Die Drohung

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Katniss P.O.V

Die Kameras Gehen aus und Johanna und ich werden aus dem Raum gebracht. Zurück in unsere Zellen. Ich bin mit meinen Gedanken bei Peeta. Hat er es gesehen? Wieder lassen sie mich auf den Boden knallen. Der Schmerz ist unerträglich. Ich sitze eine Weile so da, mitten in der Zelle und denke nach. Wie soll es weitergehen? Wie lange werde ich hier noch festsitzen?

Ein lautes Klappern erregt meine Aufmerksamkeit. 3 Personen betreten den Raum. Als ich genauer hinsehe, erkenne ich 2 Friedenswächter und.. Annie. Sie wird in die Zelle neben uns gebracht und dort jammert sie ununterbrochen. Ich sehe zu Johanna rüber.  (sie sitzt in der Zelle gegenüber) Das ist doch kein Leben. Ich will hier raus. Ich will zu Prim. Ich will zu Peeta. Ich will nicht hier sein. Aber warum ist Annie hier? Sie hat doch gar nichts damit zu tun, was beim Jubel Jubiläum passiert ist. Ich muss all meine Gedanken erst ordnen und dann ergibt alles endlich einen Sinn.

,,Sie wollen sie brechen! Sie wollen, dass sie aufgeben. Deshalb sind wir hier."

Die anderen scheinen mich sofort zu verstehen.

,,Natürlich. Aber das werden sie nicht.",sagt Johanna und lacht dabei sogar etwas. Annie trägt nichts zu dem Gespräch bei, sondern jammert nur rum. Ihr entfährt ein kleiner Schrei, als zwei Friedenswächter kommen. Aber sie wollen nicht zu Annie, nicht zu Johanna. Nein, sie wollen zu mir. Mit ihren kräftigen Armen ziehen sie meinen schlaffen Körper hoch und ziehen ihn raus.

,,Katniss!", kann ich Annie noch schreien hören, bevor die Tür zu den Zellen ins Schloss fällt. Ich versuche nicht mich zu wehren. Ich mache mir Gedanken wo sie mich hinbringen, doch als sie mich an meinem Vorbereitungsraum vorbei ziehen, Weiss ich, dass es nichts Gutes sein kann. Es ist ein kleines Zimmer, in das ich geführt werde. Ich setze mich auf einen der beiden Stühle und warte. Ich weiss selber nicht worauf. Ich schließe meine Augen. Ich kann sie sehen: Gale, Peeta, Mom, Prim, haymitch. Sie alle. Es ist ein kleines knartschen einer Tür, das mich zurück in die grausame Wirklichkeit holt. Der Duft nach Blut und Rosen, schnüren meine Kehle zusammen. Ich versuche mach Luft zu schnappen. Snow setzt sich mir gegenüber und lächelt mich siegessicher an.

,,Du hast in der Arena tapfer gekämpft. Dein Mut hat mich inspiriert. Besonders als der arme Peeta tot auf dem Boden lag. Du hast die Leute, zumindest einen Teil der Distrikte besänftigt. Doch wie gesagt nur ein Teil. Da das Interview gestern so toll mit euch war, werden wir das Ganze heute nochmal wiederholen. Du wirst sagen, dass du gegen die Rebellion bist und einen Waffenstillstand fordern. Verstanden?"

Ich schüttel den Kopf.  ,,Bringen sie mich lieber um."

Er lächelt immer noch. ,,Wenn du es nicht machst, werden wir Distrikt 13 bombardieren und deine gesamte Familie inklusive Peeta wird sterben. Willst du das?"

,,Nein", sage ich.

,,Na also, dann überleg dir besser genau was du sagst. Du hast eine Stunde."

Noch eine Weile schaue ich ihm hinterher und werde schließlich aus dem Raum geführt. Er will Distrikt 13 bombardieren. Ich muss genau darüber nachdenken was ich sage. In meiner Zell erhalte ich etwas Essen und ein Glas Wasser. Johanna stellt mich sofort zur Rede: ,,Was haben sie gewollt?"

Ich zögere kurz antworte aber dann: ,,Snow hat mir gedroht, er würde Distrikt 13 bombardieren, wenn ich in dem Interview in einer Stunde nicht etwas gegen die Rebellion sage. Ich will das nicht Johanna. Aber sonst werden Peeta und Prim und alle in Distrikt 13 sterben."

,,Es liegt doch auf der Hand.", sagt Johanna. ,,Sag das du für die Rebellion bist und warne sie vor der Bombardierung. Dann können sie sich noch rechtzeitig retten."

Sie hat Recht. So werde ich es machen. Ich werde Snow die Stirn bieten und dazu noch Menschen vor dem Tod bewahren. Der wird sich aber wundern.


Wie immer machen mich Flavius und Oktavia für das Interview fertig. Doch diesmal ist es anders. Ich freue mich diesmal auf das Interview. Ich freue mich darauf zu zeigen wie ich ticke, auch wenn es mich mein Leben kosten wird. Tot zu sein ist besser als hier vom Kapitol gefoltert zu werden. Als ich fertig bin bedanke ich mich, warscheinlich das letzte Mal bei den beiden und gebe ihnen einen Kuss auf die Wange, bevor ich dann aus der Tür in den Interviewraum geführt werde.

Ceaser begrüßt mich mit einem breiten Lächeln. Das Studio hat sich etwas verändert seit dem letzten Interview. Hinter den beiden Stühlen, auf denen ich und Ceaser gleich sitzen werden, hängt roter Stoff, auf dem das Kapitolzeichen abgebildet ist. Sie sind sich also sicher, dass sie gewinnen werden. Doch da haben sie sich wohl getäuscht. Ich kann mir ein kleines Grinsen nicht verkneifen. Hinter den Kameras stehen ein paar Friedenswächter und auf seinem Trohn Präsident Snow, der mich siegessicher anlächelt. Ein letztes Mal werden die Kamera-Checks durchgeführt und dann beginnt es auch schon.

,,Heute Abend," beginnt Ceaser. ,,Haben wir mal wieder unser reizendes Flammenmädchen zu Besuch. Katniss, ich bin mir sicher, dass dir über die jetzige Situation, also die Rebellion bewusst geworden bist. Was sagst du denn zu dem Thema?"

Ein letztes Mal überlege ich ob ich das jetzt wirklich machen möchte, doch als ich Snows Grinsen sehe, bin ich mir sicher.

,,Bürger von Panem, ihr alle solltet wissen, dass ich ob tot oder lebendig, ob geistig verwirrt oder gelähmt, immer die Rebellion unterstützen werde. Gebt niemals auf! Ihr müsst das Kapitol unterwerfen! Versprecht es mir!"

Ich höre Snows Rufe: ,,Ausschalten!!" Ich muss sie noch schnell warnen.

,,Peeta!", schreie ich in die Kamera. ,,Ihr müsst euch retten! Sie wollen 13 bombardieren! Bring dich in Sicherheit, oder du bist morgen schon tot!"

Die Kamera wird zu Boden geschmissen und nun kann ich sichergehen, dass sie aus ist. Zwei Friedenswächter lassen ihre Peitschen auf meinen Rücken knallen. Ich kann diesen Schmerz nicht beschreiben, er ist einfach unerträglich.

,,Stop!", schreit Snow. ,,Ich brauche sie lebendig!" ich rufe ein letztes mal um Hilfe Und dann wird alles Schwarz.


Katniss Hijacked-Die Tribute Von Panem ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt