~ pov changed ~
Ich konnte es in seinem Blick lesen. Die Art, wie er augenblicklich kälter geworden ist und sich dann direkt zu mir richtete. Sie war es.
Meine Atmung fiel für einen Moment aus. Allein der Gedanke an diese Frau verursachte bei mir extreme Panik. Ich war Schuld. Ich hätte nicht weglaufen dürfen. Sie war bestimmt enttäuscht von mir. Ich bin wie ein Feigling vor meiner Strafe geflohen. Ich-
"Komm mit, darling!" unterbrach Fabis Stimme meine Gedanken und noch im selben Augenblick spürte ich, wie seine Hand mein Handgelenk umfasste. Er zog mich hinter sich her zurück in sein Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Dann folgte ein Moment der Stille.
"Was hast du jetzt vor?" fragte ich unsicher und stellte fest, dass seine Hand immernoch mein Handgelenk umklammerte.
"Dich beschützen." antwortete er. Ich erwiderte nichts. Alles, was ich hätte sagen wollen, wäre nicht in seinem Sinne gewesen. Wahrscheinlich wäre es nicht einmal sonderlich realistisch gewesen.
Mein Zögern schien seine Aufmerksamkeit geweckt zu haben, denn plötzlich zog er mich zu sich heran und legte eine Hand unter mein Kinn. Sanft drückte er meinen Kopf hoch, sodass ich ihn ansah.
Etwas in mir reagierte auf sein Handel. Auf die Art, wie er mich ansah. Es ließ mein Herz schneller schlagen und meine Wangen erröten. Ich wollte nicht, dass er mich so fühlen ließ. Doch es schien kaum eine Möglichkeit zu geben, den eigenen Gefühlen zu entkommen.
Ein Grinsen seinerseits verriet mir, dass er meine Gefühle bemerkt haben musste. Vielleicht waren es meine Wangen, vielleicht meine Nervosität.
"Darling...du kannst mir entweder sagen, warum deine Wangen so glühen oder, warum du so schweigsam bist?" meinte er und ich starrte ihn kühl an. Es war eine Falle. In jedem Fall würde dies ein eher unangenehmes Gespräch werden, wobei ich es mir beim ersten nicht einmal selbst erklären konnte.
Er war stark überfürsorglich was mich anging und spielte mit meinen Gefühlen als wäre nichts einfacher.
Dennoch konnte ich mir nichts angenehmeres vorstellen, als die Sicherheit in seinen Armen und das dauerhafte Interesse, dass er an mir hatte. Und ich sehnte mich in jedem Moment nach Augenblicken wie diesen, um die Gefühle zu spüren, welche er in mir weckte. Es war krank, doch ich war fest überzeugt davon ihn nicht zu mögen, wobei ich mir seine Anwesenheit wie eine Form von Folter vorstellte.
"Was machst du mit mir?" fragte ich nach einiger Zeit. Er schien überrascht.
"Was ich mache? Ich kümmere mich um dich." gab er zurück und ließ mein Kinn los. Augenblicklich vermisste ich seine Berührung.
"A-Aber warum?" fragte ich und senkte den Kopf zu Boden. Meine Gedanken schienen völlig durcheinander als ich versuchte zu verstehen, wie jemand wie er, sich um mich kümmern konnte. Jahrelang hatte niemand ein deratiges Interesse an mir gehabt.
"Du solltest nicht immer alles hinterfragen. Akzeptiere es doch einfach." meinte er und trat einen Schritt auf mich zu. Er legte vorsichtig seine Arme um meine Hüfte und zog mich an sich heran.
"Oder ist das so schlimm?" fragte er und ich schüttelte beinahe augenblicklich den Kopf. Er grinste siegend und legte eine seiner Hände an meinen Kopf. Sanft drückte er diesen an sich und ich schloss genießerisch die Augen.
"Du hast zwar keine meiner vorherigen Fragen beantwortet, doch ich kenne die Antworten so oder so." für einen Moment stoppte er und ließ seine Hand von meinem Hinterkopf zu meinem Rücken hinunter wandern. "Daher rate ich dir, keinerlei Fluchtversuche zu verüben. Ich beschütze dich, auch, vor dir selbst."
Ich erstarrte in seiner Umarmung. Er hatte mich, meine Gedanken, durchschaut. Die Art, wie er seine Drohungen umformulierte, um sie sanfter klingen zu lassen, machte mir angst.
Verängstigt versteckte ich mein Gesicht in seiner Brust. Ich bekam jedesmal Angst, wenn er mir drohte. Seine Drohungen klangen immer kalt und waren meistens unvorhersehbar. Mir fiel auch keine Alternative ein, als auf seine Wahrnungen zu hören. Sie zu ignorieren hielt ich für vollkommen verrückt.
"Du wartest hier. Ich bin gleich wieder da. Wehe, wenn du dieses Zimmer ohne meine Erlaubnis verlässt." Allmählich nahm das Ganze die Züge eines Gefängnisses an.
Ich beobachtete, wie er von mir losließ und auf den Ausgang zuging. Erst an der Tür blieb er stehen und drehte sich zu mir um.
"Es war nicht deine Schuld. Hör auf dir die Schuld für die Taten anderer zu geben!" sagte er und trat hinaus. Ich zögerte.
Vielleicht, ganz vielleicht, hatte er recht. Vielleicht hätte ich damals schon mit meiner Mutter reden sollen. Ich hätte ihr alles erzählen sollen. Dann wäre womöglich alles anders gekommen.
Ich musste mit ihr reden. Selbst, wenn sie mich aktuell hasste und ich beim Gedanken an sie innere Panik aufbaute, musste ich mit meiner Mutter reden. Eine Flucht vor ihr auf ewig war ausgeschlossen. Fabi würde ihr an die Kehle gehen, sobald sie zu nah kam. Nur, wenn ich ihm beweisen könnte, dass sie noch immer die Frau ist, die mich früher mal geliebt hat, würde er sie vielleicht verschonen. Dafür allerdings, musste sowohl sie als auch ich daran glauben, dass all das von früher nicht meine Schuld war.
Fehlten ja nurnoch zwei Personen.
Unauffällig schlich ich aus Fabis Zimmer in Richtung des Ausgangs. So sehr ich mich auch davor fürchtete, ich musste mit ihr reden. Zu ihrem eigenen Schutz sozusagen.
Gerade als ich beim Ausgang ankam, schnappte ich noch einige seltsame Sätze der anderen auf.
"Sie werden bald da sein."
"Wenn sie mitkriegen, was hier vor sich geht, wird Fußball aber nicht mehr an erster Stelle stehen."
"Deshalb müssen wir Y/ns Mutter finden, bevor sie den wilden Kerlen entgegenkommt."
"Es wäre in jedem Fall unverantwortlich zu spielen, solange diese Frau noch da draußen herumlungert. Fabi würde die Frau vermutlich töten, wenn sie unser Spiel ruiniert."
"Weiß Y/n eigentlich schon von irgendwas?"
"Nein...Fabi wollte nicht, dass sie irgendwas erfährt. Irgendwie was mit ihrer Vergangenheit. Er meinte, er würde sich drum kümmern"
Ich stand reglos da. Was zur Hölle ging hier vor?
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Fabi X Reader // Die wilden Kerle
Fanfic"Schlaf weiter..."flüsterte er in mein Ohr und ich schloss die Augen. Es war anders als die Umarmungen, an die ich mich erinnerte. Intensiver. Unter irgendeinem Grund ließ diese Form der Umarmung mein Herz deutlich schneller schlagen. Diese Fan-Fic...