Kapitel 143

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Am nächsten Morgen wache ich mit schmerzendem Rücken auf.
Ich habe kaum geschlafen.
Lag die ganze Nacht wach.

Lia ist nicht da.
Das Bett riecht noch schwach nach ihr.
Ich vermisse sie so sehr.

Das Negligee liegt noch auf ihrer Seite des Bettes.
Die Ringe auf ihrem Nachttisch.
Vorsichtig nehme ich sie in die Hand.
Tränen steigen in meine Augen.
Ich lege sie wieder hin, ganz vorsichtig.

Nehme eine Tasche aus dem Schrank und packe Dinge hinein, die sie vergessen hat.
Ihre flauschigen Hausschuhe.
Ein paar Bücher.
Den Morgenmantel.
Ihre Creme.
Und zum Schluss noch ihre Lieblingssüßigkeiten.

Gehe dann in die Küche hinab.
Ich habe keinen Appetit.
Mit leeren Magen fahre ich zum Training.
Heute rede ich nichts in der Kabine.

"Sitzt Schlotte auf dem trockenen oder warum guckt er so?" flüstert Alex Karim zu.
"Mieses Timing Alex" antwortet er nur "Der Haussegen hängt schief."

Fehlt nur noch, dass David mich mit einem Anruf behelligt.

Das Training läuft wie erwartet beschissen.
Ich bin unkonzentriert.
Und einfach nur total neben der Spur.
Heute rempelt mich immerhin keiner an.
Ich werde in Ruhe gelassen.

Nach dem Duschen lasse ich mir Zeit mit dem anziehen, zu Hause wartet niemand auf mich.
Momentan zumindest nicht.

"Gibst du das bitte Lia?" frage ich leise und halte Karim die Tasche hin.
"Natürlich" antwortet er.
Er sieht mich mitleidig an.

Immernoch mies gelaunt packe ich meine Fußballschuhe in meine Tasche und trotte hinter Karim her in Richtung Auto.

"Hey sieh mal" er stupst mich mit einem Finger an.
Mein Blick folgt der Richtung, in die sein Finger zeigt.

David steht neben meinem Auto.
Kathi ebenfalls.
Und ich glaube ich träume.
Nein, sie sind es wirklich.

Oh scheiße.
Meine Schritte werden langsamer.

Kathi kommt schon auf mich zu.

"Du Arschloch" sagt sie.
Tippt mir wütend auf die Brust.
"Wenn du Lia das Herz brichst, breche ich dir deine Knochen."

Während sie redet sieht sie mich so intensiv an, dass ich ihr jedes Wort glaube.
Wütend geht sie davon.
"Ich gehe jetzt zu Lia."

Und dann bleiben ich und David übrig.

Er starrt mich finster an.
"Ich sollte dir richtig fett ins Gesicht schlagen."
David kocht vor Wut.
Ich schlucke den Klos in meinem Hals hinunter.

"Einsteigen" David deutet auf mein Auto.
Ich nicke nur, setze mich und starte den Motor, nachdem David eingestiegen ist.
"Fahr zu dir nach hause" weißt er mich an.
Ich nicke.

Halte wenig später zuhause und lasse David hinein.
"Setzen" sagt er nur und deutet aufs Sofa.
Also setze ich mich.

"Hat dir irgendwie jemand das Gehirn geklaut?" schreit David mich an.
Ich schweige.

"Warum kommst du Idiot auf die Idee du kannst hier einfach nichts machen?"
Ich schweige immernoch.

"Rede" David sieht mich an.

"Ich war einfach nur komplett fertig von den ganzen Spielen" meine Antwort kommt leise aus meinem Mund.

"Das gibt dir nicht das Recht, von Lia zu verlangen alles zu machen."
"Ich weiß" entgegne ich "Es war falsch."

"Lia hat geglaubt du würdest sie wirklich lieben" Davids Stimme ist kalt "Und trotzdem behandelst du sie scheiße.
Das hat sie schon mal durchgemacht, das braucht sie nicht nochmal."

Highway to love Part 2 | Nico SchlotterbeckWo Geschichten leben. Entdecke jetzt