18. Kapitel - Im Fahrstuhl

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"Ähm... er hat Küsschen gesagt... Ist es dann nicht ganz so schlimm?", fragte Gigi und lutschte ihre Finger mit Dip dran ab.

Alle blickten zu Taylor, die einmal die Augen verdrehte, genervt etwas, was sehr nach "Kinder", klang murmelte und Louis hinterher eilte.

Direkt unten vor dem Ausgang holte sie ihn ein.

"Louis, warte. Was war denn?"
"Ich bin krank."
"Du hast keinen Bock."
"Sehr richtig."
"Du weißt, dass das keine Lösung ist."
"Benimmt sich nicht, als wärst du meine Mama."
"Benimm dich nicht wie mein Kind."
"Mache ich nicht. Ich habe voll erwachsen keinen Bock - Was gibst Angela?", fragte Louis, weil Ben schon eine ganze Weile sehr aufgeregt versuchte, ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.

"Äh... Also, ich soll dir sagen: Es tut, mir leid, Poo."
"Poo?!", fragte Louis verwirrt.
"Lou. Tschuldige. Die Verbindung aus dem Fahrstuhl ist nicht die Beste."
"Äh... Ja... Oh nein. Jetzt kommt mir doch nicht alle hinterher.", schimpfte Louis und wollte durch die Tür flüchten, klatschte aber einfach davor.

"Angela?!", rief er empört.
"Entschuldige. Mr Styles hat mich angewiesen, die Türen geschlossen zu halten."
"Ach und seit wann hören wir auf Mr Styles?!", fragte Louis noch immer reichlich empört.
"Äh..."
"Nimms ihm nicht übel. Jeden Montag, Mittwoch und Freitag gebe ich ihm Bananen ab. Quasi als Tagesmotivation... Bananenplantage sind das, wenn man so will...", sprach Harry, noch bevor der Fahrstuhl ganz offen war.

"Du hast mich verkauft, Angela? Für drei Bananen pro Woche? Hättest du mich raus gelassen hätte ich dir auch drei Bananen pro Woche mitgebracht und ich hätte für Dienstags noch nen Apfel drauf gelegt.", empörte sich Louis.
"Naja, er isst sie gern zum Frühstück... So früh bist du nicht da...", erklärte Harry.
"Ich frühstücke eben Abends, damit ich morgens länger schlafen kann. Kann ich ja nichts zu, wenn dieser Gedanke euch noch nicht gekommen ist.", keifte Louis. Er fand das nicht nett, dass er immer auf sein Schlafbedürfnis am Morgen reduziert wurde. Nebenbei wich er Harry aus, der ihn wohl umarmen wollte.

Nun guckten ihn aber alle erst einen Moment doof an.

"Abends kann es kein Frühstück sein.", sprach Niall, als habe man ihm grad erzählt, dass es keinen Weihnachtsmann gäbe. Er und die anderen der Kuchenrunde hatten einfach den nächsten Fahrstuhl genommen.

"Wie fängt man denn einen Louis?", fragte Kendall, als sie sah, wie der Harry wieder auswich.

"Wäre er ein Vogel müsste man den Raum abdunkeln und eine Decke drüber werfen. Das geht. Die denken dann, dass Nacht ist.", erklärte Tina.
"Cool. Aber Louis ist kein Vogel, oder?", fragte Camilla.
"Tja dann..."
"Man könnte es doch trotzdem Mal probieren?", fragte Tina.
"Oder man lockt ihn mit Futter?", überlegte Camilla.

Harry schaffte es auch ohne weibliche Unterstützung Louis am Arm zu packen, in den Fahrstuhl zu ziehen und dort auf den Knopf zu drücken, der diesen stoppen ließ.

Alle anderen standen davor und lauschten.

"Toll, du Hirni. Jetzt hören die doch alles mit. Du hättest uns wenigstens erst noch etwas hoch fahren lassen können."
"Dann musst du hinterher nicht alles genau nacherzählen. Also hast du eher deine Ruhe."
"Oh, stimmt."
"Siehst du, ich bin lie- Au! Du hast mir voll in den Nippel gekniffen!"
"Ich würde dir den Kopf abkneifen, wenn das ginge.", motzte Louis.
"Aber wofür -"
"Wag es, diese Frage zuende zu stellen und ich kneif dir noch was ganz anderes ab!"
"Okay, ich merke du bist sauer, aber das-"
"Wow! Gut zu wissen, dass du überhaupt irgendwas noch merkst."
"Okay, es war vielleicht nicht so ganz schlau-"
"Trommeldoof triffts wohl eher, du Hohlbirne."
"Ey! Um was genau geht's denn?! Ich kann nicht entscheiden, für wen ich bin!", brüllte Kendall gegen die Tür.
"Du bist für mich!", schrie Louis zurück.
"Das war von mir gar nicht böse gemeint. Das ist das, was du draus machst."
"Heb dir deine Floskeln für deine Freundin auf. Du hast dieser doofen Pute da oben gesagt, dass da zwischen uns mehr ist und ich nur nicht dazu stehe! Das geht die gar nichts an! Und was bitte soll da bitteschön sein?! Die meiste Zeit will ich dir den Kopf abreißen."
"Ja, aber dazwischen..."
"Wie dazwischen?!"
"Zwischen Kopf abreißen und Kopf abreißen... Da sind diese kleinen Momente..."
"Awwwww!", Schallte es von allen aus der Lobby zum Fahrstuhl rein, weil Louis einen Moment zu lange nichts gesagt hatte.

"Sie wird das deiner Freundin sagen."
"Ex"
"Was??????", schallte es von hinter der Blume in der Lobby hervor und Selma kroch aus ihrem Versteck.

"Ich hab Schluss gemacht. Gestern Abend.", Sprach Harrys Stimme und direkt tippelte Selma mit Handy am Ohr davon.

"Louis! Du darfst ihn jetzt küssen.", zischte Kendall zum Fahrstuhl.
"Ach? Weil er jetzt frei ist oder was?! Geh von dem Knopf weg jetzt."
"Wieso? Damit ich dein Grinsen nicht sehe?"
"Das ist nicht... Ich will eine Frau."
Viel Gelächter aus der Lobby schallte zu ihnen rein.

"Ich will heiraten, Kinder kriegen und gemütlich im Sessel sitzen und mich nicht mit dir Doofkopf herum ärgern.", schimpfte Louis über das Gelächter hinweg.
"Wieso bist du auf einmal so Disney?", fragte Harry anklagend.
"Disney hat mir viele wichtige Dinge beigebracht. Zum Beispiel nicht mit Fremden zu reden. Außer sie sind hot. Und immer erstmal in den Wald gehen und singen, wenns ein Problem gibt. Dann wird's schon."
"Äh... Stimmt. Und wenn du das Eis brechen willst, dann musst du die Eichel nur fest genug rein rammen."
"Was?!"
"Hallo? Noch nie Ice Age gesehen?"
"Harry, das..."
"Ja bitte?"
"Ich hab Grad kein Argument... Aber ich möchte trotzdem meinen Unwillen gegenüber deiner Aussage dringend zum Ausdruck bringen."
"Gut, zur Kenntnis genommen."
"Danke."
"Du darfst mich dann jetzt küssen."
"Ich hab mich krank gemeldet. Ich darf jetzt gehen."
"Okay, dann bin ich auch krank. Komm.", Sprach Harry und dann öffnete sich mit einem sanften "Ping" die Fahrstuhltür wieder.

Alle glotzten sie an.
"Jetzt tut doch wenigstens Mal so, als ob ihr ein eigenes Leben hättet.", Zischte Louis und wollte Harry entkommen.

"Aber Louis, er ist jetzt single. Also...", Erklärte Kendall nochmal.
"Ist doch schön für ihn. Sollten wir dringend so belassen.", Meinte Louis achselzuckend und lehnte sich zu Angela um selbst die Tür per Knopfdruck wieder zu öffnen.

"So, ich bin dann weg. Schönen Tag noch.", Sprach Louis, hustete noch dreimal und machte sich aus dem Staub.

"Also ich wäre ja zu haben.", Erklärte Kendall Harry einfach Mal.
"Ja, aber du bist nicht wie er."
"Inwiefern?"
"Da.", Sprach Harry nur glücklich und nickte zur Glasfront.
Louis eilte daran entlang und ganz kurz sah auch Kendall es. Das kleine, aber sehr ehrliche Lächeln.

Hui, da geht's ab.
Bis übermorgen.
Viele Grüße ^⁠_⁠^

SoulmatesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt