10. Kapitel - Freitag

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Der Freitag kam viel zu schnell und nun stand Louis mit Taylor da und zog deren Kinder für den Laternenumzug an. Taylors Mann musste länger arbeiten. Schade. Das war so ein Mensch, der sich gern mit wildfremden Leuten unterhielt. Louis unterhielt sich selbst mit seinen Freunden nicht unbedingt immer gern.

"Also, solange ich auf dich aufpasse: wenn du schon mit wem spielst, dann such dir wen, dessen Eltern nicht allzu gesprächig sind, ja?", Fragte Louis Dustin und zog dem Kind einen Softshellanzug an. Super. Der arme kleine Kerl konnte die Knie schonmal nicht mehr bewegen.

"Hä?", Fragte der Kürzere der beiden nur verwirrt.
"Louis.", Zischte Taylor und meinte dann zu ihrem Sohn: "Hör nicht auf Louis. Der macht nur Spaß."
Dustin nickte lieb und stiefelte gänzlich ohne die Knie zu knicken mit seiner Geisterlaterne zum Auto.

"Ach, auf ihn hören, sollen wir nicht, aber hinterher laufen?", Fragte Zoey.
"Was?", Fragte Louis, noch bevor Taylor antworten konnte.
"Mama, hat gesagt, du wärst faul. Wenn du rennst, wird das einen guten Grund haben und dann sollen wir hinter herrennen."
"Ach?! Um wie viel Uhr fährt denn hier die Retourkutsche?!", Fragte Louis vorwurfsvoll und Taylor lächelte möglichst unschuldig.
"Ich glaube, sie wollte dich verteidigen.", Überlegte Zoey.
"Warum?", Fragte Louis.
"Weil du ein sehr schräger Erwachsener bist."
"Wieso? Nur weil ich nicht fragen muss, bevor ich an den süßen Schrank gehe?", Fragte Louis vorwurfsvoll.
"Nein. Weil dein Hauptgrund Erwachsen zu sein cool zu finden ist, dass du nicht mehr bei den Bundesjugendspielen mitmachen musst."
"Oh ja.", Sprach Louis und selbst Taylor nickte.
"Aber das macht doch Spaß.", Schilderte Zoey ihre Sicht der Dinge.
"Jaa... Noch. Wir reden in fünf Jahren nochmal.", Grinste Louis breit.
Zoey nickte ernst und folgte ihrem kleinen Bruder.

"Also Louis, das war gar nicht böse gemeint und-"
"Noch einmal Louis-Bashing und ich erzähle Zoey, dass du das mit dem Staubsauger nur gesagt hast, damit sie putzt.", Unterbrach Louis Taylor schnell.
"Das kannst du nicht machen. Das funktioniert einfach genial."
"Tja, dann sei lieb zu mir.", Befahl Louis.
Taylor hatte Zoey erzählt, dass sie das Geräusch des Staubsaugers hassen würde. Wenn Zoey also sauer auf Taylor war, saugte sie das ganze Haus.

"Na dann mal los.", Seufzte Taylor.

-

Kinder waren echt okay. Die Eltern waren viel viel schlimmer.

"Also ich bin ja total wetterfühlig. Schon immer. Louis, wie ist das bei dir?", Fragte eine Mutter die Louis in der Ökobilanz dann doch etwas zu weit vorn war.

"Äh... Ja...?", Fragte Louis.
"Oh, wie äußert sich das bei dir?"
"Naja... Also, wenn ich merke, dass mir kalt ist... Dann ziehe ich einen Pulli an?"
"Oh. Also weißt du wie mein Sohn, Johannes-Sebastian das merkt?"
"Nein. Das liegt außerhalb meines subjektiven Toleranzkorridors."
"Äh... Wie auch immer. Ich habe heute morgen übrigens ein Reh gesehen. Auf dem Weg zur Arbeit."
"Echt? Woher willst du wissen, dass der zur Arbeit wollte?", Fragte die eine Erzieherin. Jap...

Fünf Minuten peinliches Schweigen waren Louis gegönnt, bevor sich die Öko-Frau Taylor zuwandte.

"Taylor, ich hoffe doch sehr, dass du Clementine keinen Schnuller gibst? Man weiß ja gar nicht, was da alles drin ist. All die Schadstoffe. Wir achten ja generell drauf, dass wir auch bei Lebensmitteln keimfreiheie Produkte zu uns nehmen. Nur regional produzierte Erzeugnisse kommen mir ins Haus.", Erklärte die Frau, während das Kind mit der gleichen Eierbirne wie sie einen Keks aufhob und aß. Niemand hier hatte Kekse bei...

"Das ist auch super. So wird nicht das Gemüse, durch halb Europa gekarrt, sondern nur die, die es ernten.", Brummte Louis.

"Louis wo ist deine Laterne eigentlich?", Fragte Marry, die Sechsjährige von Taylor, während Frau Keimfreiheit Schnappatmung hatte.

"Äh... Ich habe keine."
"Hast du etwa keine bei der Arbeit gebastelt?", Kam es völlig empört zurück.
"Das wäre echt Mal sinnvoll gewesen." Seufzte Louis.

"Mama! Ich bin in ein ganz hässliches Wort getreten!", Rief Dustin.

-

"Ich kann die Füße gar nicht so hoch legen, wie ich kaputt bin.", Seufzte Louis, als sie schließlich in den Pub kamen, wo die anderen bereits zusammen saßen.

"Ach komm. Hauptsache die Haare liegen und der Schlüppi sitzt.", Grinste Taylor breit. Keine Ahnung, woher die Frau ihre Energie nahm. Louis war völlig durch.

"Setz dich, Love.", Grinste Harry verführerisch und Louis war einfach zu kaputt, sodass er sich tatsächlich einfach neben Harry setzte.

"Die Davis hat euch heute gesucht, als ihr Grade weggewesen seid.", Erzählte Liam.
"Tja... Was soll man sagen? Gute Mitarbeiter sind immer schwer zu finden.", Brummte Louis also ironisch.
"Naja, daran hätte sich ja nichts geändert, wenn sie euch gefunden hätte.", Grinste Liam.   
"Haha.", Machte Louis nur trocken und streckte Liam die Zunge raus.
"Lass das, Louis. Harry wird geil.", Lachte Taylor.
Erschrocken drehte Louis den Kopf.

"Ich hab einen trockenen Mund. Deine feuchte Zunge wäre super."
"Äh...", Machte Louis überfordert und wurde rot.
Taylor lachte. Das schaffte nur Harry.

"Was machst du denn am Wochenende noch so?", Fragte Harry dann und strich Louis an der Wange entlang.

"Nichts.", Kams von Louis zurück.
"Oh, gut. Morgen können wir-"
"Nee, ich meinte das so, wie ich gesagt habe."
"Lou-", seufzte Taylor.
"Was denn? Ich bin doch so faul.", Zickte Louis und zeigte Taylor den Mittelfinger.
"Naja... Also zum Lächeln braucht man 17 Muskeln und zum Mittelfinger zeigen nur drei, also....", Grinste Taylor breit.
"Du böse Frau.", Zischte Louis.

"Am liebsten würde ich jetzt unter den Tisch krabbeln und dann dafür sorgen, dass es dir schwer fällt zu reden.", Raunte Harry Louis ins Ohr.
"Für viele Leute bist du bestimmt eine peinliche-Date-Anekdote.", Meckerte Louis und bekam doch die Röte nicht von den Wangen.
"Das kann sein. Aber für dich bin ich genau richtig. Ich kann dir zeigen, wo dein Platz ist und dich trotzdem behandeln wie einen verdammt heißen Prinzen.", Erklärte Harry verführerisch.

Tja, da war wieder dieses Problem mit Harry Styles. Louis kämpfte gegen ihn. Permanent. Denn er wollte nicht schwach werden. Nicht nochmal.

-

Der Abend ging lang und was sollte Louis sagen? Er konnte nichts dazu. Jedenfalls hatte Harrys Zunge irgendwann doch in seinem Mund gesteckt. Aber nur kurz. Das zählte quasi nicht.
Nun stand er direkt hinter Harry, um zu bezahlen. Sie waren zur Theke gegangen, weil die Bedienungen gerade etwas überfordert waren.

Nur Louis und Harry fehlten noch, als der Größere sagte: "Ich übernehme den ganzen Rest. Aber die Abschaffung des Bargelds ist schon weit bei mir. Hab keins mehr. Auf Karte?"
"Sehr gern.", Lächelte die Dame und nannte den Preis.

"Reicht hinhalten oder muss ich reinstecken?", Fragte Harry und hantierte mit seiner Kontokarte, während er Louis' Keuchen hinter sich genoss.

Uah, das Update gehört noch zu gestern. Also bis übermorgen.
Viele Grüße ^⁠_⁠^

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