demnach nicht eindeutig.

Nun würde das Schwerste beginnen.

Wir beide stellten uns auf als gefragt wurde. Neugiere Blicke musterten uns. Wahrscheinlich dachten sie, dass sich nur einer aufstellen und der andere nur Unterstützung geben würde. Denn zwei Geliebte, die gegeneinander antraten, war ein unüblicher Anblick.

"Kandidaten bitte nach unten."

Langsam schritten wir nach unten und stellten uns in einer Reihe vor dem ganzen Saal auf.
Mehrere Reihen Sitze waren es, in einem Halbkreis aufgereiht.
Ich kannte die Zahl noch.
Es waren achtundfünfzig Reihen je achtundzwanzig Sitze. Abgesehen von dem Vordersitzen, die zusätzlich drei Plätze boten. Vorgesehen für König und Kronprinz, sowie ein Beauftragter zum Protokollieren.

"Vorstellen, Herren! Damen haben wir wie es aussieht leider nicht."

Angefangen wurde von links.
Wir alle waren Männer jüngeren Alters, zwischen zwanzig und zweiunddreißig. Doch was nicht nur mir auffiel, dass wir waren ehemaliger Prinz und Söhne von Militäroffizieren, nur Joongie kam nicht aus der Schicht.

Es war interessant... Doch suspekt, da ja jeder aus dem Volk die Möglichkeit dazu haben sollte regieren zu können.

Auch Frauen waren hier nicht. Mit mir oder Joongies an der Macht würden wir sie auf jeden Fall fördern.

Kurz bekamen wir Zeit um uns vorzubereiten, doch wir wurden aufgefordert uns kurz zu halten.
Die letzten fünfzehn Minuten der Sitzung waren angebrochen.

Danach würden wir wahrscheinlich etwas Essen gehen. Schließlich war das Dreierpaar Wooyoung, San und Yeosang noch für einige Tage da und auch Jongho mit seiner kleinen Familie, die uns als seine Hyungs unglaublich stolz machte.
Dort hatten wir auch die Chance zu sitzen und mit dem Volk zu sprechen. Es war wichtig ihre Meinung einzuholen und dazu noch Popularität zu sammeln.

Auch ich und Joong würden konkurrieren und keiner würde nachlassen. Versprochen hatten wir uns dies nämlich und besiegelt mit einem Kuss.

Wie sehr ich nun einen wollte...
In Gedanken sah ich zu dem Besitzer meines Herzens und bekam liebliche Blicke entgegen geworfen.

"Anfangen bitte!"

𝔓𝔦𝔯𝔞𝔱𝔢 𝔎𝔦𝔫𝔤 ♔ ˢᵉᵒⁿᵍʲᵒᵒⁿᵍWo Geschichten leben. Entdecke jetzt