MCR und Santiano Liedern donnerten aus den großen JBL-Boxen im Thronsaal des schwarzen Schlosses, während ich vor dessen Tür darauf wartete, zur Königen Vampirelands gekrönt zu werden. Mein Outfit war hinreißend. Ich trug ein schwarzes bodenlanges Seidenkleid mit roter Spitze und vielen Schlitzen. Dazu schmückten mich schwarze Spitzenhandschuhe und pinke Boots. Aufgeregt strich ich über die Seide. Gleich war es so weit, ich war schon mega aufgeregt. Wyllei kam auf mich zu und betrachtete mich skeptisch. Sie strich mir eine kleine Strähne hinter das Ohr und lächelte traurig. „Dumbledore ist so weit, die Feier kann beginnen", informierte sie mich. Ich nickte. Nach dem Kampf im Atomkraftwerk war auch der Urvater der alten Knacker wieder auferstanden, was wir natürlich mit einer großen Feier zelebriert hatten. Gleich würden sich die Türen des Thronsaales öffnen und ich würde von Dumbledore höchstpersönlich gekrönt werden. Danach musste ich vor meinem Volk nur noch eine emotionale Rede halten, die ich sogar selbst geschrieben hatte. Alles paletti. Ich straffte meine Schultern und holte noch einmal tief Luft. „Okay, ich bin bereit." Quietschend öffnete sich die große Tür und enthüllte hunderte alte Knacker, die sich extra für mich erhoben hatten. Mit erhobenen Kopf spazierte ich durch die Bankreihen. Ehrfürchtig glotzten mich alle an. Ich genoss die Aufmerksamkeit in vollen Zügen. Als ich auf dem Podest angekommen war, wo Dumbledore mit meiner Krone wartete, senkte ich ein Stück weit meinen Kopf. Dumbledore nahm anschließend die silberne Krone von einem goldenen Teller und setzte sie mit stark zitternden Händen auf meinen Kopf und sprach: „Hiermit wirst du, Ebony Lara Sofie Cullen, zur Königin von Vampirland gekrönt. Mit dieser Krone musst du alles in deiner Macht stehende tun, um dein Volk überleben zu lassen!" Ich wandte mich pseudo-desinteressiert dem applaudieren Publikum zu, um ihnen zu zeigen, dass ich jetzt hier der Boss bin. Nun musste ich nur noch ein paar Worte sagen und dann konnten wir endlich Party machen. Ich räusperte mich und sprach: „Falls irgendjemand von euch denkt, ich würde irgendetwas in meiner Regierungszeit ändern, den muss ich leider enttäuschen. Das Einzige was ich tun werde ist die asoziale Marktwirtschaft einzuführen. Ihr werdet mir ab sofort einfach alles geben was ihr besitzt, sodass ihr alle gleich arm seid. Gelebte Gerechtigkeit, Jippie! So, genug Wirtschaft, jetzt wird gefeiert!" schrie ich feierlich und Konfettibomben wurden gezündet. Wir moschten wild zu lauter Santiano Musik, die mir das Gefühl gab, dass Daddy auch hier ist. Ich seufzte bei dem Gedanken, wurde aber von Wyllei jäh abgelenkt, die mir eine Capri Sonne mit einem Papierstrohhalm in die Hand drückte. Ich betrachte den Strohhalm kurz und konnte mir ein Lachen nicht unterdrücken. „Weißt du noch, als du versucht hast, einen Plastikstrohhalm dafür zu finden? Das waren noch Zeiten!", machte ich mich über Wylleis damalige Mission lustig. „Mmm wie spaßig", gab diese nicht so amüsiert zurück. Auf einmal öffnete sich knallend die Tür des Thronsaales und Kalus kam hineingerannt. „Ebony!", rief er atemlos meinen Namen. „Was willst du?", motzte ich ihn an, „Ich bin beschäftigt, siehst du das nicht?!" Er überhörte das aber und kam mit weit aufgerissenen Augen vor mir zum Stehen. Mit angsterfüllter Stimme verkündete er: „Alice...Sie ist zurück und sie will Krieg!" Anschließend fiel er in Ohnmacht und alle Augen richteten sich auf mich.
Also gut, Alice wollte Krieg? Denn konnte sie haben!
DU LIEST GERADE
Ebony 2 - Im Schatten der Krone
Vampire"Ich muss weg", flüsterte Jasper bedrückt nach einer weiteren Schweigepause. „Wohin?", fragte ich semi-interessiert. „Ebony!", tadelte er mich streng, als hätte ich etwas nicht richtig verstanden, „Ich muss einfach weg!"
